Brutaler Druck für Marco Melandri: Ducati muss siegen
«Imola bedeutet positiver Druck», so Marco Melandri
Das Werk in Borgo Panigale und die Rennstrecke in Imola trennen nur etwa 40 Kilometer Autofahrt, somit ist es das Heimrennen für Ducati. Tausende in rot gekleidete Ducati-Fans pilgern jährlich an die «Enzo e Dino Ferrari»-Strecke, um ihre Piloten siegen zu sehen. Doch nach dem letzten Meeting in Assen kommt Kawasaki als klarer Favorit nach Italien. Sowohl Chaz Davies als auch Marco Melandri kommen mit je einem Nuller (Ausfall und Sturz) und einem dritten Rang nach Imola. Beide haben wertvollen Boden auf Kawasaki-Pilot und Gesamtführenden Jonathan Rea verloren. Davies liegt mit 111 Punkten aktuell auf dem dritten Gesamtrang, 84 Puntke fehlen im auf Rea. Melandri hat 97 Punkte auf dem Konto und Gesamtrang 4 inne.
«Für mich ist Imola das beste Rennen des Jahres. Die Strecke hat eine besondere Atmosphäre und Geschichte», schwärmt Davies. «Wenn alles gut läuft, so wie im Vorjahr, ist es der schönste Ort, an dem man gewinnen kann, um mit all den Ducatisti zu feiern. Ich mag auch die Strecke an sich, sie ist technisch anspruchsvoll und passt zu meinem Stil. Doch sie ist aufgrund der vielen Höhenunterschiede auch tückisch. Somit ist es nicht einfach, das richtige Set-up für das Bike zu finden. Der Abschnitt zwischen der Piratella- und Acque-Minerali-Kurve ist brutal, doch wenn du diesen richtig erwischt, lohnt es sich.»
Der 30-jährige Waliser weiß, wie man in Imola gewinnt. 2016 gewann er beide Läufe überlegen mit etwa 4 Sekunden Vorsprung auf – richtig: Jonathan Rea. Klar, dass er dieses Husarenstück auch dieses Jahr wiederholen will. Den Rundenrekord sicherte sich Davies ebenfalls im letzten Jahr. Davies’ Teamkollege Melandri braucht ebenfalls dringend gute Resultate, um den Anschluss an die ersten drei nicht zu verlieren.
«Imola ist eine Strecke, die ich mag. Abgesehen von den Schikanen ist die Strecke mit ihren einzigartigen Kurven und dem fließenden Layout großartig. Auch die umliegende Natur und ihre geographische Lage spricht für die Strecke, sie liegt genau in der Mitte zwischen meiner Heimat und jener von Ducati. Daher ist es ein spezieller Ort», kommt Melandri aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
Der erfahrene 34-Jährige kommt aus Ravenna, Imola ist nur etwa 50 Kilometer entfernt. Als Italiener vor heimischem Publikum für einen italienischen Hersteller zu gewinnen wäre ein Traum – diesen will Melandri verwirklichen.
«Leider konnte ich aus diversen Gründen bisweilen in der Superbike-WM keine guten Ergebnisse in Imola erzielen», bedauert Melandri. «Doch wir starten dieses Wochenende in guter Verfassung. In Assen hatten wir gehörig Probleme, doch wir wussten, dass es früher oder später so kommen würde. Es bietet sich die Chance, daraus zu lernen und uns zu verbessern. Die Erwartungen an unser Heimrennen sind naturgemäß hoch, was zusätzliche Motivation für uns bedeutet. Es ist ein positiver Druck.»