Markus Eibl drohte künstliches Gelenk – nun Comeback!
Markus Eibl dreht wieder am Gasgriff
«Im Mai 2017 sagte mir der Arzt nach meinem Sturz in Plattling, dass ich noch einmal drauffallen muss, dann hätte ich ein künstliches Schultergelenk gebraucht», schilderte Markus Eibl sein vorläufiges Karriere-Ende. «Seit meinem Sturz 2007 auch in Plattling habe ich drei Platten und 14 Schrauben in der Schulter und bin regelmäßig draufgefallen. Innerhalb der Jahre wurden nach weiteren Verletzungen ein paar der Schrauben gewechselt, es heilte aber nie richtig zusammen. Im September 2017 fuhr ich in Pfarrkirchen mein Abschiedsrennen.»
Seither hat sich der 37-jährige Bayer gut erholt: «Im März ließ ich eine CT machen, dabei stellte sich heraus, dass alles vernünftig zusammengewachsen ist. Deshalb möchte ich wieder Rennen fahren – mein Comeback war für nächstes Jahr geplant.»
Weil sein Club RSC Pfarrkirchen für das Rennen am kommenden Sonntag Fahrernotstand hatte, springt Eibl in der internationalen Solo-Klasse kurzfristig ein. Und nimmt damit das Risiko in Kauf, erneut auf die verschraubte Schulter zu fallen.
«Das ist ein gewisses Risiko», räumte Eibl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ein. «Aber sie war noch nie so gut zusammengewachsen. Und so sehe ich, wo ich für nächstes Jahr stehe.»
Die letzten zwei Jahre fuhr Eibl sporadisch Motocross, «und ich spiele intensiv Fußball», hielt er fest. «Beim SSV Dietersburg spiele ich in der AH und der zweiten Mannschaft, da kicke ich jeden Sonntag gegen die 20-jährigen Burschen. Vor dem Rennen am Sonntag habe ich das normale Training, es ist ja nicht so, dass ich nicht weiß, wie man in Pfarrkirchen herumkommt. Aber mir ist klar, dass das schwierig wird, ich hatte nur vier Wochen Vorbereitungszeit. Ich möchte es unter den acht Fahrern ins Finale schaffen, also Top-6. Ich habe noch das gleiche Material, wie als ich aufgehört habe.»
Wieso stürzt du dich trotz deiner beruflichen Verpflichtungen als selbstständiger Anlagenmonteur und mit bald 40 Jahren noch einmal in dieses Abenteuer? «Ich hätte ja nie aufgehört, wenn das nicht mit meiner Schulter gewesen wäre», grinste Eibl. «Das war damals auch keine Kurzschlussentscheidung, ich habe mir das lang und gut überlegt. Ich gab nicht immer was darauf, was die Ärzte sagten. Aber damals war halt der Punkt erreicht, dass wenn wirklich noch mal etwas ist, dass sich die Schulter dann nicht mehr retten lässt. Beruflich bin ich stark eingespannt, das war mir dann doch zu gefährlich.»
Kurz vor Weihnachten wird sich Eibl das Metall aus der Schulter entfernen lassen. Läuft die komplizierte und umfangreiche Operation erfolgreich, will er 2020 wieder verstärkt Rennen fahren.
In Pfarrkirchen wird am kommenden Sonntag das im September witterungsbedingt abgesagte deutsche Gespann-Finale nachgeholt. Im Rahmenprogramm fahren die Klassen I- und B-Solo, mit Jörg Tebbe, Stephan Katt und Kenneth Kruse-Hansen sind einige Hochkaräter dabei. Das Training beginnt um 9.30 Uhr, Rennstart ist 13 Uhr.