Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Armin Schwarz Achter bei der Baja 500

Von Toni Hoffmann
Der Trophy Truck von Armin Schwarz

Der Trophy Truck von Armin Schwarz

Armin Schwarz und Steven Eugenio beweisen bei der Baja 500 echten Kampfgeist, trotz eines frühen Ausrutschers von Steven Eugenio kamen Schwarz und Eugenio bei Baja 500 auf Rang 8 ins Ziel, Sieg bei der Dakar Challenge.

Bei der Baja 500 in Mexiko haben Armin Schwarz und SCORE Champion Steven Eugenio echten Kampfgeist bewiesen und sind mit ihrem Galindo Motorsports #1 Trophy Truck trotz eines frühen Ausrutschers in den Top-8 ins Ziel gekommen. Der Klassiker wurde in diesem Jahr zum 47. Mal ausgetragen und markierte den dritten Lauf zur SCORE World Desert Championship 2015. Die Route führte durch den nördlichen Teil der Baja California, teils über seit längerem nicht mehr genutzte Strecken, teil durch bekanntes Terrain. Die diesjährige Baja 500 wird als eine der härtesten in die Geschichte eingehen, gerade weil man teilweise sehr alte und damit verkommene Wege nutzte. Das harte Gelände, die Hitze und das hohe Tempo sorgten unter den Topteams für zahlreiche Ausfälle. Start- und Zielort war Ensenada am Pazifik. Kurz vor dem Rennen entschieden Schwarz und Eugenio, die Rollen zu tauschen: Eugenio fuhr den ersten Teil, Schwarz den zweiten.  

«Der erste Teil führte durch den Norden, dort ist der Baja-Tross schon seit einigen Jahren nicht mehr gefahren, aber Steven kennt die Strecke recht gut. Ich habe dann die zweite Hälfte bestritten, die mehr Rallyecharakter hat und die ich bereits bei der Baja 1000 in die Gegenrichtung gefahren bin», erklärt Schwarz.  

Zunächst lief alles nach Plan: Eugenio fuhr im eng umkämpften Spitzenfeld mit. Doch bei Rennmeile 135, im Abschnitt 'Pine Forest', passierte es: Im dichten Staub seines Vordermannes übersah Eugenio einen Baum. Zu diesem Zeitpunkt jagten die Toppiloten dicht hintereinander über die Waldpisten. Wenn man den Sieg oder das Podium anpeilte, konnte man es sich in dieser Phase des Rennens nicht erlauben, nach vorn abreißen zu lassen. Sondern man musste trotz der schlechten Sicht dicht am Vordermann dranbleiben und die damit verbundenen Risiken eingehen, um im passenden Moment zu überholen.  

Spurstange beschädigt

«Ich bin im Staub von BJ Baldwin gefahren, und die Sicht war gleich Null. Dabei habe ich mit dem rechten Vorderrad einen Baum gerammt», schildert Eugenio. «Danach war die Spurstange verbogen, das Rad stand zur Seite ab, der Stoßdämpfer und der Scheinwerfer waren kaputt. Wir standen nur kurz und sind dann mit dem verbogenen Rad weitergefahren.» Aufgeben gibt es nicht für Eugenio, Schwarz und Galindo Motorsports. Und so setzte der SCORE Champion seine Fahrt mit dem waidwunden Trophy Truck fort, kämpfte sich durch Canyons, den Salzsee Laguna Salada und den folgenden Wüstenabschnitt und übergab das Auto nach 260 Meilen auf dem zwölften Platz liegend an Schwarz. Auf eine große Reparatur am Wechselpunkt verzichtete das Team, denn diese hätte weitere wertvolle Zeit gekostet.  

«Das Auto hat die Bodenwellen nicht mehr richtig geschluckt und hat furchtbar untersteuert», berichtet Schwarz. «Ganz am Anfang war es schwierig, denn die Strecke war sehr eng. Dort hättest du ein sehr präzises Auto gebraucht. Du musst den Truck sehr genau positionieren, aber das ist nicht so einfach, wenn ein Rad etwas absteht. Doch als die Strecke breiter wurde, war der Trophy Truck schon fahrbar, wenn auch nicht so, wie es optimal sein sollte.»  

Auf dem folgen Rallyeabschnitt entlang des Pazifiks spielte der frühere Rallye-Europameister und WRC-Pilot Schwarz dann seine ganze Erfahrung aus: «Ich bin einfach quer gefahren. Wenn das Auto so untersteuert und nicht mehr richtig einlenkt, musst du quer fahren. Es hat irre Spaß gemacht und mein Co-Pilot Bryan Lyttle hat weltmeisterlich vorgelesen. Wir hatten für den gesamten Pazifik-Küstenabschnitt einen erstklassigen Aufschrieb.» Schwarz arbeitete sich wieder nach vorne und brachte den Trophy Truck schließlich auf Rang acht ins Ziel. Der Sieg ging an den Mexikaner Apdaly Lopez.  

«Alles in allem war es ein echt tolles Rennen, ich habe es wirklich genossen. Leider hat es halt nicht für einen Platz weiter vorn gereicht, da der Zeitabstand zu groß war», bilanziert Schwarz. «Aber dass wir trotz der Schäden in die Top-8 gefahren sind, in diesem starken Teilnehmerfeld, das zeigt, wie gut unser Trophy Truck ist. Das Podium wäre auf alle Fälle wieder drin gewesen. Im Allgemeinen stelle ich fest, dass nun fast bei jedem Rennen die besten 15 Trucks im Feld die Chance auf den Sieg haben. Das macht die Sache sehr anspruchsvoll.»  

Sieg in der Dakar-Challenge

Zudem ging ein Sieg dennoch an Schwarz und Eugenio. Die Baja 500 war eines der Qualifikationsrennen für die Rallye Dakar 2016 im Rahmen der Dakar Challenge. «Wir haben die Wertung zur Dakar Challenge gewonnen, beziehungsweise ich, da ich der ‚Driver of the Record‘ bin, also der eingeschriebene Fahrer für die SCORE Meisterschaft. Dort wird pro Fahrzeug nur ein Fahrer gewertet», so Eugenio. «Damit besteht die Möglichkeit, dass ich nächstes Jahr im Januar bei der Rallye Dakar dabei bin. Das ist schon eine coole Sache. Armin und ich haben hier schon eine Idee, wie es laufen könnte. Mehr dazu geben wir aber erst bekannt, wenn wir einen fertigen Plan haben.»  

Der nächste Lauf zur SCORE World Desert Championship steht für Schwarz, Eugenio und Galindo Motorsports am 27. September auf dem Programm: Eugenios Heimspiel, die Imperial Valley 250 in Kalifornien, die er vor zwei Jahren bereits gewinnen konnte. 

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