KTM-Krise: MV Agusta steht vor dem Verkauf

Verschärfte Bedingungen bei Prototypen-Premiere

Von Toni Hoffmann
Matthias Kahle/Dr. Thomas Schünemann

Matthias Kahle/Dr. Thomas Schünemann

Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann mussten die erste Etappe der Silk Way Rallye beide stark erkältet in Angriff nehmen.

Davon liessen sich die Piloten des HS RallyeTeams aber wenig beeindrucken. Sie führten das Gesamtklassement zwischendurch sogar an, bevor sie zum Ende der Etappe das Tempo rausnahmen.

Aussentemperaturen von über 30 °C, 258 Offroad-Kilometer und zwei stark erkältete Piloten im Cockpit: So lauteten die Eckdaten für das HS RallyeTeam vor der ersten Etappe der Silk Way Rallye. In den Tagen vor der Veranstaltung hatten sich sowohl Matthias Kahle als auch Copilot Dr. Thomas M. Schünemann einen grippalen Infekt eingefangen. Trotz dieses Handicaps meisterte das deutsche Duo die erste Hürde mit Bravour. Der SAM 30D CC hatte beim ersten Checkpoint (CP) noch auf Platz fünf gelegen, schob sich kurz darauf aber an allen Konkurrenten vorbei und markierte bei CP 2 die schnellste Gesamtzeit. Erst im Schlussabschnitt reduzierten Kahle/Schünemann das Tempo ein wenig.

Nach 258 Kilometern bedeutete das Platz vier mit gerade einmal 4.21 Minuten Rückstand auf den führenden Boris Gadasin (G-Force-Proto). Auf der ersten Etappe ging es an der Spitze erwartungsgemäss sehr eng zu. Die ersten acht Teams liegen innerhalb von acht Minuten. Aus der Spitzengruppe hat bisher nur Christian Lavieille (Dessoude Proto) ein wenig Zeit eingebüsst, sein Rückstand auf den Spitzenreiter liegt bei etwa 25 Minuten.

Der Racetruck des HS RallyeTeams musste auf der ersten Etappe einen Zeitverlust hinnehmen. Mathias Behringer, Hugo Kupper und Michael Karg beendeten die Auftaktprüfung mit rund 55 Minuten auf den schnellsten Lkw und belegen damit die 12. Position in der Truck-Kategorie.

Matthias Kahle: «Wir sind unglaublich zufrieden mit unserem Ergebnis. Trotz der Erkältung konnten wir das Tempo an der Spitze mitgehen. Die Navigation war heute sehr schwierig. Kompliment an Thomas, er hat seine Aufgabe heute toll gelöst. Wir haben das Tempo am Ende ein bisschen rausgenommen, weil wir nichts mehr riskieren wollten. Ein Tagessieg wäre heute vielleicht sogar möglich gewesen. Aber darum geht es uns nicht. Wir wollen am Ende möglichst weit vorn stehen.»

Dr. Thomas M. Schünemann: «Das war heute ganz harte Arbeit für uns, aber wir haben es geschafft, unsere Konzentration und Kondition bis ins Ziel zu bewahren. Die Feuertaufe ist damit bestanden! Wir sind ehrlich gesagt ein wenig überrascht von unserem Speed in Anbetracht unserer körperlichen Verfassung. Wir hoffen, dass wir uns etwas auskuriert haben, wenn die wirklich langen Prüfungen kommen.»

Teamchef Sven Knorr: «Als ich das Auto im Etappenziel gesehen habe, war ich den Tränen nah. Bei dieser Rallye zahlen sich drei Jahre Entwicklungszeit aus. Der SAM lief heute problemlos, und das trotz der kurzen Vorbereitungszeit. Allein auf der heutigen Prüfung sind wir dreimal so viele Kilometer gefahren wie beim Rollout mit dem neuen Dieselmotor. Mein Dank gilt jetzt schon den Mitarbeitern und den Partnern, die dieses Projekt ermöglicht haben und ohne die wir nicht hier wären.»

Auf der morgigen Schleife rund um Wolgograd werden «nur» 434 Kilometer zurückgelegt, allerdings werden 309 davon in Wertung absolviert. Damit ist die Prüfung länger und sicher auch schwieriger als die heutige Speziale. Der Sandanteil liegt bei 70 Prozent, 20 davon sind richtige Dünen. Ausserdem werden die Aussentemperaturen weiter ansteigen. Ein Teil der Prüfung gehört der alten «Seidenstrasse» an, nach der die Rallye benannt ist.

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