MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Rijeka/Most: Starker Start in die IBPM-Saison 2022

Von Michael Dangrieß
Full House hieß es beim Auftakt der Internationalen Bike Promotion Meisterschaft (IBPM). Mit 136 Teilnehmern sind die Klassen Supersport, Superbike Open, Ladies Challenge und BMW Cup rappelvoll.

Bereits in den Wintermonaten wurde klar, dass die Internationale Bike Promotion Meisterschaft (IBPM) für die Saison 2022 einen sehr guten Zulauf haben würde. Die Zahl der Einschreibungen war vor dem ersten Event schon so groß, dass keine weiteren Fahrer mehr angenommen werden konnten. Besonders die Klasse Supersport open (bis 600ccm) erfuhr einen massiven Ansturm, worüber sich Veranstalter Michael Dangrieß natürlich herzlich freute. «Insgesamt sind jetzt in drei Klassen 136 Fahrer in die Saison gestartet, dass ist absoluter Rekord seit Gründung der Serie Anfang der 2000er», gibt er zu Protokoll.

Und so ging es schon mit gut gefüllten Feldern für den Auftakt ins kroatische Rijeka, wo sich der erste Schlagabtausch zwischen sich teilweise noch unbekannten Kontrahenten entspann. Außer in der Superbike open wurden in allen Klassen Doppelsieger gekürt. Wie später in Most war volles Haus angesagt, die Mehrzahl der Saisonstarter war vor Ort.

Eingeläutet wurde das Wochenende durch den German Endurance Cup, den traditionell eine Vielzahl von IBPM-Piloten als zusätzliches Training nutzen. 45 Teams nahmen das 2-Stunden-Rennen auf. Das Team Grauer Star hatte mit 59 absolvierten Runden die Nase vorn. Von den Meisterschaftsteams gewannen die Klasse Moto1000 das Team Defense One, die Moto600 ging an LTR-BY-BIPRO und die Endurance-Klasse an das Team Lukianer.

Supersport

Am Samstag standen Zeittrainings und die ersten Rennen auf dem Zeitplan. In der Supersportklasse hatte Neuzugang Nick Fischer in Rijeka eine erste Benchmark gesetzt und zwei Mal gewonnen. Auch in Most startete er stark und wurde bei den Zeiten nur von Till Belczykowski unterboten. Im ersten Rennen brach Belczykowski in Führung liegend das Rennen vorzeitig ab und machte den Weg frei für Nick Fischer, im zweiten Rennen querte er zwar Start/Ziel in Front, blieb aber als Gast außer Wertung. Die Ränge 2 und 3 belegten im ersten Wettbewerb Jan Hein und Nico Herpers. Das zweite Rennen musste wegen Stürzen zwei Mal neu gestartet werden und sah am Ende erneut Jan Hein auf Rang 2 und Eric Hubert aus Belgien auf Platz 3.

Das im gleichen Rennen gewertete Superbike 750- Feld wurde, wie schon in Rijeka, klar von Chris Kirschbaum mit seiner Triumph Daytona 765 dominiert. Bei ihm steht wie bei Fischer maximal Punktausbeute aus vier Rennen zu Buche. Ulf Bauerochse und Andreas Gernat bzw. Stefan Reiter komplettierten das Podium auf den Rängen 2 und 3.

Die meisten Pilotinnen der neu eingeführten Ladies Challenge tummeln sich in der Supersport-Klasse und somit verwundert es nicht, dass sich aus diesem Kreis auch die drei Besten rekrutierten: Sonja Dupont aus Belgien fuhr zwei Siege jeweils vor Franziska Beims und Katja Witte ein, wobei sie im Feld der 45 Starter Gesamt-16. bzw. Gesamt-12. wurde.

Superbike Open

In der Superbike open entwickelte sich in beiden Rennen ein hochspannender Schlagabtausch zwischen Mario Damm auf Yamaha R1 und André Krüger auf BMW S 1000 RR. Während Damm im ersten Umlauf mit 0.99 sec noch ein paar Meter zwischen sich und Krüger bringen konnte wurde es in Rennen 2 erheblich enger. Bitter für Krüger, denn er hatte das ganze Rennen geführt und wurde von Damm erst auf dem Zielstrich um 0.13 sec geschlagen. Für einen sichtbar glücklichen Mario Damm waren es die ersten Siege seit seinem Einstieg in die IBPM vor vier Jahren. Die Drittplatzierten hießen Andreas Königshaus (BMW) und Gaststarter Michal Molnar/CZ (Yamaha R1).

Vorjahresmeister Nils Meiners, der in Rijeka den zweiten Lauf gewonnen hatte, zerstörte sein Einsatzgerät im Training nachhaltig und konnte nicht antreten. Auch sein bis dato härtester Konkurrent Julius Ilmberger jr. verpasste die Rennen. Somit führt vorläufig der mehrfache Top-10-Finisher Christoph Schütz mit 69 Punkten die Meisterschaft an.

BMW Cup

Der BMW S 1000 RR Cup startete ebenfalls am Samstag mit Rennen 1. Auch hier musste Meiners verzichten, der sowohl im Cup als auch der Superbike eingeschrieben ist. Das hieß Freiraum für die Konkurrenz. Diesen Freiraum nutzte Martin Ivar Pedersen am besten und holte sich die Punkte und Pokale für den Sieg in beiden Rennen. Allerdings jeweils recht knapp, Andreas Lorch blieb ihm im Rennen 1 konstant am Hinterrad und kam mit 0.47 sec als Zweiter rein. Gaststarter Udo Reichmann, außer Wertung fahrend, musste den dritten Podestplatz dem Dänen Erik Thomsen überlassen, der hinter ihm als drittbester Cup-Fahrer über den Zielstrich fuhr. Im zweiten Rennen war es der immer stärker werdende André Krüger, der ihm nachsetzte, es bis zum Ziel aber nicht an ihm vorbei schaffte. Thomsen wurde auch hier Dritter. In der Tabelle liegt derzeit Andy Lorch Dank fleißigem Punktesammelns in allen Rennen mit 89 Punkten an der Spitze.

Die Advanced-Wertung für die Hobbypiloten gingen beiden Läufen an den Iren Aaron McBride, einen Cup-Neuzugang. Er war selbst sehr überrascht und gab im Interview zu verstehen, dass er wohl noch nie auf einem Podest gestanden hätte. Respekt, denn die Advanced-Fahrer bohren alle nicht in der Nase. Die zweiten Plätze gingen an Michael Baczynski und Michael Wimmer, Dritter wurde jeweils der Däne Dennis Hansen.

Fazit

«Starker Sport, große Felder und eine sehr angenehme Atmosphäre im Paddock - eine wirklich tolle Veranstaltung», zieht Veranstalter Dangrieß sein Fazit. «Wir freuen uns schon riesig auf den nächsten Lauf in Oschersleben, dort sind wir wieder richtig gut besetzt. Nils Meiners wird wieder mit von der Partie sein und das Motorrad bis dahin richten. Auch die beiden Ilmbergers, bei denen Papa Julius nicht deutlich langsamer als der Junior-Julius ist, werden wieder mitmischen. Wir dürfen gespannt sein, wer dort triumphieren kann. Zudem findet in Oschersleben auch die Pokalübergabe für die Meister der Saison 2021 statt, die im Winter noch Corona zum Opfer fiel. Also dürfte neben der Spannung auch Feierlaune angesagt sein. An dieser Stelle möchte ich auch den Unterstützern der Serie danken. Bridgestone, Motul, PSI Hubik, Daytona, Held, Motorrad Stecki und BMW Motorrad Motorsport machen uns vieles möglich, was ohne diesen Support nicht gehen würde.»

Nächster Lauf: Motorsportarena Oschersleben/D 27.-29. Mai 2022

Die Resultate der einzelnen Rennen und die Meisterschaftsstände sind Bike Promotion abrufbar.

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