Das Geheimnis von Portimao-Doppelsieger Jonathan Rea
Jonathan Rea auf dem Weg zu einem weiteren Doppelsieg in Portimao
Der fabelhafte Doppelsieg von Jonathan Rea (Kawasaki) in Portimão täuschte darüber hinweg, wie hart der dreifache Superbike-Weltmeister für diesen Triumph kämpfen musste, besonders im zweiten Rennen.
Rea startete als Neunter aus der dritten Reihe und kämpfte sich zunächst mühsam an seinem Dauerrivalen Chaz Davies (Ducati) sowie an seinen Kawasaki-Teamkollegen Tom Sykes vorbei, um sich im letzten Renndrittel ebenso kräftezehrend den aufmüpfigen Michael van der Mark (Yamaha) und Routinier Marco Melandri (Ducati) vom Hals zu halten.
Am Ende holte Rea den dritten Portimão-Doppelsieg in Folge. Unbesiegt ist er sogar seit dem zweiten Lauf 2014, den er noch als Honda-Pilot gewinnen konnte.
Und mit 116 Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung auf Davies kann sich der Kawasaki-Pilot bereits in Magny-Cours zum vierten Mal in Folge zum Weltmeister krönen!
SPEEDWEEK.com sprach mit Rea über seinen Triumph.
Johnny, das war ein hart erkämpfter Sieg. Hattest du erwartet, dass man es dir so schwer macht?
Ich kann das alles kaum glauben, ein unglaubliches Wochenende. Das zweite Rennen war unglaublich hart. Ich bin meinem Team so dankbar, wie sehr sie mich unterstützen. Jetzt wieder einen Doppelsieg einzufahren, ist unbeschreiblich.
Wieder hast du aus der dritten Startreihe gewonnen, dieses Mal bist du noch schneller vorne aufgetaucht als sonst.
Ja, mein Start war richtig gut und ich erreichte sehr schnell eine gute Position im Rennen. Dann hing ich aber hinter Tom fest, der echt schwer zu überholen ist. Ich spürte wenn ich freie Fahrt haben könnte, würde ich schneller fahren, aber ich hatte Probleme, um an manchen Gegnern vorbeizukommen. Als ich an Tom vorbei war brauchte ich nur eine Runde, um am Hinterrad von Chaz anzukommen. Aber ich brauchte unzählige Runden und Versuche, bis ich ihn überholen konnte. Er bremst unglaublich spät und sein Bike war auf den Geraden sehr schnell. Ich war auch in Sorge, weil Chaz ein wenig langsamer wurde und von hinten kamen Michael und Marco immer näher.
Du hast van der Mark und Melandri auch nicht wirklich abschütteln können...
Ich habe mich darauf konzentriert, ein paar schnelle und fehlerfreie Runden zu fahren. Aber die Pace war heute wegen der höheren Temperaturen etwas langsamer und außerdem hatte ich die Reifen ordentlich strapaziert. Ich fuhr am absoluten Maximum und habe Zehntel für Zehntel herausholen müssen. Diese 25 Punkte machten mich sehr glücklich.
Erzähl uns dein Geheimnis, wie man sieben Superbike-Rennen hintereinander in Portimão gewinnt?
Als Fahrer kann man in Portimão den Unterschied ausmachen, um schneller zu sein. Durch die vielen Höhenunterschiede muss man seinen Körper einsetzen, ich denke meine Motocross-Vergangenheit hilft mir dabei, um durch Gewichtsverlagerung das Bike auf der Piste zu platzieren und, besonders über die Kuppen, mehr Traktion am Hinterrad zu bekommen.