Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Höhen und Tiefen für Audi bei der Rallye Marokko

Von Toni Hoffmann
Drei Etappensiege für innovativen Audi RS Q e-tron beim Finale der Rally-Raid-Weltmeisterschaft, alle drei Audi RS Q e-tron im Ziel der Rallye Marokko, der Generalprobe für die Rallye Dakar 2024.

Das Ingolstädter Fazit aus dem Einsatz der drei Audi RS Q e-tron bei der Rallye Marokko, die als Generalprobe für die nächste Rallye Dakar Anfang Januar 2024 eingestuft wurde, fällt eher bescheiden aus:

Das Team Audi Sport erhielt bei der Rallye Marokko keinen Lohn für eine starke Aufholjagd: Stéphane Peterhansel und Beifahrer Edouard Boulanger hatten sich vom sechsten Rang bis auf Platz zwei am vorletzten Tag verbessert. Eine defekte Wasserpumpe am Finaltag aber brachte die beiden französischen Audi Sport-Piloten um die Chance auf ein Spitzenergebnis. Auch die beiden weiteren Audi-Fahrerpaarungen Mattias Ekström/Emil Bergkvist und Carlos Sainz/Lucas Cruz durchlebten bei der mehr als 2.200 Kilometer langen Wüstenrallye Höhen und Tiefen.

Bei der Rallye Marokko hat der innovative Audi RS Q e-tron mit elektrischem Antrieb, Hochvoltbatterie und Energiewandler seine Wettbewerbsfähigkeit mit drei Etappensiegen bewiesen.

Vor dem Finaltag bestand sogar eine Chance auf ein Podiumsergebnis: Nachdem Stéphane Peterhansel und sein Landsmann Edouard Boulanger in der ersten Rallye-Hälfte durch zwei Reifenschäden und einen Navigationsfehler zurückgefallen waren, starteten sie als Vierte mit knapp 20 Minuten Rückstand in die vorletzte Etappe. Sie gewannen die Prüfung und rückten bis auf 3.49 Minuten an die Spitze heran, nachdem zwei Konkurrenten auf dieser mit 343 Kilometern längsten Prüfung weit zurückgefallen waren. Am letzten Tag aber zwang sie ein Schaden an einer Wasserpumpe, den Wettkampf um den Gesamtsieg aufzugeben. Sie belegten am Ende Platz 47.

«Es ist schade, dass Stéphane und Edouard für ihre guten Leistungen nicht belohnt wurden», sagt Audi-Motorsportchef Rolf Michl. »Uns war aus dem Vorjahr bewusst, wie hart und fordernd die Rallye Marokko ist. Wir haben in diesem Jahr immer wieder Rückschläge erlebt, die eine reibungslose Rallye für alle drei Autos vereitelt haben. Deshalb kamen auch Mattias Ekström/Emil Bergkvist und Carlos Sainz/Lucas Cruz im Endergebnis nicht weiter nach vorn. Die Entwicklungsarbeit und die individuellen Leistungen aller drei Fahrercrews verlangen uns allerdings großen Respekt ab. Mit insgesamt drei Etappensiegen hat Audi an den sechs Rallyetagen gezeigt, was möglich ist.»

Die Rallye hatte für Audi mit einer Bestzeit von Mattias Ekström/Emil Bergkvist im Prolog begonnen. Als sich die beiden Schweden einen Tag später auf der ersten Prüfung verfuhren und einen obligatorischen Wegpunkt verpassten, erhielten sie eine Strafzeit von einer Stunde. Ein Reifenschaden auf der zweiten Prüfung und die Fahrt im Staub von Konkurrenten kosteten den Audi RS Q e-tron mit der Nummer 206 weitere Zeit. Mit einer Bestzeit auf der dritten Prüfung unterstrich der frühere DTM-Champion und Rallycross-Weltmeister Ekström seine Ambitionen. Von Platz 55 nach der ersten Etappe kämpften sich Ekström und Bergkvist noch bis auf Rang neun im Endergebnis vor.

Carlos Sainz und Lucas Cruz steigerten sich an den ersten drei Tagen der Wüstenrallye systematisch. Nach Position sechs im Prolog und Rang vier auf der ersten Etappe gelang den beiden Spaniern tags darauf die zweitbeste Zeit. Eine Undichtigkeit in einem Ölkreislauf der Kraftübertragung aber zwang Sainz auf der dritten Prüfung wiederholt zum Anhalten. So gingen mehr als zweieinhalb Stunden verloren und der Audi Nummer 209 fiel vom dritten auf den 30. Platz zurück. Ein Schaden an einer Wasserpumpe kostete die Spanier am letzten Tag weitere Zeit. Das Ziel erreichten sie auf der 22. Position.

Sven Quandt, Teamchef von Q Motorsport, blickt mit seiner Mannschaft auf eine intensive Zeit in Marokko zurück: «Wir haben wieder einmal erlebt, wie nahe Erfolg und Niederlage im Motorsport beieinander liegen können. Unseren Fahrern und Beifahrern und dem gesamten Team gilt großer Dank für drei Wochen harter Arbeit, die wir vom Beginn unseres Tests bis heute in der Wüste verbracht haben. Wir können jetzt das Tempo gehen, das uns bei der Rallye Dakar gefehlt hat. Zugleich haben wir gesehen, wo noch Arbeit auf uns wartet. Alle wissen, was in den Monaten bis zur Rallye Dakar noch zu leisten ist.» (Audi)

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