Letzter Ausweg Ten Kate: Lorenzo Savadori sehnsüchtig
Lorenzo Savadori will weiterhin Superbike-WM fahren
Im kleinen Kreis redet Lorenzo Savadori nach wie vor davon, dass wir ihn 2019 in der Superbike-WM sehen könnten. Der Italiener wird deshalb mit zahlreichen Teams in Verbindung gebracht, SPEEDWEEK.com hakte bei allen nach.
Die Kawasaki-Teams von Lucio Pedercini (mit Jordi Torres) und Manuel Puccetti (mit Toprak Razgatlioglu) werden nur einen Fahrer einsetzen, selbiges gilt für Go Eleven Ducati (mit Eugene Laverty) und Verdnatura Orelac Kawasaki.
«Dass Savadori für uns fahren soll, ist mir neu», sagte Orelac-Teammanager Giulio Bardi. «Wir setzen dieses Jahr erneut Tati Mercado ein und dazu Nacho Calero in der Supersport-WM. Wir halten es für sinnvoll mit Tati weiterzumachen, um von den 2018 gemachten Erfahrungen zu profitieren. Das war unsere erste Saison und wir hatten viel zu lernen. Wir würden liebend gerne einen zweiten Superbike-Fahrer einsetzen und haben das auch versucht. Die finanziellen Voraussetzungen waren aber nicht gut genug, um einen ordentlichen Job erledigen zu können. Savadori, ein Fahrer, den ich sehr gerne mag, war nie Teil unserer Pläne. Schlicht, weil er nie Interesse an unserem Projekt zeigte.»
Nach Durchspielen aller Möglichkeiten bleibt für Savadori nur das Team Ten Kate Racing übrig. Dort stand er schon auf der Wunschliste, als noch nicht abzusehen war, dass sich Honda vom niederländischen Team trennen würde und 2019 mit den kooperierenden Teams Moriwaki und Althea arbeitet.
«Es ist nach wie vor unser Wunsch, 2019 in der Startaufstellung zu stehen», versicherte Ten-Kate-Teammanager Kervin Bos gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir reden mit einigen Herstellern und potenziellen Sponsoren. Bislang können wir aber keine Fakten präsentieren.»
Sollte Ten Kate wirklich das Kunststück gelingen, für dieses Jahr ein Team auf die Beine zu stellen, wird die Truppe wohl erst zum Europa-Auftakt Anfang April in Aragon antreten und die ersten beiden Übersee-Events in Australien und Thailand auslassen.
Savadori ist einer von acht fixen SBK-Piloten der Saison 2018, die sich nach einem Job außerhalb der seriennahen Weltmeisterschaft umsehen mussten. Der 25-Jährige unterschrieb Anfang November einen Vertrag beim Angel-Nieto-Team für die neue Elektroserie MotoE, die aber nur fünf Rennen umfasst und zudem mit dem Meeting in Donington (5.-7. Juli) kollidiert – am selben Wochenende findet der Sachsenring-GP statt. Seine Teamkollegin wird die Spanierin Maria Herrera, die 2019 als erste Fixstarterin auch die komplette Supersport-WM bestreiten wird.
Nach dem Gewinn der Superstock-1000-EM 2015 wurde Lorenzo Savadori von Aprilia in die Superbike-WM befördert. 2016 fuhr der Italiener im Team IodaRacing, die letzten zwei Jahre im Milwaukee-Aprilia-Werksteam des Briten Shaun Muir. Für den Durchbruch reichte es für den großgewachsenen Piloten aus Cesena trotz seinem hohen Grundspeed nicht: In 74 Superbike-Läufen kam Savadori über vierte Plätze nicht hinaus. Allerdings wurde die Aprilia RSV4 während seiner Zeit auch kaum weiterentwickelt.
Teams & Fahrer für die Superbike-WM 2019:
Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Leon Haslam (GB)
Kawasaki Puccetti: Toprak Razgatlioglu (TR)
Pedercini Kawasaki: Jordi Torres (E)
Orelac Kawasaki: Leandro Mercado (RA)
Pata Yamaha: Michael van der Mark (NL), Alex Lowes (GB)
GRT Yamaha: Sandro Cortese (D), Marco Melandri (I)
Aruba.it Ducati: Chaz Davies (GB), Alvaro Bautista (E)
Barni Ducati: Michael Ruben Rinaldi (I)
Go Eleven Ducati: Eugene Laverty (IRL)
BMW Motorrad: Markus Reiterberger (D), Tom Sykes (GB)
Moriwaki Honda: Leon Camier (GB), Ryuichi Kiyonari (J)
Althea MIE Honda: Alessandro Delbianco (I)
Ten Kate: noch offen