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Tim Reeves: «Sidecar-Sport nichts für Party-Gänger»

Von Rudi Hagen
Tim Reeves (r.) und Gregory Cluze (l.) sind Vize-Weltmeister

Tim Reeves (r.) und Gregory Cluze (l.) sind Vize-Weltmeister

Tim Reeves/Gregory Cluze wurden in dieser Saison Vizeweltmeister. Die beiden Läufe zur Britischen Sidecar-Meisterschaft in Assen dominierten sie jetzt das starke Feld.

24 Gespanne waren in Assen zur Runde 11 der Britischen Meisterschaft auf dem TT Circuit am Start. In beiden Läufen dominierten der Brite Tim Reeves und sein französischer Beifahrer Gregory Cluze das Feld, welches mit Teams der ONK Dutch Sidecar aufgefüllt war. 

Reeves/Cluze fuhren der Konkurrenz auf ihrer bollernden LCR Big-Bäng-Yamaha vor vielen tausend Zuschauern auf und davon. Die Zweitplatzierten Ricky Stevens/Ryan Charlwood (LCR Kawasaki) kamen jeweils zehn Sekunden später ins Ziel und auch die Weltmeister von 2015, die Niederländer Bennie Streuer/Geert Koerts (LCR Suzuki), hatten mit Platz 3 und 4 hier keine Chance.

SPEEDWEEK.com sprach mit Tim Reeves zwischen den Rennen über die WM, über das neue Reglement und die kommende Saison.

Tim, du bist mit deinem Beifahrer Gregory Cluze in dieser Saison Vize-Weltmeister geworden.

Ja, scheiße (lacht).

Wie bewertest du die WM-Saison?

Der Lauf in Ungarn kostete uns die Weltmeisterschaft. Wir hatten sonst ganz gute Rennen, aber wenn du einmal 25 Punkte vergibst, kannst du nicht Weltmeister werden. Ich gönne Pekka und Kirsi den Titel aber. Ich wollte natürlich gewinnen. Aber wenn du bei acht Rennen einen Ausfall hast, kannst du nicht zurückkommen. Wir hatten am Pannoniaring noch zwei Kurven, da ist uns der Motor hochgegangen. Das ist Schicksal.

Wie geht es im kommenden Jahr weiter?

Was wir im nächsten Jahr machen, ist noch nicht klar. Wir bleiben bei den 1000ern und fahren damit in der Britischen Meisterschaft weiter mit. Wir werden sehen, was in der WM passiert und treffen dann eine Entscheidung für das folgende Jahr. 

Ralph Bohnhorst von der FIM hat dir und den anderen Teams in Oschersleben das neue Reglement mit der Hubraumreduzierung auf 600 ccm vorgestellt. Die FIM Seitenwagen-WM wird also 2017 definitiv mit 600ern fahren. Angeblich gibt es schon 14 Interessenten.

Ja, auf jeden Fall wird mit 600ern gefahren. Woher er die 14 Teams hat, weiß ich allerdings nicht. Ich kenne keine 14 Leute, die das tun wollen. Ich glaube, das werden wenig genug sein.

Ein Grund, die 1000er nicht mehr zuzulassen war, dass die Beifahrer nicht mehr in der Lage wären, die immer größere Power dieser Aggregate zu beherrschen.

Das ist Bullshit (Anm.: «So ein Unsinn»). Es tut mir leid, aber wenn eine Frau wie Kirsi Kainulainen mit einem so schnellen Mann wie Pekka Päivärinta Weltmeister wird, dann stimmt das so doch nicht. Wer es nicht kann, der soll härter trainieren oder es lassen. Das ist ein harter Sport und wenn du es nicht schaffst, dann musst du noch härter trainieren. Mein Beifahrer Gregory trainiert hart, Pekka und Kirsi auch. Viele Teams haben damit keine Probleme. In der WM ist Seitenwagen-Sport nichts für Party-Gänger, Hobbysportler oder Nichtstuer.

Wird die Sidecar-WM 2017 gefahren? Was denkst du?

Sie werden fahren, wenn sie genug Gespanne zusammen haben, aber ich sehe noch nicht, wie sie das Feld füllen wollen.

Ich denke, du wirst in der kommenden Saison mit einem 600er-F1-Gespann die WM mitfahren.

Nein, im Moment nicht, ich bleibe bei den 1000ern. Ich warte erstmal ab, was Pekka macht, was Holden macht und was Bennie macht. Und dann treffe ich eine Entscheidung.

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Von Ivo Schützbach
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