Neuer Yamaha-Motor zu stark für Alex Rins
Alex Rins
Die MotoGP-Saison 2024 beendete Alex Rins mit mageren 31 Punkten auf dem 18. Rang. In seinem ersten Jahr bei Yamaha hatte der Spanier zu kämpfen. Auch sein Teamkollege Fabio Quartararo war für ihn außer Reichweite – der Franzose, der vor allem im letzten Saisondrittel einige achtbare Ergebnisse einfahren konnte, wurde mit 113 Punkten 13.
In der Saison 2025 kann es für Rins nur aufwärts gehen. Um dies zu bewerkstelligen, betreibt der japanische Hersteller viel Aufwand, um die M1 zu verbessern. Für Yamaha-Speerspitze Quartararo ist die Traktion derzeit das größte Problem, für Rins war 2024 die Bremsstabilität der größte Kritikpunkt. «Am Sonntag hatte ich eines der schlimmsten Rennen meines Lebens. Ich hatte wieder massive Probleme beim Anbremsen, um das Hinterrad auf dem Boden zu halten», erklärte der 28-Jährige.
Bei den Tests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya am Dienstag probierte Yamaha Lösungen, um den Problemen ihrer beiden Werkspiloten Herr zu werden und dem Pramac-Team ein wettbewerbsfähiges Motorrad in die Garage zu stellen. Rins schilderte seine Eindrücke nach dem Ende der Testfahrten: «Yamaha hat neue Teile mitgebracht – einen neuen Motor und einen neuen Rahmen, womit ich mich gut gefühlt habe. Mit dem neuen Rahmen fiel es mir in den Kurven leichter, den Scheitelpunkt zu erwischen. Von den neuen Bremsen habe ich mir etwas mehr versprochen, in diesem Bereich haben wir uns nur minimal verbessert», fasste Rins zusammen.
Der neue Antrieb brachte für den Spanier neue Probleme mit sich: «Der Motor hat mehr Kraft und beschleunigt kraftvoller aus den Kurven heraus. Aber zumindest ich bin so viel Power mit meinem Fahrstil noch nicht gewachsen», gab Rins zu. «Das Motorrad fuhr sich sehr aggressiv, das Hinterrad hat viel durchgedreht. Wir müssen die Elektronik anpassen, um wirklich etwas aus dem Aggregat herausholen zu können. Das war jetzt die fünfte oder sechste Konfiguration, die ich dieses Jahr gefahren bin. Dabei hätte ich sogar gerne noch ein weiteres Triebwerk getestet.» Den Test beendete Rins immerhin auf Rang 8, mit 0,765 sec Rückstand auf Alex Marquez, der die schnellste Zeit fuhr.
Mit Pramac hat Yamaha nun wieder zwei Teams zur Verfügung, um Daten und wichtige Informationen zu sammeln: «Wir haben jetzt eine Menge Daten aus dem Werksteam, dazu kommen jene der beiden Pramac-Fahrer. Jetzt muss Yamaha das Puzzle zusammensetzen, um herauszufinden, wie wir uns auf Sepang vorbereiten können. Ich hoffe, dass dort die neuen Teile eine große Veränderung bringen werden», blickte Rins voraus.
Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793