Raul Fernandez: «Wollte nur noch ins Bett und weinen»
Am Sonntag ging für Trackhouse-Aprilia-Pilot Raul Fernandez eine wenig erfolgreiche MotoGP-Saison 2024 zu Ende. In den letzten beiden Saisonrennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya belegte er die Plätze 14 (Sprint) und 18 (Grand Prix). Sein zweites Jahr auf der RS-GP beendete der Moto2-Vizeweltmeister von 2021 mit 66 Punkten auf dem 16. Gesamtrang.
Beim Test am Dienstag lief es für den Spanier besser. Er belegte Rang 5 und hatte auf den Schnellsten Alex Marquez (Gresini Ducati) 0,668 sec Rückstand. Einen neuen Prototyp hatte er allerdings nicht zur Verfügung. «Ich bin zerstört», lachte Fernandez nach einem langen Arbeitstag. «Es war ein sehr positiver Tag. Wir hatten kein 2025er-Bike und haben deshalb mit dem 2023er und 2024er Motorrad gearbeitet, um einige Dinge zu verstehen. Wir haben viel an der Elektronik gearbeitet – ein Bereich, der mir in den letzten beiden Jahren am meisten Sorgen bereitete. Beim Test konnte ich ein anderes Gefühl aufbauen und mehr mit meinem Stil fahren. Das war einer der guten Punkte, wir werden in der Zukunft aber sicher wieder Probleme haben mit der Elektronik. Jetzt haben wir ein Basis-Setup, um weiter daran zu arbeiten.»
Aprilia hat für 2025 viele neue Leute an Bord geholt. Neben den Fahrern – Jorge Martin, Marco Bezzecchi und Ai Ogura –, kamen viele weitere Teammitglieder neu dazu, allen voran Technik-Chef Fabiano Sterlacchini. «Heute war ein sehr wichtiger Tag, auch weil wir einige neue Leute in der Box hatten. Es war interessant zu sehen, wie sie arbeiten. Am Ende war es ein positiver Tag – vor allem nach dem Rennen am Sonntag, als ich zerstört war und ich wie ein Kind nur noch ins Bett wollte, um zu weinen», schmunzelte Fernandez. «Für die Zukunft werden wir uns weiter verbessern, auch mit Fabiano.»
War der 24-Jährige enttäuscht, dass er beim Test nicht die neueste Ausbaustufe der RS-GP in seiner Box hatte? «Ich kenne das 2025er-Bike nicht, ich habe noch nichts davon gesehen. Ich war beim Test sehr fokussiert auf mich und die Elektronik, was bei mir der schlechteste Bereich war. Jetzt kann ich meinen Fahrstil an die Elektronik anpassen, da ich sie jetzt besser verstehe. Ich habe jetzt einen klaren Weg gefunden», so Fernandez, der auch ein paar Worte über seinen neuen Teamkollegen, Ai Ogura verlor: «Ich bin happy, Ogura an meiner Seite zu haben. Er ist talentiert und wird schnell sein auf dem MotoGP-Bike. Ich hatte aber keine Möglichkeit mit ihm über seinen ersten Tag zu sprechen.»
Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793