Chaos bei MV Agusta – für Leon Camier (6.) Routine
Leon Camier fuhr in Assen die Plätze 10 und 6 ein – WM-Rang 9
Dieser sechste Platz wird Leon Camier noch lange in Erinnerung bleiben. Als eines seiner besten Rennen, aber auch als verpasste Chance für ein noch besseres Resultat.
Denn der tapfere Brite startete als 14. ins Rennen, büßte in der ersten Runde zwei Positionen ein und sah dennoch als gefeierter Sechster das karierte Tuch – dabei erreichte er am Samstag im ersten Rennen mit 41 sec Rückstand nur die zehnte Position.
Nach vier Meetings der Superbike-WM 2017 belegt Camier mit 54 WM-Punkten den neunten Rang. SPEEDWEEK.com sprach mit dem 30-Jährigen aus Ashford, wie er selbst das Rennwochenende in Assen einschätzt.
Leon, als Sechster im Ziel – du musst sehr zufrieden mit deiner Performance sein?
Ein gutes Comeback nach dem Rennen am Samstag. Ehrlich gesagt, bin ich sogar sehr glücklich damit. Zu Rennbeginn hatte ich sehr viel Verkehr und fiel auf Rang 16 zurück – und jetzt hier als Sechster zu stehen, ist eine große Befriedigung.
Das waren viele Überholmanöver.
Meine Rundenzeiten waren gut und konstant – die Überholmanöver waren zum Teil auch richtig gut, sehr sauber. Wir haben den weichen SC0 gewählt und den Hinterreifen bis zur Karkasse heruntergefahren. Ich war zuerst etwas in Sorge, ob unser Plan aufgeht. Aber es hat funktioniert und es hat Spaß gemacht.
Du bist als 14. gestartet und konntest nicht eingreifen, als vorne die Post abging. Was glaubst du, wäre mit einem besseren Startplatz drin gewesen?
Assen ist eine der Pisten, wo man im Windschatten einiges herausholen kann – sofern man sich gut fühlt. Als ich von Lowes überholt wurde, klemmte ich mich in seinen Windschatten und war sofort 0,3 sec schneller – das ist sehr viel!
Ich wollte Lowes auch wieder schnappen, hatte dann aber ein Problem und verlor etwas auf ihn.
Hast du eine Ahnung, was das für ein Problem war?
Irgendein Problem halt. Das Team hat unmittelbar vor dem Rennen noch am Bike geschraubt. Neun Sekunden bevor die Boxengasse schloss, haben sie mich rausgeschickt. In der Startaufstellung haben sie dann noch einige Dinge geändert und geprüft – das waren schon haarsträubende Umstände.
Wie verarbeitest du das, das ist doch Stress?
Ach, daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt.