Quad-DM 2014 Grevenbroich: Auftakt nach Maß
Nach den ersten Standortbestimmungen im Vorfeld des DM-Auftakts war klar, dass Meister Stefan Schreiber und der dreifache DM-Gewinner Joe Maessen in Grevenbroich als Hauptfavoriten antraten. Siegchancen wurden daneben den Routiniers Ingo ten Vregelaar und Davy de Cuyper eingeräumt. Doch das Star-Duo ließ auf der gut präparierten und nahezu staubfreien Sandpiste von Anfang an keine Zweifel an seiner Vormachtstellung aufkommen. Im ersten Lauf konnte Maessen dem bald enteilenden Schreiber nicht folgen, weil sich die Exzenter-Lagerung der Hinterachse lockerte. Damit hatte die Antriebskette nicht genügend Spannung und rutschte beim Beschleunigen durch. Besser lief es für den Niederländer im zweiten Durchgang: Diesmal konnte er seinen Hauptwidersacher vom Start weg unter Kontrolle halten.
De Cuyper bog im ersten Durchgang als Zweiter in die ersten Kurven, konnte Maessen dann jedoch nicht halten. Im zweiten Lauf fiel der Belgier mit gebrochenem Kolben aus. Neben den Stars aus den westlichen Nachbarländern bereicherten die im Sand starken Dänen das Startfeld. Angesichts dieser Konkurrenz war es für die weiteren deutschen Teilnehmer nicht leicht, in die Top-Five zu fahren. Dies gelang im ersten Lauf Manfred Zienecker, im zweiten Julian Haas. Pascal Cappuccio fuhr die Ränge 10 und 8 ein. Für die Willmann-Sisters gestaltete sich der DM-Auftakt etwas harzig: Sina trat nach der Kreuzband-Operation ihres linken Knies im vergangenen Herbst mit Trainingsrückstand an, Denise musste nach Steinschlag ohne Hinterradbremse auskommen.
Österreichs Aushängeschild David Freidinger, sonst für vordere Plätze gut, scheiterte an der Technik: Beim ersten Start kollidierte der Baumkirchener. Dabei wurde das Kühlsystem leck, womit ein schleichender Motorschaden vorprogrammiert war. Bis zum zweiten Start konnte Freidinger sein Quad nicht mehr startklar machen. Glücklicher zeigte sich der Belgier Peter Steegmans, Deutscher Gespann-Meister 2010, der von KTM zu Yamaha wechselte. Pech hatte sein Landsmann Oliver Vandendijk, der nach einem Motorschaden im Training zu spät zum Vorstart kam. Pech im Unglück: sein Ersatzquad hatte er der Technischen Abnahme erst nach dem Pflichttraining vorgeführt, weshalb er auch vom zweiten Lauf ausgeschlossen wurde.
Mit 31 Fahrern präsentierte sich der Quad-DM-Zirkus in Grevenbroich ordentlich besetzt und damit attraktiv. Doch bietet dieses Format durchaus noch Platz für weitere engagierte Starter. Regionale Serien mögen zwar ein probates Betätigungsfeld für Einsteiger sein, aber die Luft der großen Quadwelt schnuppert man in der sportlichen Provinz gewiss nicht.
Die weiteren DM-Termine: 1.5. Wriezen, 11.5. Wächtersbach-Aufenau, 18.5. Prisanewitz, 1.6. Reutlingen, 9.6. Tessin, 6.7. Vellahn, 3.8. Gerstetten
Ergebnisse Motocross-Quad-DM Grevenbroich:
1. Lauf: 1. Stefan Schreiber (D), KTM. 2. Joe Maessen (NL), Suzuki. 3. Davy de Cuyper (B), KTM. 4. Manfred Zienecker (D), KTM. 5. Frederick Dahlgaard (DK), KTM. 6. Ingo ten Vregelaar (NL), Yamaha. 7. Alexander Norskov (DK), Yamaha. 8. Julian Haas (D), Yamaha. 9. Frederik Knudsen (DK), Yamaha. 10. Pascal Cappuccio (D), Yamaha. 11. Peter Steegmans (B), Yamaha. 12. Ralf Scharnbach (D), Yamaha. 13. Marvin Wendorf (D), Yamaha, 14. Sina Willmann (D), Yamaha. 15. David Freidinger (A), Suzuki. 16. Robin Grieven (B), Yamaha. 17. Nicklas Thomsen (DK). 18. Maximilian Flemming (D), E-ATV. 19. Sebastian Lodder (D), KTM. 20. Mark Lämmer (D), Yamaha.
2. Lauf: 1. Maessen. 2. Schreiber. 3. Ten Vregelaar. 4. Norskov. 5. Haas. 6. Knudsen. 7. Dahlgaard. 8. Cappuccio. 9. Zienecker. 10. Lämmer. 11. Steegmans. 12. Flemming. 13. S.Willmann. 14. Scharnbach. 15. Grieven. 16. Lodder. 17. Wendorf. 18. Kevin de Bruijn (B), KTM. 19. David Hohmann (D), Suzuki. 20. Denise Willmann (D), Yamaha.
DM-Stand nach 2 von 16 Läufen: 1. Maessen u. Schreiber, je 47 Punkte. 3. Ten Vregelaar 35. 4. Norskov 32. 5. Zienecker u. Dahlgaard je 30. 7. Haas 29. 8. Knudsen 27. 9. Cappuccio 24. 10. De Cuyper u. Steegmans je 20.