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Jonathan Rea: Neuer Fokus dank zwei hungrigen Mäulern

Von Kay Hettich
Als Familienvater wurde Jonathan Rea zum Superbike-Dominator

Als Familienvater wurde Jonathan Rea zum Superbike-Dominator

Es heißt, Kinder kosten einen Rennfahrer eine halbe Sekunde. Doch erst seit Jonathan Rea Vater von zwei Jungen geworden ist, wurde der Kawasaki-Star zum erfolgreichsten Superbike-Piloten aller Zeiten.

Seit 2015 heißt der Superbike-Weltmeister Jonathan Rea, durch seine vier Titel in Folge eroberte der 31-Jährige die Statistiken der seriennahen Motorradweltmeisterschaft im Sturm. Dass im September 2013 sein erster Sohn Jake geboren wurde, steht damit im direkten Zusammenhang. Vor der Geburt hatte er nur elf Rennen gewonnen, als Vater erreichte Rea 60 Laufsiege! Im Oktober 2015 folgte sein zweiter Sohn Tyler.

Mit einem Augenzwinkern lässt sich hinzufügen: Das könnte auch am Wechsel von Honda zu Kawasaki gelegen haben.

«Ich kann mir gut vorstellen, dass es für einen Teammanager der schlimmste Albtraum ist, wenn sein Fahrer Vater wird. Ein Familie zu haben, hat mir aber sehr geholfen», verrriet Rea in einem Interview mit der BBC. «Meine Frau Tatia und meine beiden Söhne Jake und Tyler sorgen dafür, dass ich nach dem Stress der Rennwochenenden abgelenkt werde – sie haben mich zum Besseren verändert!»

«Ich würde sonst die ganze Woche darüber nachdenken, warum ich ein Rennen nicht gewonnen habe. Ich wäre noch strenger mit mir, hinsichtlich der Ernährung und anderen Dingen. Es war bei mir keine Essstörung, aber ich stand jeden Morgen auf der Waage und wenn mir nicht gefiel was ich las, war ich unzufrieden», erzählte der Nordire weiter. «Eigentlich ist es der schlechteste Ratschlag überhaupt, je weniger man sich aber mit etwas beschäftigt, umso besser wird man. Meine Denkweise war sehr strikt: Viele Analysen und viel Training. Hat man Kinder, hat mein keine Zeit. Man muss sein Training strukturieren, das hat mich als Sportler entspannter gemacht.

Rea gab auch zu, dass er als junger Mann zu verbissen war. «Erst als Vater habe ich mich selbst gemocht. Vorher war ich auch kein Mistkerl, aber ich habe nach einem verkorksten Rennwochenende zu lange nachgedacht. Ich habe gelernt, mit mir im Reinen zu sein», so Rea. «Mit 18 zog ich von zu Hause weg und verlor fast den Kontakt zu meiner Familie. Ich war so sehr darauf fokussiert, was ich tun wollte. Mit zwei hungrigen Mäulern und einer Frau, der man Sicherheit geben möchte, bekommt man einen zweiten Fokus.»

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