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Michael Schumacher Steckbrief

Rennfahrer
  • Vorname: Michael
  • Nachname: Schumacher
  • Spitzname: Schumi
  • Webseite: www.michael-schumacher.de/
  • Twitter: Schumacher_Fans
  • Nationalität: Deutschland
  • Geburtsdatum: 03.01.1969 in Hürth-Hermühlheim , Deutschland (55 Jahre, 11 Monate und 19 Tage)
  • Familienstand: Verheiratet
  • Wohnort: Vufflens-le-Château
  • Größe: 174 cm
  • Gewicht: 72 kg
  • Lieblingsstrecke: Spa-Francorchamps

Über Michael Schumacher

Letzte Aktualisierung:

Michael Schumacher wurde als erster Sohn des damaligen Kaminmaurers und späteren Pächters einer Kartbahn in Kerpen, Rolf Schumacher und dessen Ehefrau Elisabeth, (1948–2003) in Hürth-Hermülheim geboren.

Seinen ersten aktiven Kontakt mit einem Motorfahrzeug hatte er bereits im Alter von vier Jahren, als sein Vater ihm ein umgebautes Kettcar mit 5-PS-Mofamotor schenkte. In Horrem kam er mit dem Kart-Club Rennsportfreunde Wolfgang Graf Berghe von Trips, Go-Kart-Club Horrem e.V. (heute Kart-Club Kerpen-Manheim) in Kontakt. Dort merkten Vater und Sohn, wo die Defizite des klobigen Eigenbaus lagen. Jene Kartbahn bot dem Jungen von nun an eine gute Gelegenheit zum Training.

Schumacher versuchte die erwähnten Mängel durch häufiges Üben, insbesondere bei Regen, auszugleichen. Mit fünf Jahren feierte er seinen ersten Sieg. Im Jahr darauf errang er die erste Clubmeisterschaft gegen zum Teil wesentlich ältere Clubmitglieder. Nach einem Motorschaden fehlte den Eltern das Geld zum Finanzieren des Materials, so sprangen erste Förderer ein, die Michaels Talent entdeckt hatten. Zunächst war es der Karthändler Gerhard Noack, der dem Kerpener das erste regelrechte Rennkart schenkte und in den Siegen seines Schützlings eine willkommene Werbung sah. Später lieferte Adolf Neubert die Eurokarts, mit denen der Heranwachsende 1985 Junioren-Vize-Weltmeister wurde. 1987 wurde er auch auf Eurokart Deutscher Meister der Klasse A/100 und Europameister A/100.

Schumacher startete aus Alters- und Geldgründen zunächst längere Zeit mit luxemburgischer Lizenz, für die keine finanziellen Mittel als Sicherheit zurückzustellen waren und mit der man bereits mit 12 Jahren lizenzberechtigt war. Ausserdem mussten dafür deutlich weniger Rennen zur Aufrechterhaltung bestritten werden. 1982 fand Schumacher mit Jürgen Dilk, der Spielautomaten vertrieb, einen weiteren Sponsor, da  das Reisen zu aufwändig geworden war. 1984 und 1985 gewann der Kerpener dank dieser Unterstützung die deutsche Juniorenmeisterschaft.

1986 begann Michael Schumacher bei dem ehemaligen Rennfahrer Willi Bergmeister, dem Vater von Jörg Bergmeister, im VW-Autohaus Bergmeister in Langenfeld eine Ausbildung als Kfz-Mechaniker und schloss diese 1989 erfolgreich mit der Gesellenprüfung ab.

1987 kam Schumacher in die Formel König. Diesen Schritt ermöglichte ihm erneut Jürgen Dilk, der circa 16.000 DM pro Saison in Schumachers Karriere investierte. 1988 wurde Schumacher Vizemeister in der Formel Ford und wechselte daraufhin in die Formel 3 zum WTS-Team seines neuen Managers Willi Weber, der nach dem Weggang seines bisherigen Schützlings Joachim Winkelhock einen guten Ersatz suchte. Auf dem Nürburgring hatte Schumacher seine erste Testfahrt in einem Formel-3-Fahrzeug. Schumacher war ungewohnt hektisch und setzte den Wagen in der fünften Runde in die Leitplanken. Weber gab ihm auf Grund der bisher gezeigten Leistung eine zweite Chance. Mit mehr Konzentration fuhr Schumacher hervorragende Zeiten. Willi Weber war sich bewusst, dass Schumacher Sponsoren- als auch eigene finanzielle Mittel zum Einstieg in die nächsthöhere Formelklasse fehlten. Er entschloss sich dazu, den Kerpener selbst zu finanzieren. Im Gegenzug erhielt er einen Managervertrag, mit dem er Schumacher zehn Jahre an sich band und sich 20 Prozent der potenziellen Einnahmen des Rennfahrers sicherte.

Schumacher belegte 1989 in der Formel 3 punktgleich mit Heinz-Harald Frentzen Rang zwei hinter dem Meister Karl Wendlinger.

1990 erhielt Schumacher einen Vertrag beim Mercedes-Junior-Team. In Sportwagen des Schweizers Peter Sauber fuhr er Langstreckenrennen. Zu seinen jungen Kollegen gehörten Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger. Rennleiter Jochen Neerpasch und Formel-1-Veteranen wie Jochen Mass betreuten den Nachwuchs und versuchten ihnen das nötige Know How zu vermitteln.

Das Gesamtklassement der Sportwagen-Weltmeisterschaft schloss Schumacher als Fünftplatzierter ab. Schumacher durfte beim Finale der DTM auf dem Hockenheimring teilnehmen. Parallel gewann er die deutsche Meisterschaft in der Formel 3.

Jochen Neerpasch ermöglichte Schumacher im Sommer 1991 ein Gastspiel in der Formel Nippon, beim Suntory Team Le Mans. Schumacher zeigte gute Leistungen. Dennoch setzten weder Weber noch Schumacher auf die Formel 3000 als Zwischenschritt zur Formel-1-Karriere, da erfahrungsgemäß nur die beiden Toppiloten in die Königsklasse aufstiegen.

Dank einer Bürgschaft von Mercedes konnte Schumacher bei Testfahrten in Silverstone seine Eignung als Formel-1-Fahrer unter Beweis stellen.

1991 kam Jordans Stammfahrer Bertrand Gachot nach einem Gerangel mit einem Taxifahrer ins Gefängnis. Diesen sollte Schumacher in Spa ersetzen. Obwohl er dort noch nie gefahren war, versicherte sein Manager Weber Teamchef Eddie Jordan, dass Schumacher den anspruchsvollen Kurs kennen würde. Schumacher fuhr den Kurs mit einem Fahrrad ab, Willi Weber und er übernachteten in der Jugendherberge von Spa. Im Qualifying wurde Schumacher zum Erstaunen der Fachwelt Siebter. Im Rennen fiel er 500 Meter nach dem Start mit Kupplungsschaden an fünfter Stelle liegend aus.

Nach dem Rennen in Spa warb Benetton den Neuling bei Jordan ab. Schumacher errang beim Großen Preis von Italien in Monza seine ersten beiden WM-Punkte und beendete den Grand Prix vor seinem Teamkollegen Piquet. Michael Schumacher etablierte sich im Team mit stabilen Leistungen. Er belegt mit einem fünften Platz beim Grand Prix von Italien und einem sechsten Rang beim Großen Preis von Portugal im Endklassement der Weltmeisterschaft Platz 12.

1992 fuhr Schumacher direkt zu Beginn mit dem dritten Platz in Mexiko seinen ersten Podiumsplatz ein. Ein Jahr nach seinem Debüt in Spa gewann er dank geschickter Boxentaktik bei wechselhaftem Wetter seinen ersten Grand Prix. Michael Schumacher beendete seine erste komplette Saison hinter den beiden Williams-Piloten Nigel Mansell und Ricardo Patrese auf dem dritten WM-Rang.

1993 konnte Schumacher seine Leistungen bestätigen und landete diesmal mit einem Sieg in Portugal auf Platz vier in der WM. Er musste damit den Titel des besten Nicht-Williams-Piloten an Ayrton Senna abtreten, der Vize-Weltmeister hinter Alain Prost im Williams wurde.

1994 wurden einige Regeln geändert. Neben dem Verbot von elektronischen Fahrhilfen wurden Tankstopps wieder erlaubt und wurden sofort fester Bestandteil der Rennstrategie. Benetton gelang die Anpassung an die neuen Bedingungen am besten. Das Jahr begann für Schumacher mit zwei überlegenen Siegen sehr erfolgreich. Nach dem tödlichen Unfall von Ayrton Senna dominierte Schumacher die Saison bis zum Grand Prix im englischen Silverstone. Das Rennen in Silverstone war der Auftakt zu diversen Skandalen und Anschuldigungen gegen Schumacher und Benetton, Schumacher wurde nach einigem Hin- und Her für mehrere Rennen gesperrt. Während Schumachers Abwesenheit gewann Hill in Portugal und Italien und die schon sicher geglaubte Weltmeisterschaft war wieder offen. Schumacher gewann den Großen Preis von Europa in Jerez, Hill konterte und siegte im vorletzten Rennen in Suzuka nach hartem Kampf gegen Schumacher. Beim letzten Rennen in Australien kollidierte Schumacher mit Hill, als dieser ihn nach einer Mauerberührung an der Innenseite überholen wollte. Somit war Schumacher der erste deutsche Formel 1 Weltmeister.

1995 bekam Benetton die starken V10-Motoren von Renault. Damit herrschte auf Motorenseite zwischen Williams und Benetton Gleichstand, Schmumacher konnte seinen Titelt erfolgreich verteidigen.

Für 1996 wurde Schumacher von Ferrari ein gutes Angebot gemacht. Schumacher wechselte vom englischen Benetton-Team nach Italien, obwohl der Traditionsrennstall in den letzten Jahren technisch und organisatorisch hinterherhinkte. Ferrari baute ein völlig neues Auto, erstmals ohne den traditionellen V12-Motor. Eine turbulente mit Ausfällen gespickte Saison folgte. Schumacher errang einen überraschenden Sieg in Barcelona sowie zwei weitere Siege in Spa und Monza. Schumacher wurde hinter Hill und Villeneuve WM-Dritter.

1997 wechselten auf Schumachers Veranlassung mit Renn-Ingenieur Ross Brawn und Konstrukteur Rory Byrne die «Hirne» seines alten WM-Teams Benetton zu Ferrari. Der neue Wagen war deutlich besser. Zunächst startete Villeneuve gut in die Saison. Dann begann Schumacher eine Serie von 5 Siegen und führte die WM-Wertung vor dem letzten Rennen in Jerez an. Durch einen von Schumacher provozierten Unfall mit Villeneuve schied Schumacher aus. Villeneuve konnte weiterfahren und wurde so Weltmeister. Schumacher wurde WM-Zweiter. Der Titel wurde ihm von der FIA wegen unsportlichen Verhaltens aberkannt.

Ab dem Jahr 1998 galten neue Regeln. Die Autos durften nur noch maximal 180 cm, statt zuvor 200 cm, breit sein und mussten auf Rillenreifen statt der sonst im Rennsport üblichen profillosen Slicks fahren. Nach einigen spannenden Kämpfen, einer Kollision mit David Coulthard und einem darauf folgenden Fast-Ausraster Schumachers, konnte Mika Häkkinen im letzten Rennen der Saison seinen ersten WM-Titel mit knappem Vorsprung auf Schumacher feiern.

1999 war der Technologievorsprung von McLaren-Mercedes nahezu aufgebraucht. Ferrari war fast auf Augenhöhe. Schumacher konnte von den ersten sieben Rennen zwei, gewinnen, während Weltmeister Häkkinen drei Siege verbuchen konnte. Vor dem GP von Silverstone lag Schumacher acht Punkte hinter dem Finnen zurück. Kurz nach dem Start versagten die Bremsen am Ferrari und er schlug laut Telemetriedaten mit 107 km/h in einen Reifenstapel ein. Er brach sich den rechten Unterschenkel. Schumacher musste für sechs Rennen aussetzen. Die WM war damit für ihn verloren.

Auf Grund des Reifenwechsels im Jahr 2000 von Ferrari zu Bridgestone, McLaren war schon dort, waren beide Teams wieder auf Augenhöhe. Dieses Mal hatte Schumacher den besseren Start. Er gewann die ersten drei Rennen, obwohl Häkkinen jeweils die Pole-Position erobern konnte. Beim Rennen in Spa siegte der Finne und baute seinen Punktevorsprung auf Schumacher aus. Dieser antwortete beim Rennen in Monza in einem erneut sehr engen Rennen mit dem 41. Sieg seiner Karriere. Bei der Pressekonferenz vergoss er Tränen, nachdem er darauf angesprochen worden war, dass er Sennas persönlichen Rekord soeben geknackt habe. Die restlichen drei Grand Prix gewann Schumacher. Somit sicherte er sich im vorletzten Rennen der Saison den ersten Fahrertitel für Ferrari seit Jody Scheckter 1979.

Es folgten vier weitere Titel bis 2004, die ihn zum erfolgreichsten Rennfahrer aller Zeiten machten. Nach insgesamt 249 GP mit 91 Siegen gab er für das Saisonende 2006 seinen Rücktritt bekannt.

Am 15. April 2002 wurde Schumacher von der UNESCO für seinen langjährigen Einsatz bei den Hilfsprojekten «Bildung für Kinder in Not» zum Sonderbotschafter ernannt. Zudem ist er seit vielen Jahren bei Benefiz-Fußballspielen (zum Beispiel in Italien bei den «Nazionale Piloti», einem Team aus aktiven und ehemaligen Motorsportlern) dabei.

Seit 2005 setzt sich Schumacher auch als Träger eines Organspendeausweises und Mitglied im Verein Sportler für Organspende e.V. für die Idee der Organspende ein.

Im Jahr 2006 übernahm er sowohl im englischen Original als auch in der deutschen Fassung die Stimme und Synchronstimme eines Ferrari F430 («eine echte Michael-Schumacher-Ferrari») in dem Pixar-Animationsfilm Cars. 2008 übernahm er die Rolle des Schumix in dem Film Asterix bei den Olympischen Spielen.

In den Jahren 1997 und 1998 warb er auf Plakaten sowie in einem TV-Spot für die Kampagne «Keine Macht den Drogen» für ein Leben ohne Alkohol und Drogen.

Neben vereinzelten Einsätzen bei Ferrari-Tests fuhr er als Hobby einige Superbike-Rennen.

Am 29. Juli 2009 gab er sein Comeback bekannt, er sollte bei Ferrari den verletzten Felipe Massa vertreten und den Grossen Preis von Europa in Valencia bestreiten. Kurze Zeit später musste er das Comeback absagen, da bei den Belastungstests festgestellt wurde, dass eine Verletzung, die er sich bei einem Motorrad Unfall zugezogen hat, noch nicht richtig verheilt war.

Doch die Comeback-Pläne liessen Schumacher nicht ruhen. Nachdem bei Ferrari kein Platz für ihn war, trennte er sich nach 15 Jahren von den Italienern und fuhr von 2010 bis 2012 für Mercedes GP Petronas wieder Rennen. Am Abend des 22.12.2009 unterschrieb er einen 3-Jahres-Vertrag.

Das Comeback gestaltete sich für den siebenfachen Weltmeister aber weniger erfolgreich als erwartet und erhofft. Mit einem unterlegenen Auto hatte er keine Möglichkeit, einen achten Titel zu erringen und 2010 kam er erst beim Europaauftakt der Saison als Vierter erstmals vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg ins Ziel. Für Aufregung sorgte Schumacher, als er in Monaco am Ende einer Safety-Car-Phase den vor ihm fahrenden Alonso in der letzten Kurve überholte, was ihm eine 20-Sekunden-Strafe einbrachte.

Auch in Ungarn machte Michael Schumacher Schlagzeilen, als er seinen ehemaligen Ferrari-Teamkollegen Barrichello fast gegen die Boxenmauer drückte. Die Strafe dieses Mal war eine Rückversetzung um zehn Plätze beim nächsten Rennen. Am Ende der Saison war er Neunter der Fahrerwertung und unterlag seinem Teamkollegen Nico Rosberg mit 72 zu 142 WM-Punkten.

2011 feierte Michael Schumacher beim Grand Prix von Belgien sein 20-jähriges Jubiläum in der Formel 1. Platz 4 in Kanada - nach drei vierten Plätzen 2010 - war sein bestes Saisonergebnis, Platz 5 in Monaco die beste Startposition. Am Saisonende belegte er den achten Platz in der Weltmeisterschaft und unterlag Nico Rosberg Teamintern mit 76 zu 89 Punkten.

2012 schien gut zu beginnen. Beim Saisonauftakt in Melbourne lag Michael Schumacher Platz 3, schied dann aber mit technischen Problemen aus. Beim nächsten Grand Prix in Malaysia qualifizierte er sich als Dritter, kam nach einer Kollision in der ersten Runde aber nur auf dem zehnten Platz ins Ziel. Beim Grand Prix von China startete Schumacher von Startplatz zwei, schied im Rennen aber aus, nachdem bei seinem ersten Boxenstopp ein Rad nicht richtig befestigt worden war. Beim Europaauftakt in Spanien kollidierte er mit Bruno Senna und wurde wegen des Verursachens einer Kollision für den Grand Prix von Monaco mit einer Rückversetzung um fünf Startplätze bestraft. Beim Grand Prix von Europa stand Michael Schumacher als Dritter das letzte Mal in seiner Formel-1-Karriere auf dem Podium. Beim Grand Prix von Singapur fuhr er Jean-Éric Vergne ins Heck und wurde für das nächste Rennen um zehn Positionen zurückversetzt.

Eine Woche nach dem Grand Prix von Singapur verpflichtete Mercedes Lewis Hamilton und Michael Schumacher kündigte zum Saisonende seinen Rücktritt als aktiver Rennfahrer an. Sein letztes Formel-1-Rennen in Brasilien beendete er auf Platz 7. Am Saisonende belegte er den 13. Platz in der WM und unterlag Rosberg mit 49 zu 93 Punkten.

Am 28. Dezember 2013 erlitt Michael Schumacher bei einem unglücklichen Unfall beim Skifahren eine schwere Kopfverletzung und lag nach einer Not-Operation für mehrere Wochen im Koma.

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