Daytona-Sieger Johnson: «Ich flog unterm Radar»
Daytona-500-Sieger Jimmie Johnson
Die Mission heisst: Sechster Sprint-Cup-Triumph.
Der Anfang ist schon mal gelungen. Jimmie Johnson hatte sich zum Saisonauftakt namens Daytona 500 unauffällig aufgewärmt: 14. Platz im Schaurennen «Sprint Unlimited» (nach Unfall), unspektakulärer Vierter im seinem Quali-Vorlauf. Beide Male hatte Kevin Harwick dominiert.
Im Übrigen kam Johnson mit einer desaströsen Bilanz aus den Daytona 500 zuvor nach Florida: Rang 42 im Jahre 2012, Rang 27 im Jahre 2011, Rang 25 im Jahre 2010.
Da machte natürlich schnell das Wort vom Daytona-Fluch die Rede. Zumal es auch dem Fünffach-Serien-Champion nicht gelungen war, eine Serie zu knacken: Seit 2001 hat es kein Meister des Vorjahres geschafft, das prestigeträchtige Daytona 500 zum Saisonbeginn zu gewinnen. Der Letzte, der das hingebracht hatte, war Dale Jarrett (Meister 1999, Daytona-500-Sieger 2000).
Jimmie Johnson kümmerte all das nicht: «Ich versuchte, nicht an diese Serie zu denken und auch nicht ans Pech der vergangenen Jahr. Früher war ich hier so auf die Pole fixiert, das war einfach zu viel Rummel. Dieses Jahr kam mir vor, als würde ich unterm Radar der Gegner fliegen. Andere standen im Rampenlicht, das war mir ganz Recht.»
Aber Johnson wusste immer, dass er ein Siegerauto unterm Hintern hat. «Ich glaube, das ist auch den Gegnern nicht entgangen. Und als es drauf ankam, konnte ich den Speed abrufen.»
In Runde 186 ging Johnson unwiderstehlich an die Innenseite von Leader und Meister Brad Keselowski, von da an war Jimmie nicht mehr aufzuhalten.
Sein Teamchef Chad Knaus atmete auf: «Wir haben sehr lange auf dieses Ziel hin gearbeitet. Einmal arbeitete ich 38 Stunden lang durch und schickte Jimmie eine SMS – habe nun zum dritten Mal in Folge 6:48 auf der Uhr gesehen und bin noch immer nicht im Bett …»
Teamchef Rick Hendrick platzt fast vor Stolz: «Das 500 ist der Super Bowl des Motorsports. Wir hatten seit 2006 auf diesen Sieg gewartet. Das ist für meinen Geschmack etwas zu lange.»
Hendricks Siegfahrer damals: Jimmie Johnson.