Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Günther Knobloch bester M1-Pilot im Rebenland

Von Toni Hoffmann
Die schwierigste Rebenland-Rallye: Von sieben gestarteten Teams der M1 Rallye-Masters sahen dennoch fünf das Ziel, die beiden Ausfälle waren technikbedingt. Den Sieg schnappte sich M1-Titelverteidiger Günther Knobloch.

Die Piloten der M1 Rallye-Masters wurden noch nie so hart auf die Prüfung gestellt wie bei dieser Rebenland-Rallye – die wegen des üblichen Rollsplits ohnehin schon schwierigen Sonderprüfungen rund um Leutschach wurden durch winterliche Verhältnisse erheblich verschärft, so gab es im Laufe der Rallye alle möglichen und unmöglichen Bedingungen: Schnee, Eis, Matsch, Regen, Nebel. Highlight war dann am Samstagnachmittag nach einem komplett durchgeregneten Tag der dichte Schneefall auf den höher gelegenen Prüfungen Eichberg und Schlossberg, die für viele zum «Blindflug» wurden.

Titelverteidiger Günther Knobloch konnte am schwierigen Freitag von einem «problemlosen Run» im Subaru Impreza WRX M1 berichten. Der vormals international erfolgreiche Motorradrennfahrer orientiert sich bekanntlich vorwiegend am Gesamtklassement und den Zeitunterschieden zu den Top-Fahrzeugen. So gelangen ihm und Copilot Jürgen Rausch auf SP 12 mit der neuntbesten Gesamtzeit eine echte Sensation: «Da hat wirklich alles gepasst.» Doch gleich auf der nächsten Prüfung gab es einen gewaltigen Dämpfer: «Auf dem Rundkurs hatten wir auf der zweiten Runde plötzlich keinen Vortrieb mehr, als wäre die Halbachse gebrochen.»

Nachdem das Problem im Service gelöst werden konnte, fuhr Knobloch dem sicheren Sieg in der M1 entgegen, im Österreichischen Rallye Cup (ORC) konnte er mit Platz zwei hinter Martin Kalteis im Gruppe H-Mitsubishi das Maximum herausholen. Knobloch zeigte sich im Ziel begeistert: «Wir konnten auf der letzten Prüfung noch einen R5 im Gesamtklassement überholen - da sind wir noch einmal die Winterreifen gefahren, damit wird die auch noch ausprobiert haben. Es war schwierig, anspruchsvoll, sensationell, lustig - es war einfach richtig geiles Rallyefahren!»

Einen souveränen Auftritt lieferte Michael Röck, der 2018 in seinem M1 Ford Fiesta ST seine zweite Rallye-Saison bestreitet. In diesem Jahr sitzt mit Patrick Forstner der ehemalige Copilot von Daniel Wollinger an seiner Seite. So konnte Röck die gesamte Rallye über immer wieder aufzeigen, ohne dabei zu viel Risiko einzugehen: «Vor allem am Samstag, als es durchgehend regnete und wir daher Regenreifen einsetzten und es keine ‚Qual der Reifenwahl‘ gab, konnte ich mich immer besser auf die Bedingungen einstellen - so konnten wir uns auf manchen Prüfungen sogar vor Autos der Klassen R2 oder S1600 klassieren. Wenn man bedenkt, dass diese Autos mindestens das Doppelte kosten als mein M1-Fiesta, dann ist das schon ein gutes Gefühl.»

Mit einem mit Plastikfolie zugeklebten vorderen linken Seitenfenster ihres Volvo 740 M1 kamen Martin Ritt und Anna-Maria Obernhuber ins Ziel. Richtig brenzlig wurde es für das Duo Ritt/Obernhuber auf SP 11: «Wir hatten einen Dreher und sind einen Hang hinuntergerutscht - bis wir uns befreien konnten, dauerte es mehr als vier Minuten.» Obschon von der Performance her oftmals zweitschnellstes M1-Team, belegte Ritt am Ende den dritten Platz bei den M1 Rallye-Masters sowie Platz elf im ORC.

«Ich habe bei meiner ersten Rallye alles gehabt bis auf ein schönes Wetter - ich nehme da sehr viele Eindrücke mit», so knochentrocken resümierte Patrick Knoll sein Rallyedebüt. Der aktuelle Ford Racing Rookie machte es wie sein Vorgänger Michael Röck und trat im gewonnenen Ford Fiesta ST bei den M1 Rallye-Masters an. Mit dem vierten Platz bei den M1 wurde er belohnt.

Um sich ein Bild machen zu können, wie anspruchsvoll diese Rebenland-Rallye war, lausche man den Worten des bekannten italienischen Journalisten Fabio Villa, der als Beifahrer von Ruggero Ravaglioli im Ford Mustang M1 die verrückte Rallye erlebte und auf Platz fünf der M1 auch das Ziel erreichte: «In all den Jahren, in welchen ich über den Rallyesport schreibe oder selbst fahre, kann ich mich nur an eine Rallye erinnern, die noch schwieriger war: Monte Carlo 1987.»

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