Jonathan Rea: «Warum sollte ich nicht weiter siegen?»
Jonathan Rea hat nicht Absicht, mit dem Siegen aufzuhören
Alle Stars der seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft werden von einem Namen überstrahlt: Carl Fogarty. Der Engländer holte als Einziger vier Titel, mit 59 Siegen hält er einen weiteren Rekord.
Doch seit seinem Wechsel von Honda zu Kawasaki ab der Saison 2015 verblüfft uns Jonathan Rea mit überragenden Leistungen. Als Erster wurde der aus Ballymena in Nordirland stammende Rea dreimal in Folge Weltmeister, das gelang nicht mal Foggy. In der Statistik der meisten Laufsiege hat auch nur noch Fogarty mehr, Stars wie Troy Bayliss, Noriyuki Haga, Troy Corser oder Max Biaggi hat Rea längst überholt.
Nach seinen Leistungen in den bisherigen sechs Wintertesttagen ist der 32-Jährige auch für die Weltmeisterschaft 2018 der Favorit.
SPEEDWEEK.com traf sich bei der Kawasaki-Teampräsentation in Barcelona mit ihm.
Johnny, zu den 59 Siegen von Fogarty fehlen dir nur noch fünf, du bist schon jetzt der zweiterfolgreichste Superbike-Pilot. Ist das nicht befremdlich für dich?
Das jagt mir keine Angst ein, ich mache mir keine Gedanken über die Statistik.
Ich genieße momentan einfach alles – mein Leben, mein Motorrad, mein Team. Alle sind großartig. Für mich ist das alles purer Spaß. Ich bin auch sehr dankbar dafür, dass das Team mich und meine Familie so gut aufgenommen hat. Das merkt man, wenn wir zum Beispiel zusammen essen.
Mein Leben ist gut. Ich hoffe, dass ich von Verletzungen verschont bleibe. Dann sehe ich keinen Grund, weshalb ich nicht weiterhin Rennen gewinnen soll.
Fünf mehr sind machbar, wenn man auf einer Werks-Kawasaki sitzt. Ich weiß nicht, wo das für mich endet. Ich kann davon träumen, dass ich Foggys Siegrekord breche. Aber viermal Weltmeister zu werden – das wird unglaublich schwierig.
Wird dich Foggy hassen, wenn du seine Rekorde brichst?
Nein, wir werden zusammen ein Bier trinken, wenn mir das gelingt. Vielleicht mehr als ein Bier – und zahlen muss ich wahrscheinlich auch.