Macht Kawasaki die Superbike-WM kaputt?
Die Startnummer 1 prangt schon lange an der Kawasaki von Jonathan Rea
Kein anderer Hersteller verschreibt sich konsequent der Superbike-WM wie Kawasaki. Konstanz beim Team und den Fahrern, üppige Tests und eine direkte Einbindung des Rennteams in die Serien-Entwicklung haben das Werk aus dem japanischen Köbe zum erfolgreichsten Hersteller der vergangenen Jahre gemacht. Mit Tom Sykes wurde die seriennahe Motorradmeisterschaft 2013 gewonnen, seit 2015 viermal in Folge durch Jonathan Rea.
Ducati und Yamaha leisten sich zwar auch waschechte Werksteams, beide Werks stecken aber auch viele Ressourcen in die MotoGP. Honda gönnt sich zwar nach 2002 erstmals wieder ein Werksteam, die verantwortlichen Teams Moriwaki und Althea werden aus dem Stand aber keine Wunder vollbringen. Auch das neu formierte BMW-Werksteam mit der neuen S1000RR muss seine Schlagkraft erst noch beweisen.
Doch mehr Ausgeglichenheit an der Spitze ist dringend erforderlich, durch die Eintönigkeit an der Spitze lässt das Interesse an der Superbike-WM nach. Selbst im MotoGP-Paddock macht man sich darüber Gedanken.
«Ich denke immer noch, dass das massive Engagement von Kawasaki an der Superbike-WM der dominierende Faktor ist», sagte Lin Jarvis von Yamaha. «Obwohl ich ihnen für ihre Siege und ihre gewonnenen Meisterschaften vollen Respekt zolle, glaube ich gleichzeitig, dass die Dominanz die Show nicht verbessert. Die Superbike-WM ist immer noch eine relevante und wichtige Serie, die Konkurrenz und die Wettbewerbsbedingungen sollten aber für alle Hersteller gleich sein.»
Yamaha unterstützt 2019 erstmals ein zweites Team. Neben dem Pata Yamaha Werksteam (Alex Lowes, Michael van der Mark) steigt das Kundenteam GRT Yamaha (Marco Melandri, Sandro Cortese) mit Werksmaterial in die Superbike-WM auf.