Planai Classic: Wie wird das Wetter ?
Wie wird das Wetter?
Die Oldtimer-Sekte die rund um Drei-König zur Planai-Classic ihre Garagentore öffnet, hat keine Salz-Allergien, keine Eis-Phobie und keine Ängste vor leitschienenlosen Abgründe. Es ist schon eine Strapaze, wenn man sich und seinen liebenswerten Oldtimer einem Wetter wie in Patagonien aussetzt. Denn jedes Jahr ist zwischen Eis und Schnee, Regen und Sturm alles drinnen, was die Chauffeure in diesem rund 230 km langen Bewerb geradezu masochistisch begeistert.
RAUNOS WOHLFÜHL-SZENARIO:
Wie wird das Wetter? Kein Meteorologe kann das sagen, denn die Computer-Simulationen stimmen selten, die Alpen brauen sich ihr eigenes Wetter. Für die finnische Rallye-Ikone Rauno Aaltonen 75, der heuer die Planai-Classic auf einem Mini-Cooper-S gewann, ist das geradezu ein «Wohlfühl-Szenario, zuerst kam in tiefen Lagen der Regen, doch während der Bergprüfung auf der Planai ging der Regen in Schnee über und ich fühlte mich wie am Polarkreis...»
43 Teams sind mit Autos bis Baujahr 1972 am Start. Die erste Sonderprüfung geht bereits am Abend des 2. Jänner in Szene, ein kurzer Sprint entlang des Golfplatzes in den Schlosshof von Hotel Schloss Pichlarn.
OLDTIMER STATT PFERDE:
Am Samstag den 3. Jänner steigt auf der Gröbminger Trabrennbahn eine besondere Sonderprüfung. Die Teilnehmer müssen in der ersten Runde eine Zeit als Referenz wählen, die in der 2. Runde zu wiederholen ist. In der 3. Runde muss um 3 Sekunden schneller gefahren werden, in der 4. Runde um 2 Sekunden langsamer, in der 5. Runde muss die Zeit der 4. Runde um 1 Sekunde unterboten werden.
DACHSTEIN UND SCHLADMING:
Auf dem ca. 190 km langen Prolog durch die Region Schladming-Dachstein ist ein Schnitt von 40 km/h vorgeschrieben. Die Strecke führt von Gröbming auf den Flugplatz Niederöblarn, dann weiter über Aich und Weissenbach zur Dachstein-Mautstraße, wo eine Sonderprüfung bergauf und bergab gestartet wird: je nach Wetter eine Schlüsselstelle. Über das Preunegg-Tal geht es nach Schladming, wo ein 15 minütiger Boxenstopp auf dem Programm steht, dann wird über die Obere Leiten, Gössenberg, Aich und Pruggern Kurs auf Gröbming genommen. Erstmals wird auf dem Gröbminger Hausberg Stoderzinken eine nächtliche Sonderprüfung gefahren, was eine große Herausforderung darstellt.
SONNTAG AM FLUGPLATZ:
Am nächsten Tag stellt sich das Feld zu einer Sonderprüfung auf dem Flugplatz Niederöblarn, dann bewegt sich der Konvoi ab 12 Uhr zur Planai-Mittelstation, wo das Finale in drei Berg-Läufen in Szene geht. Nach einer selbstgewählten Zeit im ersten Lauf muss die Zeit im zweiten Lauf wiederholt, und im dritten Lauf um 10 Sekunden verlangsamt werden. Es geht um Hundertstelsekunden und um den Gesamtsieg.
AUTO & SKILEGENDEN:
Auch das gibt’s nur bei der Planai-Classic: Den Autolegenden, die im WM-Park Planai am Schluss Aufstellung nehmen, werden Skilegenden zugelost. Und dann steigt der Nachtriesenslalom am berühmten Planai-Zielhang unter Flutlicht: Ausgetragen werden zwei Durchgänge, wobei im zweiten die Zeit des ersten Laufes möglichst exakt zu wiederholen ist. Daraus wird eine Kombinationswertung Auto-und Skifahrer erstellt.
«Für die Planai-Classic fliege ich jedes Jahr von Finnland nach Österreich» freut sich Rauno Aaltonen, der große alte Mann des Rallye-Sports, «2015 muss ich meinen Sieg von 2014 verteidigen. Hoffentlich ist das Wetter schlecht genug...» Aber das kann uns kein Meteorologe voraussagen...