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Saarland = Wallenwein-Land?

Von Toni Hoffmann
Felix Herbold bei der Rallye Deutschland

Felix Herbold bei der Rallye Deutschland

Mit einem kräftigen Punktevorsprung reisen Mark Wallenwein/Stefan Kopczyk zum siebten Lauf der Deutschen Rallye-Meisterschaft ins Saarland.

Mit ihrem Skoda Fabia S2000 führen sie mit 198 Punkten vor Felix Herboldim Ford Fiesta S2000, der 130 Punkte auf seinem Konto hat. Nur 10Zähler dahinter sind Ruben und Petra Zeltner mit ihrem soundstarkenPorsche 911 GT3. Ein weiterer Sieg bei der 42. ADAC Saarland Rallye kannMark Wallenwein den vorzeitigen Gewinn der DRM 2012 sichern.

«Bisher war das Saarland immer ein gutes Pflaster», zeigt sich MarkWallenwein vor der ADAC Saarland Rallye siegessicher. Schon zuJahresbeginn konnten er und sein Bruder Sandro bei der ADACPfalz-Westrich Rallye das Tempo bestimmen. Ein Geschwister-internesDuell entschied die Rallye auf der letzten Wertungsprüfung zugunsten desälteren Bruders Sandro. Mit einem hauchdünnen Vorsprung sicherte ersich mit seinem Copilot Marcus Poschner die Spitzenposition. Dritterwurde der Routinier Hermann Gassner, der gewohnt mit Karin Thannhäuserim Mitsubishi Lancer an den Start ging.

Ernsthafte Konkurrenz bekamen beide Wallenweins beim 2. Lauf, der ADACWikinger Rallye, in Schleswig-Holstein von Felix Herbold/Michael Kölbachim Ford Fiesta S2000. Durch einen Fehler im Aufschrieb verabschiedetesich Sandro Wallenwein mit seinem Subaru Impreza auf der 10. voninsgesamt 14 Wertungsprüfungen. Somit war der Weg frei für dasYoungster-Duell zwischen Felix Herbold und Mark Wallenwein. Herboldspielte dabei seine Routine mit dem Fiesta im Land der Wikinger aus undwiederholte seinen Vorjahressieg. Mit dem zweiten Gesamtrang übernahmMark Wallenwein erstmalig die Führung in der DRM.

Das gute Ergebnis motivierte das Robot-Racing-Team zu weiteren Einsätzenihres Schützlings Herbold in der DRM. Somit kam es bei der ADAC HessenRallye zu einem weiteren Aufeinandertreffen der beiden S2000-Boliden.Herbold übernahm früh die Führung und liess keinen Zweifel an seinerSpitzenposition aufkommen. Dahinter mischte sich ein neuer Player imKampf um das Podium ein: Ruben Zeltner war mit seinem Porsche 911 GT3 sogut aufgelegt, dass er sich einige Zeitduelle mit Mark Wallenweinlieferte – und letztendlich auch mit einem haudünnen Vorsprung von 13,3Sekunden den zweiten Platz sicherte.

Erstmalig als Führende in der DRM-Saison 2012 reiste dasRobot-Racing-Team zur Heimveranstaltung, der AvD Sachsen Rallye.Getrieben von einem gut aufgelegten Ruben Zeltner verlor Herbold ineiner schnellen Passage die Kontrolle seines Rallyegefährts. Der FiestaS2000 touchierte die Leitplanke und landete im Anschluss in der Botanik.Damit war der Weg frei für Ruben Zeltner, der sich seinen erstenGesamtsieg der Saison sicherte. Auf Platz zwei kam Mark Wallenwein insZiel, der fortan auch die Führung in der DRM übernahm. Erstmalig in 2012komplettierten Alexandra und Olaf Dobberkau in ihrem Porsche 911 GT3das Podium.

Nach einer kurzen Sommerpause im Juni und Juli reisten die Protagonistender DRM anschliessend zum Saison-Highlight, der ADAC RallyeDeutschland. Dort wurden gleich zwei Wertungsläufe ausgetragen, d.h.Freitag und Samstag wurden je separat gewertet. fünf Wertungsprüfungenüber 117 km stellten die Teams bereits am Freitag vor eineRiesenaufgabe. Nirgendwo sonst sind die Prüfungen länger, nirgendwo dieKulisse grösser als im Rahmen des deutschen Laufs zur Rallye-WM. Undwährend im WM-Feld der Franzose Sebastian Loeb mit vier Bestzeiten über20 Sekunden Vorsprung auf Petter Solberg herausfahren konnte, machten esdie DRM-Teams spannender: Mark Wallenwein, Felix Herbold und RubenZeltner lieferten sich ein höchst abwechslungsreiches Highspeed-Duellund teilten sich die Bestzeiten auf den Prüfungen im deutschenChampionat. Am Ende war es Wallenwein, der sich mit 3 WP-Bestzeiten ineinem wahren Sekundenkrimi knapp durchsetzen könnte. Er lag im Ziel 5,1Sekunden vor Herbold. Zeltner erreichte mit einem Rückstand von 50Sekunden den dritten Rang.

Durch den Tagessieg gestärkt, startete Mark Wallenwein optimistisch inden zweiten Tag. Zunächst war es jedoch Felix Herbold, der imPreisroboter-Fiesta mit zwei von drei WP-Bestzeiten in Führung ging.Bereits im Service am Mittag musste das Team allerdings einenAntriebswellenschaden reparieren, in Folge dessen auf der Fahrt zurvierten WP ein Differenzial seinen Dienst versagte. Das Duo stelltedanach den Fiesta ab. Zeltner war auf der berüchtigten «Panzerplatte» inBaumholder bereits am späten Vormittag mit einem Getriebeproblem liegengeblieben, sodass sich Mark Wallenwein anschliessend daraufkonzentrieren konnte, den Wallenborn-Skoda ins Ziel zu bringen. Dieletzte Bestzeit des Tages überliess er noch einem Konkurrenten: GeorgBerlandy/Peter Schaaf, die pünktlich zum Saisonhöhepunkt einen Peugeot207 S2000 an den Start brachten. Sie belegten vor Sandro Wallenwein undMarcus Poschner im Subaru Impreza den zweiten Platz.

Bereits zu Saisonbeginn zeigte sich, dass Christian Riedemann undCarsten Mohe den Zweiradtitel wohl unter sich ausmachen. Beim erstenLauf in der Region Pfalz-Westrich sicherte sich Riedemann nicht nur denSieg in der 2WD-Wertung, er fuhr sogar bis auf den vierten Gesamtrangnach vorne. Ein wenig enttäuschend war es für Carsten Mohe, der miteinem respektablen Rückstand hinter Felix Herbold (startete beim erstenLauf mit einem Citroen DS3) das Ziel als Dritter sah. Auch beim zweitenund dritten Lauf stellte der Sulinger sein Können unter Beweis und holteerneute die Siege. Erstmalig in der Saison 2012 konterte Carsten Mohebei seiner Heimrallye in Sachsen. Der amtierende 2WD-Champion verwiesseine Konkurrenten mit einem hervorragenden sechsten Gesamtrang auf diePlätze.

Beim Saisonhighlight kämpften Mohe und Riedemann erstmalig aufAugenhöhe: Die erste Tagesetappe entschied der 24jährige Sulinger klarfür sich: Er konnte seinen sächsischen Konkurrenten auf allen fünfWertungsprüfungen hinter sich halten. Doch den zweiten Tagessieg nahmdann Mohe mit ins heimatliche Crottendorf. 2WD-Bestzeiten auf vier vonsechs WP reichten ihm zum souveränen Tagessieg. Auf der finalen Prüfungauf der Panzerplatte von Baumholder zog er ausserdem noch einmal alleRegister und sorgte mit der drittschnellsten Zeit aller DRM-Teilnehmerfür Furore.

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