Über Álvaro Bautista
Álvaro Bautista wurde 1999 wurde von Alberto Puig entdeckt, der ihn unter 400 Piloten auswählte und die Copa Movistar bestreiten ließ. Anschließend fuhr der junge Spanier die spanische 125-ccm-Meisterschaft (CEV). Seinen ersten internationalen Auftritt hatte er als Gaststarter beim Jerez-GP 2002, den er als 25. beendete.
Seine erste volle Saison fuhr Bautista 2003 im Team von Fußball-Profi Clarence Seedorf mit Aprilia. In der Weltmeisterschaft nur auf Rang 20, feierte Bautista im selben Jahr den Titel in der CEV. In der 125-ccm-WM 2004 steigerte er sich mit seinen ersten drei Podiumsplatzierungen auf WM-Rang 7.
2005 folgte der Wechsel von Aprilia auf Honda, doch der erwies sich für Bautista als schwerer Fehler. Der Spanier konnte mit dem japanischen Motorrad nicht an seine Performance aus dem Vorjahr anknüpfen und strandete auf WM-Rang 15. Im Team von Jorge Martinez (Aspar) gelang Bautista, zurück auf Aprilia, 2006 der Durchbruch. Er gewann acht Rennen, stand 14 mal auf dem Podium und wurde souverän 125-ccm-Weltmeister.
Weiter mit Aspar folgte 2007 der folgerichtige Aufstieg in die 250er-Kategorie, die er mit demselben Team bis 2009 bestritt. Der Spanier feierte in jeder Saison Siege und Top-3-Ergebnisse und erreichte in der Gesamtwertung die Platzierungen vier, zwei und vier.
Dann erlag er dem Angebot von Suzuki für den Aufstieg in die MotoGP. Doch das Motorrad erwies sich nicht als ebenbürtig mit der Konkurrenz von Yamaha, Honda und Ducati. Bautista beendete die Saison 2010 und 2011 jeweils als 13. Besser lief es für den aus Talavera de la Reina stammenden Spanier im Team von Fausto Gresini, wo er zwischen 2012 und 2014 eine Kunden-Honda pilotierte und drei Podestplätze einfuhr. WM-Fünfter 2002 sollte seine beste Gesamtplatzierung in der MotoGP werden.
Für die Saisons 2015/2016 einigte sich Bautista mit Aprilia. Der italienische Hersteller wollte mit mehr Engagement in die MotoGP einsteigen, doch mit dem Ableger des Aprilia-Superbike RSV4 war nichts zu gewinnen. Nach den Endplatzierungen 16 und 12 dockte Bautista für 2017 erneut bei Aspar an, wurde aber wieder nur WM-Zwölfter.
Der Wechsel zum Ducati-Team von Angel Nieto für die MotoGP 2018 brachte die Karriere von Bautista in eine neue Richtung. Mit anständigen Leistungen, die er mit veraltetem Material erreichte, verdiente er sich die Beförderung ins Ducati-Werksteam, als dort ein Ersatz für den verletzten Jorge Lorenzo benötigt wurde. Bautista nutzte die Chance und brauste auf Phillip Island als Vierter ins Ziel, die Saison beendete er als Zwölfter.
Doch Bautista hatte sich Bautista bei Ducati einen guten Namen gemacht und erhielt das Angebot, im Aruba.it Ducati-Werksteam in der Superbike-WM 2019 die brandneue Panigale V4R zu pilotieren. Mit 34 Jahren nahm er das Angebot an und fuhr damit erstmals ein seriennahes Motorrad. Und der Wechsel lohnte sich: Bautista gewann die ersten elf Superbike-Läufe in Serie und führte die Meisterschaft bereits souverän an, als ihn eine Serie von Rennstürzen hoffnungslos hinter Titelverteidiger Jonathan Rea (Kawasaki) zurückwarf. Die Saison beendete der Spanier mit großem Rückstand als Vizeweltmeister.
Bereits im August 2019 wurde bekannt, dass sich Bautista für die Superbike-WM 2020 mit Honda einigte. Mit einer neuen CBR1000RR-R und einem offiziellen HRC-Team sollte Bautista den japanischen Hersteller in der seriennahen Weltmeisterschaft an die Spitze bringen. Die neue Fireblade erwies sich zwar als konkurrenzfähiger als ihr Vorgänger, für regelmäßige Top-Resultate reichte es jedoch im ersten Jahr noch nicht. Bautista fuhr in Aragon als Dritter das einzige Podium ein und kam sechsmal unter den ersten Fünf in das Ziel. Wie sein Teamkollege Leon Haslam sammelte Bautista 113 WM-Punkte und wurde WM-Neunter.
Bautista bestritt auch 2021 die Superbike-WM im offiziellen Honda-Werksteam und landete mit 195 Punkten auf dem 10. Gesamtrang. Bei seinen Heimrennen in Barcelona und Jerez landete er jeweils auf dem dritten Platz. Es waren die einzigen Podiums-Platzierungen von Honda in dieser Saison. Bautista war von den erreichten Ergebnissen mit Honda enttäuscht, lobte aber regelmäßig den unermüdlichen Einsatz seitens des Teams und der Honda Racing Corporation.
Nach den zwei mageren Jahren mit dem japanischen Motorradgiganten kehrte Bautista 2022 in das Ducati-Werksteam zurück und startete beim Auftakt in Aragon mit einem zweiten Platz und zwei Siegen in die Saison. Der Familienvater lieferte sich mit Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Jonathan Rea (Kawasaki) großartige Positionskämpfe und sorgte so für eine der besten Superbike-Saisons. Mit 16 Siegen holte sich Bautista am Ende souverän den Titel und erlöste Ducati, die davor zuletzt mit Carlos Checa 2011 eine Fahrerweltmeisterschaft gewonnen hatten.
In der Superbike-WM 2023 trat Bautista mit 38 Jahren erneut mit Ducati zur Titelverteidigung an. War der Spanier im Jahr zuvor schon schwer zu besiegen, war es in diesem Jahr nahezu unmöglich. 27 Siege und 31 Podestplätze aus 36 Rennen sprechen eine deutliche Sprache, wobei Bautista in Razgatlioglu einen äußerst hartnäckigen Gegner hatte. Die Saisonentscheidung fiel erst beim Saisonfinale in Jerez, als der Ducati-Pilot im ersten Lauf den Sieg einfahren konnte. Die umkämpften Rennen in Portimão und Jerez zählen zu den besten in der Geschichte der seriennahen Weltmeisterschaft.
Zeitweise sah es so aus, als würde der mittlerweile 39-Jährige nach der Saison 2023 seinen Rücktritt erklären. Aber im Mai erklärte Bautista frühzeitig, dass er auch 2024 mit Aruba.it Ducati in der Superbike-WM antreten werde. Hinsichtlich Siege ist er bereits der erfolgreichste Ducati-Pilot.