Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Chaz Davies erzürnt: «So kann es nicht weitergehen»

Von Ivo Schützbach
Nach dem Finale der Superbike-WM 2018 in Katar machte Chaz Davies aus seinem Herz keine Mördergrube. Wenn Kawasaki kommende Saison nicht wieder durchmarschieren soll, braucht er mehr als nur die Ducati V4.

Mit einem ordentlichen Wochenende wollte Chaz Davies die seit 2013 eingesetzte Ducati Panigale R in den Ruhestand entlassen – er erreichte im ersten Rennen auf dem Losail Circuit aber nur den achten Platz, das reichte immerhin zur Absicherung der Vize-Weltmeisterschaft. Bester Ducati-Pilot wurde sein Teamkollege Marco Melandri als Fünfter. Lauf 2 wurde bekanntlich abgesagt.

Die Panigale R ist das erste Motorrad von Ducati, das keinen WM-Titel einfahren konnte. In der Superbike-WM 2019 beginnt für Ducati mit der Panigale V4S eine neue Ära.

«Hoffentlich läuft es nächstes Jahr anders», stöhnte Davies im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Man hat in Katar gesehen, wenn Tom Sykes einen guten Tag erwischt, kommt niemand an die Kawasaki-Jungs heran. Das ist echt ein Witz – und für 2019 homologieren sie wieder ein neues Motorrad. Es wird dann bereits das vierte neue Modell sein. Es ist lächerlich – wir haben seit 2013 nur ein Modell homologiert.»

Dass Ducati in den 1990er-Jahren auch ständig neue Modelle homologierte, lässt Davies nicht gelten. «Mir ist egal, was sie früher gemacht haben – wir sind im Jahr 2018! Es ist mir egal, was die Leute im Jahr 2000 oder 2010 gemacht haben», wurde der Ducati-Pilot energischer. «Viele wenden sich von der Superbike-WM ab, weil sie langweilig ist. Es gibt einen Hersteller, der alle Karten in der Hand hat. Wir müssen etwas dagegen tun oder wir werden weiterhin langweilige Rennen erleben. Leute, wir müssen etwas unternehmen! Als Erstes könnte man damit beginnen, Kawasaki keine neue Homologation mehr zu geben. Die Regeln sollten in diese Richtung gehen.»

Davies fordert außerdem von Ducati mehr Einsatz in der Superbike-WM und glaubt nicht, dass die V4 im Kampf gegen Jonathan Rea ausreichen wird. «Man braucht nur durchs Paddock zu gehen um zu erkennen, dass es Unterschiede gibt. Ich bin in einem Team, das Kawasaki sehr ähnlich ist, aber ihr ganzer Fokus liegt auf der Superbike-WM», sagte der Waliser weiter. «Wir müssen mehr machen, ein neues Motorrad ist nicht genug. Ansonsten wird es nächstes Jahr wieder eine langweilige Meisterschaft.»

Kawasaki für ihre Erfolge zu bestrafen, hält der 31-Jährige dennoch für den falschen Weg. «Sie haben es sich verdient. Man darf auch nicht Johnny oder Tom, wenn er so drauf ist wie in Katar, etwas wegnehmen. Sie leisten einfach sehr gute Arbeit», sagte Davies zum Schluss versöhnlicher. «Aber etwas muss sich ändern, damit die Superbike-WM wieder ausgeglichener wird. Ich könnte noch mehr erzählen, habe aber schon zu viel gesagt.»

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