Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Wie Jonathan Rea seine Fabelzeit in Jerez erreichte

Von Kay Hettich
Trotz beschnittenem Drehzahllimit brannte Jonathan Rea beim Jerez-Test einen inoffiziellen Rundenrekord für ein Superbike in den Asphalt. Kawasaki-Teamchef Guim Roda sieht darin keinen Widerspruch.

Als Jonathan Rea beim Jerez-Test vor einem Jahr am 24.11.2016 in 1:38,721 min schneller als die zeitgleich anwesenden MotoGP-Asse war, sorgte das bereits für ungläubiges Staunen.

Dass der Kawasaki-Star ein Jahr später für seine schnellste Runde in 1:37,936 min aber fast eine Sekunde weniger benötigte, schien unmöglich zu sein. Denn Kawasaki setzte bereits das Reglement der Superbike-WM 2018 um und fuhr mit reduzierter Drehzahl – 1100/min weniger!

Doch der Vergleich hinkt gewaltig, auch der Vergleich mit der MotoGP ist zwar faszinierend, aber müßig. Erstens ist Jerez vom Layout keine Rennstrecke, bei der es auf gewaltige Motorleistung ankommt. Zweitens wurde der Asphalt seit dem Test 2016 erneuert. Drittens stammen die Superbike-Testzeiten mit einem klebrigen Qualifyer-Reifen von Pirelli, der bis zu einer Sekunde pro Runde bringt.

Bei Kawasaki erklärt man die außergewöhnliche Rundenzeit des dreifachen Weltmeisters zudem mit dem ausgewogenen Paket. «Außenstehende vergessen oft, dass die Performance einer Motorrades nicht nur von der Motorleistung abhängt. Es sind vier Faktoren: Motor, Elektronik, Chassis und Set-up», sagte Kawasaki-Teamchef Guim Roda bei corsedimoto. «Wenn wir an Leistung verlieren, können wir das durch Verbesserungen in einem anderen Bereich mitunter gut machen. Nach unseren Simulationen werden wir 2018 auf einer Runde vielleicht etwas langsamer, über die Renndistanz aber stärker.»

Weniger Motorleistung bedeutet weniger Wheelspin, bedeutet weniger Reifenverschleiß.

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