Jerez-Test: Honda-Teams aus BSB und SBK im Austausch
BSB-Pilot Dan Linfoot auf der Honda Fireblade SP2 beim Jerez-Test
Nach den massiven Problemen mit der neuen CBR1000RR SP2 stand beim Superbike-Test in Jerez vor einer Woche das Debüt von Leon Camier bei Red Bull Honda im Fokus. Der Brite kam in drei Tagen auf einen erstaunlichen Speed. Auf Rennreifen wie auf Qualifyer war der 30-Jährige etwa zwei Sekunden schneller als Davide Giugliano am Rennwochenende einen Monat zuvor.
Schneller als Giugliano war auch Dan Linfoot, der mit dem Team Honda Racing aus der britischen Superbike Meisterschaft (BSB) ebenfalls an drei Tagen in Jerez getestet hatte.
Das BSB-Team war 2017 mit der Fireblade durchaus erfolgreich unterwegs und wurde mit Jason O'Halleron und überschaubarem Rückstand von 70 Punkten Gesamtfünfter. Der Australier stand dreimal auf dem Podium und fuhr zwölf Top-5-Finish ein – Ergebnisse, von denen Red Bull Honda in der Superbike-WM nur träumen konnte.
Wohl auch deshalb sah man die Techniker der beiden Honda-Teams im regen Austausch.
Denn auch das britische Team haderte mit der neuen Fireblade und baute kurzerhand den 2016er Motor in Kombination mit den 2017er Drosselklappen ein. «Wir hatten Probleme mit der Leistungsentfaltung und der 'Throttle Connection', deshalb wollten wir nicht mit einem Motor fahren, der noch mehr Leistung hat», erklärte Dan Linfoot diesen Schritt bei Bikesportnews.
Obwohl in der BSB mit einer weniger ausgeklügelten Einheitselektronik gefahren wird, büßte Linfoot auf Rennreifen nur eine Sekunde auf Camier ein. «Vergleiche sind immer schwierig, weil die Superbike-Piloten auch mit Qualifyern ausrückten», meinte Linfoot. «Auf Rennreifen fuhr ein Michael van der Mark aber eine 1:40,3 min und ich eine 1:40,7 min – das ist keine Welt. Dass wir so nahe dran sind, machte mich glücklich.»
Übrigens: Auch Leon Haslam mit der BSB-Kawasaki fuhr beim Jerez-Test nicht unter 1:40,7 min.
Um mechanischen Grip zu verbessern, experimentierte Honda Racing mit einem modifizierten Rahmen. «Der war im Bereich der Schwinge und der Umlenkung verstärkt», verriet der Brite. «Unser 2017er Bike hatte beim Herausbeschleunigen aus Kurven massiven Wheelspin, mit dem neuen Rahmen aber viel weniger. Das Heck fühlte sich viel stabiler hat und hatte deutlich mehr Grip.»