Vorsichtige Topstars vor der Rebenland Rallye 2017
Gaststarter Marijan Griebel bei der Rebenland-Rallye
90 Teams fiebern ihrem geplanten Start beim Saisonauftakt zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft, das an diesem Freitag und Samstag in südsteirischen Leutschach über die Bühne gehen wird, entgegen. Eine Umschau unter einigen der vielen Top-Piloten zeigt, dass sich keiner so richtig aus der Deckung wagt.
Für Staatsmeister und Vorjahrssieger Hermann Neubauer ist bereits alles klar: «Wir sind fit und voller Tatendrang», sagt der Salzburger über sich und seinen Copiloten Bernhard Ettel. «Das Rebenland-Setup, mit dem wir letztes Jahr hier gewonnen haben, ist dem Team ja noch bekannt, also sehe ich dem Start zwar zuversichtlich, aber auch mit dem nötigen Respekt entgegen.» Zuvor wird der Ford Fiesta WRC von Neubauer noch einem Test unterzogen. «Die ersten paar Rennkilometer werden nach der langen Winterpause sicher noch ein wenig ungewohnt sein. Ich hoffe aber, dass wir im Lauf der Rallye dann doch in unseren gewohnten Rennmodus kippen werden.»
Einer, der sich im Gegensatz zu Hermann Neubauer noch nicht ganz so fit fühlt, ist Raimund Baumschlager. Der 13-fache Rekord-Staatsmeister hat eine Grippe noch nicht ganz auskuriert, stellt aber klar. «Ich fahre auf jeden Fall im Rebenland. Das tolle und hochkarätige Starterfeld mit drei WRC und 12 R5-Autos freut mich für den Veranstalter.» An einen Vergleich seines Skoda Fabia R5 mit den starken World Rallye Cars will er eigentlich keinen Gedanken mehr verschwenden. «Ich schaue heuer ehrlich gesagt nicht auf die Gegner, sondern ausschließlich auf uns und meine Kunden.»
So will der vierfache Rebenland-Sieger zumindest nach außen hin einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit u.a. auch dem in einem BRR-Skoda sitzenden deutschen Junioren-Europameister Marijan Griebel widmen. Baumschlager: «Für ihn ist der Start in Leutschach ein ernsthafter Asphalt-Test für den ERC-Auftakt in zwei Wochen auf den Azoren.»
Gerwald Grössing hingegen, der auch heuer wie Neubauer in einem Ford Fiesta WRC sitzt, gibt unumwunden zu: «Ich habe jetzt ein Lernjahr in einem World Rally Car hinter mir. Heuer möchte ich einiges davon in gute Taten umsetzen, allerdings ohne allzu großen Druck auf mich selber aufzubauen. Geht’s gut, ist’s gut, wenn nicht, hab‘ ich wieder was gelernt.» An seinen zwei Sonderprüfungs-Bestzeiten im Rebenland aus dem letzten Jahr wird der schnelle Niederösterreicher sicher eine Orientierungshilfe finden.
Voller Vorfreude auf sein heuriges südsteirisches Abenteuer ist auch Gerhard Aigner. Der Vorchdorfer pilotiert im Rebenland nämlich erstmals ein World Rally Car. Und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. «Ich bekomme von meinem italienischen Rennstall einen Ford Fiesta WRC aus dem Jahr 2014. Aber ich sitze erst beim offiziellen Shakedown am Freitagvormittag zum allerersten Mal in so einem Top-Auto. Natürlich hat man heimliche Ziele, wirklich erwarten darf man sich hinsichtlich solcher Voraussetzungen aber natürlich gar nix. Für mich ist es einfach toll, einmal in so einem Auto zu sitzen. Vorerst habe ich das WRC-Engagement für die ersten drei Rallyes der Saison geplant.»