MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Nicky Hayden (Honda): «Habe keine Zeit zu vergeuden»

Von Günther Wiesinger
Nicky Hayden kann seine zweite Saison im Honda-Superbike-Team kaum erwarten. «Es wird aufregend. Neues Bikes, neuer Sponsor, neuer Teamkollege», freut sich der MotoGP-Weltmeister von 2006.

Die neuen Honda CBR 1000RR SP2 Fireblade sind erst am 6. Januar bei Ten Kate in den Niederlanden eingetroffen. Deshalb tauchten bei den ersten Tests mit der 2017-Honda in Jerez und Portimao noch einige Kinderkrankheiten auf.

Zuerst wurde der fehlende mechanische Grip bemängelt, dann wurde in Portugal das mangelhafte Elektronik-Mapping als Ursache für die Probleme beim Herausfahren aus den Kurven entdeckt.

Nicky, die Saisonvorbereitung ist bisher mühsam verlaufen. Jetzt muss bis zum nächsten Test in Phillip Island das Elektronik-Set-up grob überarbeitet werden?

Ja, wir wussten, dass die Wintertests schwierig werden. Wie du erwähnt hast, das Team hat die Maschinen ziemlich spät erhalten. Es war ja schon eine erstaunliche Leistung des Teams, dass wir die Motorräder überhaupt bis zum ersten Test startklar machen konnten.

Natürlich gefällt es uns nicht, wenn wir bei den Rundenzeiten so weit hinter der Spitze sind. Aber wir müssen realistisch bleiben. Wenn man berücksichtig, wie wenig Zeit das Team für die Vorbereitung der Bikes hatte, dann haben wir uns anständig aus der Affäre gezogen.

Wir haben gewisse Probleme und Kinderkrankheiten erwartet, denn die neue Fireblade ist von hinten bis vorne neu.

Wir freuen uns auf diese Saison. Ich habe ein neues Motorrad, einen neuen Sponsor, einen neuen Teamkollegen. Es spielen sich viele aufregende Dinge ab. Lass’ uns abwarten, was wir in diesem Jahr bewerkstelligen können...

Die fehlende Motorleistung war letztes Jahr das Hauptproblem? Am Chassis gab es nicht viel auszusetzen? Wie lange wird es dauern, bis ihr die maximale Leistung aus dem neuen Motor rauskitzeln könnt? Das wird in verschiedenen Schritten passieren?

Ich denke, wir werden Schritt für Schritt mehr Power bekommen. Für die ersten Rennen in Australien und Thailand wird das Team einfach eine zuverlässige Motorversion mitnehmen. Da die Entwicklung eingefroren ist, sind nicht so große Änderungen erlaubt.
Aber dieser neue Motor hat ganz sicher Potenzial. Ich bin kein Ingenieur. Aber wenn ich die Größe der Kolben, beim Einlass und beim Zylinderkopf anschaue, dann ist mir klar: Es besteht mehr Spielraum für Tuning und Verbesserungen als bisher.

Honda spricht von 10 bis 12 PS mehr, Teamchef Ronald Ten Kate hofft auf 15 bis 20 zusätzliche PS?

Ja... 15 bis 20 Mehr-PS, das hört sich besser an. Warten wir also ab.

Es stimmt, das Chassis hat letztes Jahr sehr gut funktioniert. Wir hoffen, dass das neue Chassis auch mit der zusätzlichen Power und all den anderen Änderungen gut zurechtkommt.

Ducati hat mit Chaz Davies sieben der letzten acht Rennen gewonnen, Kawasaki hat in der WM 2016 mit Rea und Sykes die Ränge 1 und 2 belegt. Wie rasch kann Honda den Abstand zu diesen beiden Werken verringern?

Naja, ich hoffe es! Ich bin jetzt 35 Jahre alt. Ich habe nicht viele Jahre übrig...

Naja, da bin ich nicht so sicher. Denn Max Biaggi hat mit 42 Jahren noch einen Superbike-WM-Titel gewonnen.

Was, mit 42 hat er ihn noch einmal gewonnen? Gut. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass ich Jahre zu verschwenden habe.
Aber Kawasaki und Honda sind echt starke Werksteams. Es ist schwierig, gegen solche Werke zu bestehen. Aber wir werden es probieren.

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