Rätselhafter Sturz: Was brachte Stefan Bradl zu Fall?
Stefan Bradl lag auf Rang 12 und blies zum Angriff, als er in der letzten Minute des ersten Qualifyings am Freitagmorgen in Assen ins Kiesbett schlidderte und anschließend bis auf Platz 14 zurückfiel.
«Gott sei Dank ist mit mir alles okay, ich habe keine Ahnung, was passiert ist», meinte der Bayer zu seinem Sturz. «Als ich beim ersten Mal rausfuhr, war nach drei Runden mein Stiefel voller Öl. Dieses Problem haben sie dann gelöst, ich checkte beim Wiederrausfahren erst mal, ob alles passt. Gegen Ende zogen wir einen neuen Reifen auf und ich fuhr damit auch meine schnellste Runde. Ich war dann wieder auf einer guten Runde, als mir in Kurve 11 kurz das Hinterrad wegrutschte. Ich war ganz normal am Gas, ganz wenig, da brach mir das Bike hinten weg. Es fühlte sich wieder an wie auf Öl, wie auf Glatteis, so plötzlich ging das Hinterrad weg. Ich kann mir das nicht erklären.»
Im Gegensatz zu Teamkollege Nicky Hayden, der mit dem gleichen Motor, wie er in Australien, Thailand und Aragón verwendet wurde, auf Platz 6 brauste, rückte Bradl erstmals mit der neuen Version 17.1 aus. Dieser Motor sollte eigentlich erst in Imola Mitte Mai seine Rennpremiere feiern. Weil Bradl aber in Aragón einen kapitalen Motorschaden zu beklagen hatte und sein zweiter Motor der Version 17.0 schon bedenklich viele Kilometer drauf hat, entschied sich Red Bull Honda, dem Bayer schon in Assen den 17.1-Motor zu geben.
«Ich war nicht dafür, aber wir müssen», sagte Bradl zu SPEEDWEEK.com. «Der Motor ist noch nicht ausgereift, aber der alte ist schon so alt, sie hatten Angst, dass damit etwas passiert. Der neue Motor funktioniert noch nicht sehr gut, ich tue mir sehr schwer, auf eine schnelle Runde zu kommen. Es ist das gleiche Problem, wie wir es während des Portimão-Tests hatten: Der neue Motor fühlt sich zahm an und ist sauber zu fahren – aber auf der Uhr fehlt es.»
Hayden büßte im ersten Qualifying auf die Bestzeit von Tom Sykes (Kawasaki) 0,836 sec ein, Bradl fehlen zum Engländer 1,598 sec.