Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl (10./Honda) in der Realität angekommen

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Obwohl er das zweite Superbike-Rennen in Assen aus der ersten Startreihe in Angriff nehmen durfte und deutlich weniger auf den Sieger verlor, landete Stefan Bradl (Red Bull Honda) weiter hinten als im ersten Lauf.

Im Samstag-Rennen in Assen hat Stefan Bradl von Startplatz 16 aus für das beste Ergebnis der neuen Honda Fireblade gesorgt: Der Bayer war bis auf Rang 6 nach vorne gekommen – auch dank gestürzter oder ausgefallener Gegner. «Realistisch wäre der achte oder neunte Platz gewesen», waren sich Bradl und sein Crew-Chief William Huisjes einig.

Für den sechsten Rang wurde Bradl mit Startplatz 3 im Sonntag-Rennen belohnt. Eine Premiere, der Superbike-Rookie stand noch nie in der ersten Reihe.

So genial seine erste Runde am Samstag war, da überholte er innerhalb 4,5 Kilometer sieben Gegner, so misslungen ist sie am Sonntag.

«Der Start war okay, aber ich hatte ganz andere Bremspunkte als im ersten Rennen – speziell in der ersten Kurve nach dem Start», erzählte Bradl SPEEDWEEK.com. «Ich war zu vorsichtig, da sind mir einige Leute durch, weil ich auch ein bisschen eingequetscht wurde. Trotzdem war es eine schlechte erste Runde von mir, ich hatte auch von Anfang an Probleme mit dem Vorderreifen. Wir haben ein paar Sachen verändert, das Gefühl war ganz anders, da musste ich mich erst dran gewöhnen. Drum habe ich am Anfang den Faden nicht gefunden. Nach fünf Runden hatte ich das gleiche Tempo wie Nicky Hayden, dann ist das Rennen so dahingetröpfelt.»

Bradl fiel in der ersten Runde vom dritten auf den neunten Platz zurück, ins Ziel kam er als Zehnter. Während er am Samstag als Sechster 33,5 sec verlor, waren es im zweiten Lauf nur noch 24,7 sec. «Ich konnte meine Pace halten, die Spitze fuhr langsamer als am Samstag», analysierte der Zahlinger.

Nachdem sich das neuen Honda-Triebwerk 17.1 in seiner jetzigen Konfiguration als keinen Fortschritt erwies, ließ Red Bull Honda Bradl in den Assen-Rennen mit dem bisherigen Motor 17.0 ausrücken. Dieses Aggregat hat aber schon jede Menge Kilometer drauf.

«Der Motor, den ich im Rennen gefahren bin... ich hatte auf der Geraden keinen Auftrag mehr», hielt der ehemalige Moto2-Weltmeister fest. «Schon im dritten und vierten Gang hatte ich in höherer Drehzahl keine Chance mehr auf der Geraden. Auch deshalb habe ich am Anfang so viele Plätze verloren, auf den kurzen Beschleunigungsstücken war ich leichte Beute zum Überholen. Natürlich habe ich dann versucht, auf der Bremse alles gutzumachen. Ich tat mir aber auch im Windschatten extrem schwer mitzukommen.»

Hinzu kam die zu konservative Reifenwahl: «Alle vor uns haben den weichen Reifen verwendet, wir den medium. Heute wäre es das Risiko wert gewesen. Wir haben mehr Gummiabrieb als die anderen, wir sind da am Limit. Vielleicht hätte uns der weiche Reifen ein bisschen nach vorne gebracht, praktisch sind wir aber in der Realität angekommen.»

Mit 35 Punkten liegt Bradl in der Weltmeisterschaft auf Gesamtrang 12, einen Punkt hinter seinem Teamkollegen Nicky Hayden.

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