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Gerhard Aigner bezwingt mit P2 die Jännerrallye

Von Toni Hoffmann
Gerhard Aigner auf dem Weg zum Ehrenrang bei der Jännerrallye

Gerhard Aigner auf dem Weg zum Ehrenrang bei der Jännerrallye

Zur ORM-Spitze zählte Gerhard Aigner vor der Jännerrallye eigentlich nur wegen seiner Startnummer 3. Doch nach seinem sensationellen zweiten Platz und dem Sieg in der Powerstage wurde die scherzhafte Übertreibung wahr.

Gerhard Aigner und Marco Hübler belegen in den Fahrerwertungen der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft nun tatsächlich den zweiten Platz.

«Man mietet so ein R5-Auto natürlich, um vorne mitspielen zu können», sagt Gerhard Aigner. Dass er am Ende jedoch bei der äußerst selektiven Jännerrallye den großartigen zweiten Platz belegen könnte, das kam dem 43-jährigen Busunternehmer nicht in den Sinn: «Die Top 6 waren unser grobes Ziel. Natürlich profitieren wir von einigen Ausfällen, das ist schon klar.» Nur: Gerade die Jännerrallye war schon immer ein Bewerb, bei dem nicht nur der reine Speed zählt, sondern auch jene Umsicht, die einen ins Ziel kommen lässt.

Übermut tut selten gut

Doch der gute Einstieg ließ den an sich umsichtigen Gerhard Aigner dann doch ein wenig übermütig werden: „Auf der dritten Prüfung war ich zu motiviert und so habe ich mir einen schweren Fehler erlaubt. Wir sind in einer an sich harmlosen Kurve abgeflogen und hernach 1,5 Minuten im Schnee stecken geblieben.Da war glücklicherweise dann doch ein Hausbesitzer, der die Rallye gemütlich vor seinem Haus stehend genossen hat und der uns den Weg zurück auf die Strecke gezeigt hat, denn bei der Jännerrallye passiert vielen der eine oder andere Fehler.»

Einen solchen wollte Gerhard jedoch kein zweites Mal riskieren: «Daher haben wir im zweiten Durchgang etwas Tempo herausgenommen.» Auf den abendlichen Freitags-Prüfungen wiederum konnte Aigner zweimal erneut die drittschnellste Zeit markieren:

Alte neue «Gummis» aus dem Internet, genau von diesem Medium ein wenig enttäuscht: «Ich habe mir in Ungarn 18 Zoll-Räder bestellt, doch diese Reifen dürften schon länger gelagert worden sein und waren daher nicht mehr erste Wahl.» Mit diesen Reifen musste Aigner jedoch den gesamten, aus drei Prüfungen bestehenden Vormittagsdurchgang bestreiten.

Zwei Bestzeiten in Folge

Für den abschließenden zweiten Durchgang wechselte Aigner wieder auf die alten, schon am Vortag benützten Reifen - und sie haben gepasst. Vortrefflich nämlich: Die Ausbeute waren zwei Bestzeiten am Stück, eine davon, die abschlieende Powerstage brachte gar drei zusätzliche ORM-Punkte. Im Ziel hätte Aigner eigentlich mit Platz drei gerechnet, doch durch den Ausfall von Rallyeleader Simon Wagner auf dem Weg in den Parc Ferme wurde es ein großartiger zweiter Platz hinter dem Sieger Johannes Keferböck. Aigner gesteht: «Es war schon extrem anstrengend. Vor allem am ersten Tag, als man nicht gewusst hat, wo glatte Stellen kommen, es war einfach der Grip extrem unterschiedlich. Am zweiten Tag war es relativ eisfrei, das war dann etwas leichter.»

Aigner fügt hinzu: «Man muss bei der Jännerrallye von Anfang an mit Hirn fahren und sich immer einen kleinen Polster lassen. Eigentlich darf man hier nicht so fahren, wie man eigentlich will - man würde am liebsten Vollgas geben, doch wie man anhand der vielen Ausfälle gesehen hat, führt das nicht immer ins Ziel.» Dass er nun mit vier Punkten Rückstand in der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft den zweiten Gesamtrang belegt, erfreut Gerhard Aigner naturgemäß.

Die nächste ORM-Veranstaltung ist die Rebenlandrallye von 16. bis 17. März im Raum Leutschach. Dürfen die Fans darauf hoffen, dass Gerhard wieder ein World Rally Car zünden wird? Aigner sagt: «Hier in Freistadt wäre ein WRC zu viel des Guten gewesen, bei diesen Bedingungen war der R5 ideal, weil seine Leistungsentfaltung nicht so brachial ist, das ist dann doch einfacher zu fahren. Aber im Rebenland könnte ein WRC natürlich hilfreich sein und natürlich besteht die Hoffnung auf ein WRC. Wie gesagt: Wir werden jetzt die anstehenden Gespräche führen und dann schauen wir, wie es weitergeht. An der Motivation scheitert es jedenfalls ganz sicher nicht.»

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