Jack Millers Fazit: Voller Biss, miserables Ergebnis
Nachdenklich: Jack Miller dockt als 14. der WM beim Pramac-Yamaha an
Jack Miller war am Dienstag einer von zwölf Fahrern, die auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona ihr neues Arbeitsgerät getestet haben. Nach zwei Jahren ging seine Red Bull-KTM-Ära zu Ende. MotoGP-Sieger Miller hat die Saison 2024 mit der KTM RC 16 auf WM-Rang 14 beendet – und stand damit klar im Schatten von Teamkollege Brad Binder, umso mehr aber schmerzte der Auftritt von Pedro Acosta. Beste Einzelergebnisse 2024 waren zwei fünfte Plätze in den Grand Prix in Portimao und Buriram.
Der Aussie kann aus den beiden Jahren im Team von Red Bull-KTM insgesamt drei Podiumsplätze vorweisen. Einer stammt von Jerez de la Frontera 2023, wo Miller Dritter war – dazu kommen die Sprint-Podien in Jerez und am Sachsenring 2023. Zu seiner Red Bull-KTM-Bilanz aus 24 Monaten sagt Miller offen: «Ja, klar - ich bin enttäuscht – ich bin für alle enttäuscht. Es hat nicht so funktioniert, wie erhofft. Ich bin mit 25 Podestplätzen von Ducati gekommen.»
«Ich habe nicht die erhofften Ergebnisse geschafft - ich habe es immer wieder versucht - von den ersten Runden damals in Valencia bis jetzt hier in Barcelona.» Der ehemalige Pilot verrät der der internationalen deutschen Meisterschaft IDM fügte an: «Das beste Gefühl hatte ich in der Saison 2023, da habe ich in Valencia beim Finale auch noch das Rennen angeführt – das war ein tolles Gefühl – ich habe auch auf dem Sachsenring ein Podium geholt. Dazu das Renn- und das Sprint-Podium in Jerez. Mit dem neuen Michelin-Reifen 2024 habe ich jedoch Probleme gehabt, mich anzupassen. Dieses Jahr war ein Kampf. Aber das war auch mit dem gleichen Chassis, welches wir seit Misano 2023 im Einsatz hatten.»
Miller streicht aber auch hervor: «In Buriram konnte ich zuletzt wieder um das Podium zu kämpfen, aber es war nass. Trotzdem war es auch ein Beweis dafür, wir haben echten Biss gezeigt. Es hat die vergangenen zwei Jahre beschrieben. Ich habe nie aufgegeben. Auch wenn ich jedes zweite Wochenende auf die Birne gefallen bin, habe ich immer weiter gekämpft.»
Eines will der leidenschaftliche Moto-Crosser auch noch festhalten: «Ich habe auch in Barcelona in jeder Session nochmals alles gegeben, mit dem Wissen, dass ich eigentlich nichts mehr gewinnen kann. Ich bin ein Racer und ich will wettbewerbsfähig sein. Leider habe ich meine eigenen Erwartungen in den letzten beiden Jahren nicht erfüllt, darüber bin ich natürlich enttäuscht.»
Hatte Miller eigentlich mit seinem Kumpel und ehemaligen Yamaha-Tester Cal Crutchlow vorab wegen der M1 Kontakt aufgenommen? „Cal ist eine schlechte Person, um über solche Dinge zu sprechen“, grinst Miller. „Wir wissen, dass er gern übertreibt – egal ob im positiven oder negativen Sinn. Ich habe derweil mit Fabio, Alex Rins und den anderen Jungs Kontakt aufgenommen.»
Beim ersten Auftritt auf der komplett neu aufgebauten Yamaha M1 kam der Australier noch nicht richtig in Schwung. Mit 2,2 Sekunden Rückstand auf Ducati-Pilot Alex Marquez landet Miller auf Platz 22.
Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793