Troy Bayliss (49): «Die Ducati V4 würde mich reizen»
Beim Anblick der Ducati V4 bekommt Troy Bayliss leuchtende Augen
Unglaublich, aber wahr. Troy Bayliss kann auch mit 49 Jahren noch Rennen auf hohem Niveau gewinnen. Der dreifache Superbike-Weltmeister (2001, 2006, 2008) aus Australien stellte das am Wochenende unter Beweis und gewann ein Rennen im Rahmen der vierten Station zur der australischen Meisterschaft auf der Piste von Hidden Valley in der Nähe der Stadt Darwin.
Erstaunlich: Troy Bayliss ist Vater von drei Kindern - Mitch und Abbey sind bereits erwachsen, Oli ist Teenager und fährt Nachwuchsrennen.
Bayliss wurde am 30. März 1969 geboren. Der Aussie war somit zum Zeitpunkt seines Triumphes also 49 Jahre, drei Monate und einen Tag alt. Für den ergrauten 'Baylisstic' scheint dies jedoch auf der Ducati Panigale 1299 kein Hindernis zu sein. Bayliss stand somit fast zehn Jahre nach seinem Rücktritt aus dem WM-Zirkus wieder ganz oben auf dem Podium.
«Ich hatte eigentlich erwartet, früher zu gewinnen», verriet Bayliss bei Corsedimoto, der beim vorangegangenen Meeting in Bend noch einen heftigen Abflug verzeichnete. «Aber es hat ehrlich gesagt ein wenig gedauert, bis ich mich mit der Panigale 1299 Final Edition angefreundet hatte und mit meinem Crewchief eingespielt war.»
In der australischen Superbike-Serie belegt Bayliss, der in seinem eigenen Team DesmoSport antritt, im Moment Rang 3. Sein Rückstand auf den führenden Troy Herfoss beträgt aktuell 48 Punkte. Und er kündigt an: «Wir sind voll im Rennen. Ich erwarte jetzt noch drei heiße Events.»
Bayliss gilt als Phänomen und immer noch der einzige Fahrer, der innerhalb einer einzigen Saison sowohl ein MotoGP-WM-Lauf (Valencia 2006) als auch ein Rennen zur Superbike-WM gewinnen konnte. Den GP in Valencia gewann Bayliss, ohne jemals zuvor die Bridgestone-Einheitsreifen getestet zu haben.
Zur Erinnerung: 2015 fuhr Bayliss als Ersatzfahrer drei Rennen zur Superbike-WM im Ducati-Werksteam, unter anderem auch auf Phillip Island. «Damals war ich wie ein Tourist. Sie haben mich als Ersatz für Giugliano geholt, ich war nicht vorbereitet. Über den vergangenen Winter habe ich jedoch so hart gearbeitet wie nie zuvor. Jetzt bin ich in Form wie selten - der echte Troy ist jetzt zurück.»
Ob er auch kommende Saison wieder Rennen fahren wird, lässt Bayliss offen. «Es würde mich schon reizen, die neue Ducati V4 zu fahren.»