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Jordan Szoke (Kanada) gewinnt BMW Race Trophy 2016

Von Andreas Gemeinhardt
Jordan Szoke ist der Sieger der BMW Motorrad Race Trophy 2016. Im Interview spricht der 37-jährige Kanadier über die Bedeutung dieses Erfolgs, den Rennsport in Kanada und seine Pläne für 2017.

Es war eines seiner Ziele für diese Saison, und er hat es erreicht: Jordan Szoke gewann die BMW Motorrad Race Trophy 2016! Beim BMW Motorrad Motorsport Season Finale in München wurde er mit der Siegertrophäe und einem Preisgeld von 20.000 Euro ausgezeichnet.

Außerdem erhielt sein Team Mopar Express Lane BMW Superbike den Meisterschaftsbonus über 7.500 Euro für den Titelgewinn in der Kanadischen Superbike-Meisterschaft und Szoke bekam einen weiteren Scheck über 2500 Euro überreicht, den Bonus für titelgekrönte Fahrer.

Szoke eroberte sich 2016 mit seiner BMW S 1000 RR sieben Siege in sieben Rennen und wurde zum zweiten Mal in Folge zum Champion gekrönt. Szoke hat zudem bisher 49 Lauf-Siege und elf Titelgewinne in der Kanadischen Superbike-Meisterschaft auf seinem Konto, ein weiterer Rekord, der so schnell nicht eingeholt werden wird.

Im folgenden Interview spricht er über die Bedeutung des Siegs in der BMW Motorrad Race Trophy, den Rennsport in Kanada, das Geheimnis seines Erfolgs und seine Pläne für die kommende Saison.

Jordan, Herzlichen Glückwunsch zum Sieg in der BMW Motorrad Race Trophy 2016! Was bedeutet es Ihnen, in diesem Jahr gewonnen zu haben?
«Es ist fantastisch, dass unsere Erfolge so anerkannt werden. Es ist auch toll für den kanadischen Rennsport, auf diese Art weltweite Aufmerksamkeit zu bekommen, und damit zu zeigen, wie gut das Racing in unserem Land ist. Ich freue mich wirklich riesig über den Sieg in der BMW Race Trophy.»

Wie oft haben Sie sich die Rangliste angeschaut und nachgerechnet, ob Sie gewinnen könnten?
«Unser Hauptziel, auf das wir uns konzentriert haben, war natürlich die Meisterschaft in Kanada zu gewinnen. Doch ich habe mir schon überlegt, dass ich mit dem Titelgewinn und mit vielen Rennsiegen gute Chancen haben könnte, die Race Trophy zu gewinnen. Also war auch das ein Ziel von mir. Doch als unsere Saison zu Ende war, habe ich jedes Wochenende gespannt mitverfolgt, was aktuell passiert. Es ist wirklich fantastisch, dass wir gewonnen haben.»

Können Sie uns das Geheimnis Ihres Erfolgs verraten?
«Die Konstanz ist sehr wichtig. Ich versuche immer jederzeit gute Performances zu bringen, wenn ich auf dem Motorrad sitze. Klar, ich habe viele Rennen gewonnen. Aber wenn ich nicht siegen kann, dann versuche ich immer, auf das Podium zu fahren. Das gelingt mir recht gut, und es ist wichtig. Valentino Rossi zum Beispiel ist sehr konstant, während Marc Márquez sehr schnell, aber weniger konstant ist. Für mich hat die Konstanz immer schon eine große Rolle gespielt. Wenn der Sieg drin ist, dann hol ihn dir, aber versuche auch, die Punkte für die Meisterschaft mitzunehmen.»

Beim BMW Season Finale in München haben Sie drei Trophäen eingesammelt: Die Trophäe für den Sieger der Race Trophy und die beiden Trophäen für den Gewinn des Meistertitels für das Team und Sie als Fahrer. Wie transportieren Sie die alle nach Hause nach Kanada?
«Sehr vorsichtig! Ich leite unser Team zusammen mit meiner Frau Amy, und wir machen eine Menge verschiedener Dinge im Motorrad-Bereich. Neben dem Rennsport in der Kanadischen Superbike-Meisterschaft machen wir auch Trial-Shows, wir veranstalten Extreme-Motocross-Shows und so sind wir in vielen Aspekten des Sports engagiert. Diese Trophäen sind ein schönes Zeichen dafür, dass all unsere harte Arbeit anerkannt wird. Ich bin dafür sehr dankbar und hoffe, dass die Jungs am Flughafen sehr vorsichtig mit meinem Gepäck umgehen!»

Sie haben nicht nur drei Trophäen bekommen, sondern vor allem auch drei große Schecks. Wie werden Sie das Preisgeld investieren?
«Ich werde es vor allem dazu nutzen, um den Rennsport zu finanzieren. Der Rennsport in Kanada hat sich noch nicht ganz von der Rezession erholt. Früher hatten wir in unserem Land Teams, die Millionen Dollar ausgegeben haben, und wir hatten in Kanada eine fantastische Rennsport-Szene. Die Hersteller haben große Summen investiert. Dann hat uns die Rezession getroffen, und das hatte auch massive Auswirkungen auf den Rennsport. Er hat sich immer noch nicht ganz davon erholt, aber es ist uns gelungen, uns durchzukämpfen. Von daher zählen wir wirklich auf dieses Geld, um unser Rennsport-Engagement mit zu finanzieren. Wir haben eine Crew, eine Werkstatt, wir brauchen Reifen und Kraftstoff, und so weiter. Von daher hilft uns das Preisgeld wirklich, unser Team zu finanzieren.»

Sie wurden in diesem Jahr auch in die Canadian Motorsport Hall of Fame aufgenommen. Darauf müssen Sie auch sehr stolz sein, oder?
«Absolut. In Europa ist der Motorrad-Rennsport sehr groß, aber in Nordamerika ist der Automobilsport größer. Deshalb ist die Tatsache, dass ich als professioneller Motorrad-Rennfahrer in die Canadian Motorsport Hall of Fame aufgenommen wurde, fantastisch für unseren Sport und eine tolle Anerkennung für das, was wir tun. Hoffentlich hilft es auch jungen Fahrern für ihre Zukunft.»

Blicken wir nach vorn auf 2017: Wie lauten Ihre Pläne für die kommende Saison?
«Ganz klar: weiter zu gewinnen und Spaß zu haben. Es wäre schön, nächstes Jahr etwas mehr Budget zu haben, damit wir mehr Rennen in den USA, und auch sonst wo auf der Welt, bestreiten könnten. Doch vorerst konzentrieren wir uns darauf, uns im Titelkampf in der Kanadischen Superbike-Meisterschaft weiterhin erfolgreich gegen die vielen jungen Fahrer durchzusetzen, die in die Serie kommen.»

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