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Johnny Rea über Vorteile der Superbikes gegen MotoGP

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea gewann sieben der ersten acht Rennen 2017

Jonathan Rea gewann sieben der ersten acht Rennen 2017

Aragón war der erste Prüfstein für Jonathan Rea, Imola wird der zweite. Schlägt er Ducati-Ass Chaz Davies dieses Wochenende in Italien, dann wird er vom dritten Titel in der Superbike-WM kaum abzuhalten sein.

Aragón ist Chaz-Davies-Land, bereits sechsmal gewann der Waliser dort. Und doch konnte ihn Weltmeister Jonathan Rea im ersten Lauf dieses Jahr Anfang April schlagen. Davies musste auf seiner Ducati Panigale so stark pushen, dass er im Zweikampf mit dem gleich schnellen Kawasaki-Werksfahrer in der vorletzten Runde stürzte.

In Imola gewann Davies 2016 beide Rennen – 3,4 und 4,2 Sekunden vor Rea. Besiegt der Nordire Ducati am kommenden Wochenende auf der Hausstrecke vor den Toren Bolognas, dann wird er unter normalen Umständen im Titelkampf kaum zu schlagen sein. Aragón und Imola sind die Vorzeigestrecken von Davies und Ducati.

Als erstem Superbike-Piloten könnte Rea 2017 der dritte Weltmeister-Titel in Folge gelingen.

«Bislang funktioniert alles gut, wir haben einen Lauf», bestätigte Jonathan Rea, der sieben der ersten acht Rennen in diesem Jahr gewann. «Aber es kommen schwierige Rennstrecken für uns, auch wir werden mal Probleme haben. Dafür müssen wir gerüstet sein. Imola wird ganz sicher schwer, letztes Jahr hatten wir dort gegen Chaz Davies keine Chance, er fuhr in seiner eigenen Welt. In Donington funktioniert die ZX-10RR gut, wie Sykes mit seinen Siegen bewies. In Jerez strauchelte ich immer ein bisschen, auf dem Lausitzring auch. Manchmal ist es besser, wenn man einfach die Punkte mitnimmt, die an dem Tag möglich sind. Wenn am Ende der Saison die Titelentscheidung kommt, dann ist es immer einfacher, von der Spitze als von hinten zu kämpfen.»

Rea weiß, dass er momentan in der Form seines Lebens fährt. Seine Superpole-Runde in Assen war 1/10 sec schneller als die beste Rennrunde in MotoGP (Marc Márquez 2015 in 1:33,617 min). Der Pole-Rekord in MotoGP von Valentino Rossi (1:32,627 min) ist nur knapp 1 sec schneller als jener der Superbikes, die allerdings einen Qualifyer-Reifen zur Verfügung haben, der bis zu 1 sec bringt.

Technisch sind die Superbikes den MotoGP-Prototypen dafür deutlich unterlegen: Ein Superbike hat Stahl- statt Karbonbremsen, zirka 50 PS weniger und ist elf Kilogramm schwerer.

Trotzdem gelingen den seriennahen Superbikes teilweise erstaunliche Rundenzeiten.

«In Assen in der Superpole fuhr ich die wahrscheinlich beste Runde meiner Karriere, auf diesen Rekord bin ich sehr stolz», grinste Rea im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «MotoGP ist die Spitze des Motorsports, keine Frage. Mit einem modifizierten Serienmotorrad auf der gleichen Strecke so schnell zu sein, ist unglaublich. Bei den Tests im Winter in Jerez war ich auch schon so schnell wie die MotoGP-Fahrer – und da waren wir sogar zusammen auf der Strecke. Da waren die Bedingungen für alle identisch. Mit dem Superbike verlieren wir in allen Topspeed-Bereichen, dafür sind wir am Kurvenausgang etwas besser in der Beschleunigung, auch im Kurvenscheitel sind wir schneller. Das hängt mit den Reifen zusammen. Und wir müssen im Gegensatz zu MotoGP keine Rücksicht auf den Spritverbrauch nehmen.»

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