Chaz Davies (Ducati/3.): Ein seltenes Geschenk
Ducati-Ass Chaz Davies
7,6 sec hinter Sieger Alex Lowes überquerte Ducati-Ass Chaz Davies im zweiten Superbike-Rennen von Brünn die Ziellinie. Im Gegensatz zu WM-Leader Jonathan Rea, der nach einem Sturz leer ausging, sicherte Davies als Dritter wertvolle 16 Punkte. So verringerte er den Rückstand auf Rea von 81 auf 65 Zähler.
Nach Platz 6 am Samstag freute sich Davies im zweiten Lauf über den dritten Rang. «Es lief besser als erwartet. Ich rechnete damit, dass mich Eugene [Laverty] und andere Gegner einholen, aber meine Pace war besser. Ich bin happy. Ich pushte und pushte, um an den Yamaha-Fahrern dranzubleiben, falls ihre Pace am Ende nachlässt. Aber in der Schlussphase verlor ich immer wieder die Front und versuchte dann, meine Platzierung zu halten. In den letzten Runden waren sie schneller als ich. Insgesamt lief es viel besser als am Samstag, das Bike war schlagkräftiger. Aber es ist keine einfache Situation für uns.»
Was war am Samstag das Problem? Das Set-up oder die Reifen? «Es ist immer einfach, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, aber das ist nicht hilfreich. Ich glaube nicht, dass es nur das eine oder das andere war. Nach wenigen Runden erlebte ich extremes Spinning am Hinterrad. Für den Sonntag haben wir große Veränderungen am Set-up vorgenommen. Es kann also gut sein, dass unser Problem durch die Abstimmung verursacht wurde. Ich habe diese Maschine aber noch nie mit so wenig Grip wie am Samstag gefahren», betonte Davies. «An diesem Wochenende hatte ich vor allem mit dem fehlenden Grip zu kämpfen. Dieses Problem beklage ich aber schon die gesamte Saison. Wir haben keine Antworten dafür. Obwohl wir viel verändert und ausprobiert haben, machen wir keine Fortschritte. Das macht es so schwierig. Es scheitert nicht an mangelndem Einsatz. Ich spüre das Bike nicht so, wie es sein sollte.»
Davies liegt jetzt noch 65 Punkte hinter WM-Leader Rea. «Jedes kleine Geschenk ist willkommen», lachte Davies. «Ich sehe das als Geschenk, denn das kommt nicht oft vor. Doch wir müssen unser Paket wieder so konkurrenzfähig machen, wie es sein kann. Das ist im Moment mein Ziel. Es ist egal, ob ich Zweiter, Dritter oder Vierter werde, solange wir das Maximum aus dem Bike herausgeholt haben. Dann bin ich happy. Aber im Moment gelingt uns das nicht. Das hat für mich aber größere Priorität als die Gesamtwertung. Ich suche seit über sechs Monaten mehr Grip in Schräglage.»