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DRM auf den Spuren der Weltmeister

Von Toni Hoffmann
Sandro Wallenwein ist auf Titelkurs.

Sandro Wallenwein ist auf Titelkurs.

Das WM-Fieber macht sich in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) breit. Die DRM gastiert in der Rallye-WM.

Der fünfte und sechste von insgesamt sieben Saisonläufen finden am dritten August Wochenende im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland, der deutschen Runde zur Rallye-WM, statt. Inmitten des WM-Feldes kämpfen die Teams der «Rallye-Bundesliga» um Punkte. Auf der Freitags- und der Samstagsetappe des WM-Laufes fahren sie jeweils eine Tageswertung aus. So geht es gleich doppelt um Punkte, auf den Prüfungen in den Mosel-Weinbergen, im nördlichen Saarland und auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder könnten erste Meisterschaftsentscheidungen
fallen.

Als Meisterschaftsleader rollen Sandro Wallenwein/Marcus Poschner (Stuttgart/Lautrach) im Subaru Impreza über die Startrampe vor der Porta Nigra in Trier. Sie bilden die Spitze der 30 DRM-Piloten im Gesamtfeld von 104 Startern.
Die doppelte Punktevergabe beim WM-Lauf könnte die DRM-Tabelle deutlich
verändern. Sie führen mit 131 Zählern. Hinter ihnen teilen sich zwei sächsische Piloten mit jeweils 77 Zählern Rang zwei: Carsten Mohe (Crottendorf) mit Co-Pilotin Katrin Becker (Schlitz) im Renault Mégane RS und der erst 20-jährige Sepp Wiegand (Zwönitz) mit Claudia Harloff (Chemnitz) im Suzuki Swift. Der vierfache Deutsche Rallyemeister Hermann Gassner (Surheim) belegt mit Karin Thannhäuser (Ufering) im Mitsubishi Lancer den vierten Platz (74 Punkte).

Da jedoch nur die besten sechs der insgesamt sieben Tageswertungen in die Endabrechnung eingehen, ist der Blick auf die reine Summe irreführend. Während Wallenwein und Wiegand bereits die bislang vier möglichen Resultate notieren liessen, belegen Mohe und Gassner ihre Plätze nach jeweils einer Nullrunde mit nur drei Resultaten.

Nach dem Ausfall in Baden-Württemberg möchte Hermann Gassner, der bei der deutschen WM-Runde schon mehrfach die Gruppe-N-Wertung gewinnen konnte, «eine möglichst problemlose und fehlerfreie Veranstaltung erleben. Ich möchte viel Spass beim Fahren haben und am Sonntag über die Zielrampe vor der Porta Nigra in Trier rollen.» Trotz seines Rückstands von «netto» 28 Punkten (bei Berücksichtigung
des Streichresultats) hat der Bayer den Titel noch nicht abgeschrieben, schliesslich sind beim Doppellauf bis zu 60 Punkte zu erreichen.Deshalb lautet seine klare Ansage: «Wir müssen vor Sandro ins Ziel kommen, um so unsere Chancen zu erhalten.“

Wallenwein ist auf dem Weg, nach drei Vize-Meisterschaften in Folge endlich nach der Meisterkrone zu greifen, gibt sich aber betont vorsichtig: «Natürlich besteht theoretisch die Chance, den Titel zu holen», erklärt der Stuttgarter, «aber diese Rallye hat ihre eigenen Gesetze, und wir konzentrieren uns zunächst einmal auf die einzelnen Tageswertungen. Ich bin die Rallye Deutschland seit meinen Zeiten im Junior-Cup 1997 immer wieder gefahren und habe dort sehr viele Höhen und Tiefen erlebt.» Auch zur Taktik hat sich Wallenwein schon festgelegt: «Für mich ist der erste Tag sehr wichtig, und da werden wir auch sehr taktisch fahren. Denn ein Ausfall ohne Restart-Möglichkeit am zweiten Tag würden gleich zwei Nullrunden bedeuten. Aber wir liegen ja auch vorne und haben nicht mehr so sehr den Druck, unbedingt gewinnen zu müssen. Deshalb gehen wir zwar höchst konzentriert, aber nicht mit vollem Risiko an den Start.»

Nach einem verpatzen Saisonstart, der mit einer Nullrunde begann, arbeitete sich Carsten Mohe inzwischen bis auf den zweiten Platz nach vorne. Die Division 3 führt er im neuen Renault Mégane RS an. Die Entwicklung des neuen Fahrzeuges, macht vor allem im Bereich Fahrwerkstechnik sichtbare Fortschritte. Mohe teilt sich den zweiten Platz mit Sepp Wiegand, der mit seinem Suzuki Swift in der kleinsten DRM-Division 5 antritt. Der 20-Jährige begann erst von knapp einem Jahr mit dem Rallyesport, entwickelte sich aber im rasanten Tempo zum Rallye-Shootingstar: Neben dem zweiten Platz in der DRM führt er auch den Rallye-Junior-Cup und das Rallye-Masters des ADAC an. «Ich bin sehr überrascht, hier in der DRM und im ADAC Rallye Masters vorne mitmischen zu können», sagt der Sachse. «Ich hätte mir meine erste richtige Saison so nie erträumen können.»

Ein DRM-Teilnehmer freut sich ganz besonders auf den Start bei der Rallye Deutschland: Timo Bernhard. Der Porsche-Werkspilot pflegt im bulligen 911 GT3 sein Hobby Rallyesport und wird auch rund um Trier wieder den privat eingesetzten Hecktriebler mit dem markanten Sound an den Start bringen. «Die Rallye Deutschland wird die grösste Rallye sein, an der ich bisher teilgenommen habe. Ich freue mich auch schon riesig, dort zu starten», so der Rennprofi, der bereits bei allen wichtigen internationalen 24-Stunden-Rennen die oberste Stufe des Siegerpodestes einnahm. Seit zwei Veranstaltungen sitzt Beifahrer-Profi Klaus Wicha an der Seite Bernhards im 911er.

Informationen rund um die ADAC Rallye

Deutschland gibt es unter www.rallye-deutschland.de im Internet. Infos zur
DRM bietet unter www.rallye-dm.de die Homepage der Meisterschaft.

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