Waldviertel Rallye 2010 hat ein Nachspiel
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Knalleffekt nach der Zieldurchfahrt bei der 30. Waldviertel Rallye in Horn. Das VW Motorsport Team Austria legte gegen den Mitsubishi Evo IX des Zweitplatzierten Beppo Harrach (DiTech Racing Team) einen technischen Protest in insgesamt 24 Punkten ein. Man war bei den VW Leuten der Meinung, dass es zu diversen Unregelmäßigkeiten gekommen sei, die zu einem Wettbewerbsnachteil des Niederösterreichers Andreas Waldherr (VW Polo S2000) geführt hätten. Damit wäre auch der Ausgang der Meisterschaft betroffen. Harrachs heutiger 2. Platz würde den Vizemeistertitel bedeuten. Falls jedoch dem Protest der VW-Leute stattgegeben würde, wäre Waldherr Vizemeister.
Die Sportkommissäre behandelten den Fall vorerst durch Anhörung von Harrach. Dieser erklärte: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Auto nicht dem Reglement entsprochen hat. Ich bin aber kein Techniker sondern nur der Pilot.»
Die Gegenseite wurde aufgefordert für die notwendigen Demontagekosten von € 7.000 in Vorlage zu treten. Dieser Betrag wurde innerhalb offener Frist hinterlegt. Damit wurde der Wagen von Harrach von der OSK zwecks technischer Überprüfung sichergestellt. Die Untersuchung wird innerhalb der nächsten Woche durchgeführt. Bis dorthin bleibt das Ergebnis der 30. Waldviertel Rallye, mit Ausnahme des Gesamtsieges von Raimund Baumschlager, vakant.
Der sportliche Part im Raum Horn ging an jenen Mann, an den schon die restlichen sechs Siege in dieser Saison gegangen sind. Raimund Baumschlager prolongierte mit seinem Erfolg im Waldviertel (dem fünften nach 1991, 2003, 2005 und 2009) ein triumphales Sportjahr. Sämtliche nationale Rallyes wurden heuer die Beute des Oberösterreichers. «Auch wenn es viele behaupten, ich war hier nicht der überlegene Mann. Ich hatte mit der Strecke schwer zu kämpfen», sagte Baumschlager im Ziel. «Sieben Siege in einer Saison zu gewinnen, gehört nicht zum Altag, umso mehr freut mich das natürlich. Was die nächste Saison betrifft, sind gerade Sponsorverhandlungen im Gange.»