Rallye W4: Simon Wagner ist der Gejagte
Viele Stars, zahlreiche Topboliden, sieben Prioritätsfahrer, Organisator Christian Schuberth-Mrlik kann stolz auf das Starterfeld der Rallye W4 2021 blicken. Der Staatsmeistertitel in der stärksten Kategorie ORM ist zwar bereits vor dem Finale am kommenden Samstag an Simon Wagner vergeben, umso professioneller und schöner ist es, dass der neue Champion sein Können auch den Fans im Waldviertel zeigen wird.
Simon Wagner: «Endlich wieder Schotter. Ich freue mich schon irrsinnig auf die W4-Rallye, die ich 2019 gewinnen konnte, Also hab‘ ich gute Erinnerungen daran. Ich hoffe, dass ich den Speed der heurigen Saison auch diesmal finden kann, weil die Konkurrenz mit Dominik Dinkel und Co. wirklich stark ist. Vor allem auf Kristof Klausz bin ich gespannt. Ihn schätze ich sehr schnell ein, er hatte heuer in der starken ungarischen Meisterschaft durchwegs Top-5-Ergebnisse. Außerdem fährt er mit meinem Ex-Skoda, also dem W4-Siegerauto von 2019. Ansonsten will ich den Tag einfach nur genießen. Der Meisterschaftsdruck ist ja weg, also kann ich relativ relaxed an die Sache rangehen und dieses tolle Jahr vielleicht auch erfolgreich ausklingen lassen.»
Dass der neue Champion seinen Skoda Fabia Rally2 auf W4-Sieg und damit den Gewinn aller heurigen ORM-Läufe programmiert hat, ist wohl klar, die Gegnerschaft jedoch auch dementsprechend schwer. Mit Dominik Dinkel kommt der heuer dominierende Mann aus Deutschland nach Horn. Bis zur letzten Rallye in Sachsen hat der 29-jährige Bayer mit dem Ford Fiesta Rally2 aus dem Hause ZM-Racing und seinem in Österreich bestens bekannten Copiloten Pirmin Winklhofer die DRM angeführt. Umso enttäuschender war dann am vergangenen Samstag der Ausfall im entscheidenden Finallauf, der letztendlich doch noch den Titel kostete. Nun soll vielleicht der Vize-Staatsmeistertitel in Österreich als kleines Trostpflaster herhalten, wenngleich Dinkel seine Chancen eher klein sieht.
Dominik Dinkel: «Ich komme eigentlich mit zurückhaltenden Erwartungen zur Rallye W4. Das ist meine erste Schotterrallye in diesem Jahr, und ich denke, dass an einem Sieg vom Simon nix vorbeiführen wird. Und wie weit Raimund Baumschlager mit seinem E-Skoda schon ist, wissen wir alle nicht. Aber ich bin über den Saisonabschluss im Waldviertel sehr froh und werde alles dafür tun, so weit als möglich vorne zu landen. Mal schauen, vielleicht geht sich ja sogar ein Podestplatz aus. Ich werde jedenfalls sehr relaxed im Auto sitzen.»
Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager seinen Skoda Kreisel Electric RE-X1 extra vom Netz genommen, um dessen Akkus bei der Rallye W4 zu strapazieren.
Raimund Baumschlager: «Wie ich heuer schon oft gesagt habe, befinden wir uns mit dem E-Skoda in einem absoluten Lern- und Lehrjahr. Wir haben erst einmal auf Schotter getestet, das war im Sommer am Manhartsberg. So gesehen bin ich wirklich gespannt auf einen weiteren Vergleich mit den Benzinern. Dass die Prüfungen im Waldviertel für einen Rallyefahrer zu den besten zählen, was Österreich am Schottersektor zu bieten hat, brauch ich ja nicht extra zu erwähnen. Natürlich möchte ich schon ein paar Topboliden hinter mir lassen.»
Im herkömmlichen, sprich benzingetriebenen Stil werden auch Johannes Keferböck, Günther Knobloch, der bei der kürzlichen 3-Städte-Rallye stark fahrende Philipp Kreisel und Simon Wagners Geheimtipp, der Ungar Kristof Klausz, mit ihren Skoda Fabias sowie Gerald Rigler und Kevin Raith mit den Ford Fiestas Rally2 versuchen, in die Topränge zu fahren bzw. ihre für einige noch aufrechte Chance auf den Vizemeistertitel noch zu nutzen. Einen Top-Allradler bringen zudem Ex-2WD-Champion Luca Waldherr (Citroen DS3 R5), der «rasende Orthopädie-Arzt» Bernhard Stitz (Ford Fiesta R5 MkII), der „fliegende Lebensmittelhändler“ Gernot Zeiringer (Audi A1 Rally2 Kit) und Mariusz Zapala aus Polen (Skoda Fabia R5) an den Start.