Ducati-Defekt aufgedeckt: Was Chaz Davies stoppte
Verzweifelt versuchte Chaz Davies seine Ducati wieder in Gang zu bringen
Alles deutete daraufhin, dass wir in der letzten Runde in Assen einen Kampf der Giganten Jonathan Rea (Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati) sehen, 20 Runden lang kreisten sie an der Spitze des Feldes synchron um den TT Circuit.
«Das war ein gutes Rennen, ich fuhr an der Spitze meinen Rhythmus», erzählte Davies. «In Assen vorne zu fahren, ist immer schwierig. Ich wollte es auf einen Kampf in der letzten Runde ankommen lassen – so weit kam ich aber nicht.»
Eine Runde vor Ende streikte die Ducati Panigale des Walisers. «Ich versuchte die Maschine neu zu starten, das gelang aber nicht, das Dashboard flackerte nur», so Davies. «Erst dachte ich, ich hätte beim Runterschalten einen Fehler gemacht, weil der Motor nicht mehr ansprach. Dann habe ich geblickt, dass es die Elektronik ist.»
Ernesto Marinelli, Ducatis Superbike-Direktor, erklärte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Am Eingang der Schikane schaltete die Elektronik ab, Chaz konnte sie auch nicht mehr in Gang setzen. Ursache dafür können viele elektronische Bauteile sein, wir haben jetzt einfach alles getauscht und werden uns die Teile zuhause in Ruhe anschauen. Was wir wissen: Es gab einen Spannungsabfall.»
«Der Ausfall ist ein Desaster», weiß Marinelli. «Vor allem nach einem Rennen, in dem Chaz so eine Leistung brachte – er fuhr fantastisch. Wir müssen uns vielmals bei ihm entschuldigen, es lag nicht an ihm, es ist unsere Schuld. Unglücklicherweise passieren solche Dinge manchmal, auch wenn das nicht sein sollte.»
Während Rea sechs der bislang sieben Rennen gewann, hat Davies nach Assen bereits zwei Nullrunden zu verzeichnen. Sein beträchtlicher Rückstand auf den Weltmeister: 75 Punkte! «Jetzt bleibt mir nur noch, Rennen zu gewinnen», weiß Davies. «Mehr kann ich nicht tun – und ich muss auf Pech der anderen hoffen.»
In der Weltmeisterschaft fiel der 30-Jährige auf den vierten Platz hinter Rea, dessen Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes und seinen eigenen Teamkollegen Marco Melandri zurück.