Dreizylinder erobern ProThunder All Stars
Bei verregneten Bedingungen gelang Karsten Bartschat der erste Sieg einer Triumph Street Triple in der Pro Thunder und das gleich in beiden Läufen. Mit dem Schweizer Yves Kauz auf einer MV Brutale 800 RR gesellte sich gleich ein zweiter Dreizylinderfahrer in beiden Läufen auf dem Podium hinzu. Für die Zweizylinder blieb da nur der zweite Platz in Lauf 9 für Jehan Dietrich auf seiner smaltmoto-Aprilia Mille, in Lauf 10 für Stephan Lange mit seiner Ducati 899, der somit zugleich den Meistertitel in der Pro Thunder sicherte und (ausgerechnet) von Triumph-Daytona-Fahrer Kay Liedtke übernahm, der hinter Hans Paßberger (Ducati 955) den dritten Rang der Meisterschaft belegte.
Heimspiel im Regen ebenfalls in der ProBEARS: Die beiden Triumph-Fahrer Harald Kaufmann und Alexander Frassmann gewannen beide Läufe, je einmal vor Frank Schumacher (Ducati 748) und Hilmar Kuhnt (Yamaha TRX). Aber auch hier ging der Meistertitel an einen Ducatifahrer: Frank Schumacher aus Walbröl verteidigte den ProBEARS-Titel, bevor er in den nächsten Saison in die ProThunder aufsteigt – das neue Motorrad erwies sich schon beim Festival ITALIA als konkurrenzfähig.
Die Super-Twins-Meisterschaft gewann Frank Claussner, wie die beiden anderen Champions auf Ducati. Da blieb also nur ein Meistertitel für das Motorrad eines andere Herstellers: Philipp Messer auf KTM RC 8 fehlte zum Finale, hatte den Titel in der ProThunder Open jedoch bereits sicher. Malte Siedenburg konnte so seine Ducati 1098 zu zwei Siegen führen, spürte dabei jedoch den heissen Atem eines kampfeslustigen Aprilia RSV4-Rudels am Hinterrad - insbesondere von Lukas Gauster und Rolf Kaben, die jeweils einen 2. Platz vor Markenkollege Volker Lorenzen holten.
In der Superbike B reichte Sven Aßmus einen zweiten und einen dritten Platz, um den Titel klar zu machen, die Siege gingen an Kawa-Fahrer Guido Wemhöner und GSX-R 1000-Pilot Mario Steffen. Piet Schmidt, Leader in der Superbike Open, konnte die Sache ruhig angehen lassen - den Titel hatte er bereits sicher, woran auch die Siege von Steffen Döbler und Max Maurischat nichts änderten.
Mit einem Sieg und einem dritten Platz sicherte sich Thomas Theuner die Meisterschaft in der Supersport B, und ein Doppelsieg von Race-Point-Berlin-Fahrer Andreas Brandt konnte auch nicht verhindern, dass die Meisterschaft in der Supersport Open an Maurice C. Evans auf der Scheunpflug-MV Agusta 675 F3 ging.
Einmal mehr bewiesen die Dreizylinder so, dass sie in den ProThunder All Stars-Klassen von Art Motor bestens aufgehoben sind und den Zweizylindern durchaus Paroli bieten können. Von der anderen Seite rücken die Vierzylinder näher, die dann zugelassen sind, wenn sie in Italien gebaut wurden. Insbesondere die Aprilia RSV4 scheint hier am besten aufgestellt zu sein.
Alles spricht dafür, dass auch in den ProThunder All Stars 2017 britische Dreizylinder und österreichische Zweizylinder den italienischen Zwei-, Drei- und Vierzylindern das Leben schwer machen werden.