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Ian Hutchinson (BMW): «Es war ein fantastisches Jahr»

Von Andreas Gemeinhardt
Ian Hutchinson kann auf ein erfolgreiches Jahr mit seinem Team Tyco BMW zurückblicken. Im Interview zieht der 14-fache Tourist-Trophy-Sieger seine ganz persönliche Bilanz seiner Saison 2016.

Egal, ob im Roadracing oder auf den Rundstrecken der Britischen Superstock-1000-Meisterschaft: Ian Hutchinson fuhr 2016 mit seiner Tyco BMW S 1000 RR von Erfolg zu Erfolg. Bei den Roadracing-Klassikern wie dem North West 200, der Tourist Trophy auf der Isle of Man oder dem Ulster Grand Prix feierte der 37-Jährige Siege und neue Rekorde. Die Britische Superstock-1000-Meisterschaft beendete «Hutchy» 2016 als Gesamtzweiter.

Hutchinson startete mit einem Sieg, einem zweiten Platz und einem neuen Rundenrekord beim North West 200 in die Road-Racing-Saison 2016. Danach baute er seine beeindruckende Erfolgsbilanz bei der berüchtigten Tourist Trophy auf der Isle of Man um drei weitere Siege, zwei zweite Plätze und einen neuen Rundenrekord aus.

Beim Ulster Grand Prix war er erneut nicht zu schlagen. Hutchinson gewann nicht nur alle drei Rennen der 1000-ccm-Kategorie, sondern sorgte auf seiner BMW S 1000 RR auch für einen neuen Rekord. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 215,795 km/h (134.089 mph) krönte er sich zum bisher «Schnellsten Roadracer der Welt».

Außer beim 50. Macau Motorcycle Grand Prix am vergangenen Wochenende, als es mit dem achten Platz nicht wunschgemäß für Hutchinson lief, beendete er in dieser Saison 2016 alle Straßenrennen, an denen er teilnahm, auf dem Podium! 

Auf der Rundstrecke war Hutchinson nicht minder erfolgreich. In der Britischen Superstock-1000-Meisterschaft feierte er zwei Siege und insgesamt neun Podiumsplatzierungen. Hutchinson war einer der Titelfavoriten, obwohl er einen Lauf aufgrund seiner Aktivitäten im Roadracing auslassen musste.

Im folgenden Interview zieht Ian Hutchinson eine persönliche Bilanz seiner Saison 2016 und spricht über sein gutes Gefühl auf der BMW S 1000 RR, den Support von BMW Motorrad Motorsport und seine bisher besten Momente auf dem Bike.

Ian, wie würden Sie Ihre Saison 2016 in drei Worten umschreiben?
Ian Hutchinson: «Spaßig, erfolgreich und lang.»

Sie waren in dieser Saison sowohl im Road Racing als auch auf der Rundstrecke erfolgreich. Was sind für einen Fahrer die größten Unterschiede zwischen diesen Disziplinen?
«Auf der Rundstrecke fahre ich mit der Superstock-Version der BMW S 1000 RR. Im Roadracing gehe ich in der Superstock-, der Superbike- und auch in der Supersport-Klasse an den Start. Den größten Unterschied macht also aus, dass man im Roadracing immer wieder die Motorräder tauscht und sich an drei verschiedene Bikes gewöhnen muss. Ich persönlich fahre im Moment auf der Rundstrecke so ähnlich wie bei Straßenrennen. Denn auf den kurzen Rennstrecken versuche ich nicht, über das Limit zu pushen. Ich fahre immer innerhalb meiner Grenzen. Von daher habe ich jetzt in beiden Disziplinen einen recht ähnlichen Fahrstil.»

Was macht die Faszination des Roadracings aus?
«Es ist einfach eine ganz besondere Art des Rennfahrens, die ich unheimlich gern mag und in der ich erfolgreich bin. Klar, wenn man Erfolg hat, dann hat man auch Spaß daran. Die Isle of Man bietet jede Menge erstklassigen Rennsport. Es ist spektakulär, dort Rennen zu fahren, und das gleiche gilt auch für den Ulster Grand Prix und das North West 200.»

Sie erlebten auch in der Britischen Superstock-1000-Meisterschaft eine herausragende Saison. Sie sind fast in jedem Rennen auf das Podium gefahren und haben am Ende den zweiten im Gesamtklassement belegt. Hätten Sie am Jahresanfang damit gerechnet, so erfolgreich zu sein?
«Nein! Mein Ziel war es, auch auf der Rundstrecke wieder an den Punkt zu gelangen, an dem ich um Siege kämpfen kann und das war möglich. Ich habe ganz sicher nicht damit gerechnet, so stark zu sein, wie ich war, und um den Titel zu kämpfen. Ich dachte, dass ich es vielleicht in die Top-5 schaffen kann. Dann bin ich in fast jedem Rennen auf das Podium gefahren: Es war ein fantastisches Jahr.»

Sie haben in diesem Jahr viele erfolgreiche Momente erlebt. Was war der beste?
«Einer der schönsten Momente war ganz sicher der Sieg beim North West 200. Es ist sehr schwierig, dort den Sieg zu holen. Deshalb hat es sich großartig angefühlt, mit beim North West zu gewinnen. Dann natürlich die Tourist Trophy, einfach jeder Sieg auf der Isle of Man ist großartig. Und dann zum Ulster Grand Prix zu kommen und dort drei Rennen zu gewinnen. Dazu kommen meine Siege in der BSB. Der Sieg in Cadwell Park war für mich etwas ganz Besonderes, weil ich dort seit sechs Jahren nicht mehr gefahren bin. Es ist vielleicht eine der schwierigsten Rennstrecken in Großbritannien und ich habe das Rennen dort gewonnen. Von daher waren alle auf ihre ganz eigene Art tolle Siege.»

Wie wichtig war der Support durch die Experten von BMW Motorrad Motorsport?
«Ohne diesen Support wären wir nie in der Lage gewesen, so konstant zu sein, wie wir es waren. Es war großartig, in diesem Jahr in jedem Road-Race und in fast jedem Rennen auf der Rundstrecke auf dem Podium zu stehen. Mir gefällt die sehr gute Fahrbarkeit der RR. Es hat sich für mich vom ersten Moment an einfach ganz natürlich angefühlt, das Bike zu fahren. Es ist ein Motorrad, auf dem man sich wohlfühlt, wenn man attackiert. Zwischen mir und dem Bike hat es einfach ‚Klick‘ gemacht. Ich denke, dass jeder in seiner Karriere die eine Maschine hat, mit der er perfekt zurechtkommt und das ist bei mir nun dieses Bike.»

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