Technische Probleme bremsen HS RallyeTeam
Matthias Kahle in Marokko
Das HS RallyeTeam muss bei der Rallye Marokko schon auf der ersten Etappe einen Rückschlag hinnehmen: Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann strandeten in der 203-Kilometer-Speziale mit defekter Servopumpe und abgesprungenem Keilriemen. Nach erfolgreicher Reparatur wird das Team die Rallye morgen wie geplant fortsetzen.
Die Rallye Marokko begann gleich mit mehreren Paukenschlägen. Für den ersten sorgte der Veranstalter selbst, denn schon nach drei Kilometern der ersten Speziale wartete ein schwerer Dünenabschnitt auf die Teilnehmer. Für das HS RallyeTeam lief auf den 18 Kilometern im weichen Wüstensand noch alles nach Plan. Matthias Kahle und Navigator Dr. Thomas M. Schünemann meisterten die Dünen mit Bravour und belegten an Checkpoint eins die gute sechste Position von 63 gestarteten Autos. Der Abstand zu Spitzenreiter Orlando Terranova (Mini All4 Racing) lag bei lediglich 7.19 Minuten.
Für den zweiten Paukenschlag sorgte die Technik des Allrad-Prototypen SAM 30D CC. Nach etwas mehr als einem Drittel der 203 Kilometer langen Speziale fiel zunächst die Servopumpe aus, wenig später lief der rund 300 PS starke Turbo-Diesel-Motor heiß. Ein Blick unter die Haube brachte dann die Diagnose: Der Keilriemen war abgesprungen, vermutlich in Folge des Servopumpendefekts. Kahle/Schünemann versuchten zunächst auf eigene Faust, sich den Weg zurück zum Start der Prüfung zu bahnen, mussten dieses Unterfangen jedoch abbrechen und auf ihr Assistenzfahrzeug warten.
Nach erfolgreicher Reparatur in der Wüste wird das HS RallyeTeam erst spät ins Biwak zurückkehren, wo Kahle/Schünemann und den Mechanikern eine kurze Nacht bevorsteht. Die zweite Etappe werden sie vermutlich als elftes oder zwölftes Auto in Angriff nehmen können. Obwohl der Kampf um eine gute Position in der Gesamtwertung damit gelaufen sein dürfte, möchte das HS RallyeTeam die verbliebenen Tage nutzen, um eine Aufholjagd zu starten und um gute Tagesergebnisse einzufahren.
Matthias Kahle: «Wir waren am Anfang der Prüfung sehr gut unterwegs, bis irgendwann die Servolenkung ausgefallen ist und der Motor zu heiß wurde. Einen Keilriemen hatten wir dabei, aber wir haben schnell erkannt, dass wir ohne Ersatzpumpe nicht weiterkommen. So mussten wir auf unsere Service-Mannschaft warten. Solch ein Auftakt ist natürlich ärgerlich, aber auch das gehört zum Wüstenrallyesport dazu.»
Dr. Thomas M. Schünemann: «Die Technik meinte es heute nicht gut mit uns. Das ist extrem schade. Wenn man die erste Zwischenzeit anschaut, sieht man, dass wir ganz vorn bei der Musik dabei waren und eine gute Platzierung möglich gewesen wäre. So werden wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Obwohl wir nicht viel gefahren sind, war der Tag sehr anstrengend. Allein das Warten bei 40°C in der glühenden Sonne war eine echte Tortur.»
So geht’s weiter: Etappe 2, Nach Jbel zu Jbel, Distanz: 298 km, Speziale: 240 km Die zweite Etappe der Rallye Marokko weist einen ganz anderen Charakter auf als die erste Prüfung. Der 240 Kilometer lange Speziale führt anfangs von einem Berg (Jbel) zum nächsten. Das letzte Teilstück ist zwar schneller, aber fahrerisch ebenfalls sehr anspruchsvoll. Auch wenn er keine Zeit haben wird, die faszinierenden Aussichten zu genießen, sollten die Pisten dennoch ganz nach dem Geschmack von Matthias Kahle sein. Sein Navigator Dr. Thomas M. Schünemann ist gleichzeitig gefordert, ihm in den zerklüfteten Landschaften den richtigen Weg zu weisen.