MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Liezen: Neubauer triumphiert und ist erstmals Meister

Von Toni Hoffmann
Sieg und Titel für Hermann Neubauer

Sieg und Titel für Hermann Neubauer

Neubauer krönt seine Traum-Saison mit Sieg und vorzeitigem Titelgewinn, Baumschlager muss Grössing nach Differentialschaden kampflos ziehen lassen, Wagner triumphiert in der 2WD-Wertung souverän vor Wollinger.

Hermann Neubauer und Co Bernhard Ettel steuerten ihr Ford Fiesta WRC in souveräner Art und Weise zum Gesamtsieg bei der 3. Skoda Rallye Liezen und sicherten sich damit vorzeitig – und für Hermann Neubauer zum ersten Mal in seiner Karriere – den österreichischen Rallye-Staatsmeistertitel. Die Freude im ZM-Racing Team und bei Neubauer beziehungsweise Ettel kannte klarerweise keine Grenzen: «Ich habe mir wirklich schwer getan heute. Einerseits wollte ich sicher ins Ziel fahren, andererseits attackieren. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist einfach genial, ich bedanke mich bei all meinen Unterstützern und Sponsoren, bei meiner Familie, und vor allem bei meinem Team, das alles für diesen Erfolg getan hat. Wir haben alle an einem Strang gezogen. Unser Gegner ist nicht irgendjemand, sondern einer der besten Rallyefahrer und es macht mich unglaublich stolz, diesen Titel erreicht zu haben. Das ist sicher der schönste Tag meiner Karriere und einer der schönsten Tage in meinem Leben!»

Mit einer extrem starken kämpferischen Leistung und einer eindrucksvollen Schlussattacke sicherte sich das Skoda-Duo Raimund Baumschlager/Thomas Zelter mit dem Fabia R5 auf der vorletzten Prüfung zunächst Platz zwei – nur um auf der allerletzten SP vom Defekt-Teufel heimgesucht zu werden: Getriebeschaden! «Wir hatten uns stark zurückgekämpft», so Baumschlager, als 500 Meter nach dem Start der letzten SP das Differential brach: «Ich bin froh dass wir überhaupt im Ziel sind, das war sehr, sehr schwierig. Absolute Gratulation an den Hermann Neubauer, er ist verdient Meister geworden und hat eine großartige Saison gefahren. Ich habe immer gesagt, dass ich aufhöre, wenn ich nicht mehr mithalten kann, aber dieses Gefühl habe ich derzeit überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Ich bin mit Platz zwei super zufrieden.»

Damit und mit einer Bestzeit auf der letzten Sonderprüfung (die als «Power Stage» auch Zusatzpunkte brachte) kam das WRC-Duo Gerwald Grössing und sein Co Sigi Schwarz (Ford Fiesta WRC) im letzten Abdruck noch auf Platz zwei nach vor: «Wir waren den ganzen Tag konkurrenzfähig, es war super Match mit Raimund und ich hatte eine riskante Reifenwahl für die letzte Runde getroffen. Das war als Joker für die Powerstage gedacht und die richtige Entscheidung, ich glaube, es wäre sich auch ohne das Pech von Raimund ausgegangen. Ich war dieses Jahr zu fehleranfällig, heute at man das Potential gesehen. Gratulation an den Hermann, er ist ein würdiger Staatsmeister, ein cooler und echt sympathischer Typ. Die Szene wird bunt und attraktiv, das hat man an den tausenden Fans heute gesehen.»

Der zweite Skoda Fabia R5 Pilot Christian Schuberth-Mrlik setzte mit seinem Ausrutscher und dem folgenden Ausfall auf der vorletzten Sonderprüfung, auf dem anspruchsollen Rundkurs Treglwang in Treglwang, einen Schlusspunkt unter eine wahre Ausfall-Orgie, die deutlich macht, wie schwer die 3. Škoda Rallye Liezen in diesem Jahr war.

Der Sieg von Simon Wagner/Ursula Mayrhofer (Citroen DS3 R3 Max) war ein echter Triumphzug: Der junge Oberösterreicher holte zehn von 12 möglichen Bestzeiten (die SP 10 wurde aufgrund von Verzögerungen neutralisiert gefahren) und gewann am Ende mit fast zwei Minuten Vorsprung auf seinen härtesten Meisterschaftskonkurrenten Daniel Wollinger/Bernhard Holzer (Renault Clio R3). «Wir sind zwar noch zwei Punkte hinten, aber das Team hat perfekt gearbeitet, die Ursula hat einen super Job gemacht. Im Waldviertel wollen wir jetzt den Titel holen, den Junioren-Titel haben wir ja schon fix», so Wagner. Wollinger: «Es war eine wahnsinnig schwere Rallye, ich habe einfach nicht in den Rhythmus gefunden. Mit Platz zwei konnten wir die Führung knapp behalten und jetzt kommt’s zum großen Showdown im Waldviertel.»

Die erst 18jährige Italienerin Tamara Molinaro mit Co-Pilotin Ilka Minor konnte einen tollen Achtungserfolg feiern: Bei ihrer allerersten Rallye fuhr eroberte sie den ausgezeichneten dreizehnten Gesamtrang.

Skoda Rallye Liezen 2016, Endstand nach 13 Prüfungen:

1. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel, Ford Fiesta WRC, 1:19:51,2 h.
2. Gerwald Grössing/Sigi Schwarz, Ford Fiesta R5, + 23,2 sec.
3. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner, Skoda Fabia R5, + 39,9
4. Simon Wagner/Ursula Mayrhofer, Citroen DS3 R3 Max, +
5:46,1 min.
5. Martin Kalteis/Peter Berger, Mitsubishi Lancer Evo VII, + 7:17,86. Daniel Wollinger/Bernhard Holzer, Renault Clio R3, + 8:05,8
7. Andreas Kainer/Benedikt Hofmann, Opel Adam R2, + 11:41,7
8. Dieter Kienbacher/Eduard Kienbacher, Mitsubishi Lancer Evo VII, + 12:08,9
9. Reini Sampl/Melanie Schmid, Audi TTS, + 12:56,8
10. Gabor Nemet/Istvan Szabo, Opel Adam R2, +
13:45,1

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