Tom Sykes: Die Ursachen seiner mysteriösen Krankheit
Mit Tom Sykes geht es bergauf
Tom Sykes’ Leiden begann in den Tagen vor dem Superbike-WM-Event in Aragón Ende März, vor sechs Wochen. «Vielleicht habe ich es mir in Spanien eingefangen», überlegte Sykes. «Damals litten einige Leute an einer Virusinfektion, vielleicht war das der Startpunkt.»
Die Ärzte stellten fest, dass Sykes’ Magen und Darm stark entzündet sind, er konnte tagelang nichts essen, verbrachte viel Zeit auf dem Klo, magerte fünf Kilogramm ab, sein Körper hatte jegliche Energie und Kraft verloren. «Es war besorgniserregend», hielt der Engländer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest.
Seit Assen vor zwei Wochen geht es mit dem Weltmeister von 2013 bergauf, in den Niederlanden unterlag er seinem Kawasaki-Teamkollegen Jonathan Rea im zweiten Rennen nur um 0,025 sec. Trotz Handicap eroberte Sykes zwei zweite Plätze.
«Inzwischen wissen die Ärzte, dass eine bakterielle Infektion meine Probleme verursacht», erklärte der 31-Jährige. «Welches Bakterium es genau ist, haben sie noch nicht herausgefunden – sie arbeiten daran. Sie hatten Angst, dass es etwas wirklich Schlimmes sein könnte, glücklicherweise können sie das jetzt ausschließen. Ich bin nicht gesund, fühle mich aber besser als in Assen. Mir reicht es schon, wenn ich aufs Motorrad steige, das tut mir gut, da bin ich ich selbst. Trotzdem dauert es, ich kann immer noch nicht normal essen. Nächste Woche werde ich weitere Tests über mich ergehen lassen. Ich hatte die Kamera dort, wo es am dunkelsten ist. Beim nächsten Mal bekomme ich sie oben eingeführt, dann schauen sie sich meine oberen Innereien an.»
Jeder gewöhnliche Mensch fragt sich, wie man mit so einer Krankheit zu sportlichen Höchstleistungen fähig ist. «Ich schiebe das in meinem Kopf einfach nach hinten», grinste Sykes. «So bin ich, so wurde ich erzogen. Ich schiebe meine Probleme nicht auf andere Leute oder suche nach Ausreden. Ich versuche lediglich mein Bestes zu geben, mehr geht eh nicht. Ich gehe davon aus, dass ich mit jedem Rennen stärker werde. Ich nehme Tabletten gegen Übelkeit, sie helfen mir dabei, mich halbwegs normal zu fühlen.»