MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sandro Cortese (7./Yamaha): «Dafür braucht man Eier»

Von Kay Hettich
Sandro Cortese verlor nur acht Sekunden auf das Podium

Sandro Cortese verlor nur acht Sekunden auf das Podium

Als Zweiter der Superpole erreichte Superbike-Rookie Sandro Cortese beim Meeting in Aragón seine bisher beste Startplatzierung. Warum der Yamaha-Pilot trotz Platz 7 im ersten Lauf mit seiner Performance zufrieden ist.

Sandro Cortese liefert auch bei seinem erst dritten Rennwochenende mit dem Superbike eine solide Leistung ab. In der Superpole überraschte der Berkheimer sogar als Zweiter und stellte die R1 von GRT Yamaha zum ersten Mal in die erste Startreihe, nur Ducati-Star Álvaro Bautista war schneller. Im Rennen konnte über 18 Runden kreuzte der 29-Jährige zum vierten Mal in Folge als Siebter die Ziellinie und belegt auch in der Gesamtwertung die gute siebte Position.

«Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre das Rennen schlecht gelaufen, verglichen mit Thailand ist das aber überhaupt nicht der Fall», meinte ein gut gelaunter Cortese. «In Thailand hatte ich noch 25 Sekunden auf das Podium verloren, jetzt sind es nur noch acht Sekunden! Wir machen Fortschritte und kommen der Spitze immer näher. Ich lerne mit jedem Rennen dazu und ehrlich gesagt ist Platz 7 auch die für uns realistische Position.»

«Ich verliere hier vor allem am Kurvenausgang auf die beiden Geraden. Als ich den Windschatten verlor, konnte ich der Gruppe nicht mehr folgen», erklärte der Yamaha-Pilot weiter. «Für Sonntag wissen wir, was wir verbessern können. Ich sehe es aber positiv, denn das Gefühl zur R1 wird immer besser, ich brauche vor allem etwas mehr Selbstvertrauen. Denn als die anderen nach dem Start attackieren, war ich etwas zu zurückhaltend. Da braucht man einfach die Eier, um das alles hinzukriegen. Ich habe zum Beispiel drei oder vier Runden gebraucht, um Sykes zu überholen.»

Bei den Positionskämpfen konnte sich Cortese bei den etablierten Piloten manchen Trick abschauen. «Gegen Davies und Laverty hatte ich auf den Geraden keine Chance. Mit Rea, Lowes und van der Mark ging es besser. Das sind Kaliber, die auf einem anderen Level sind und die ich bisher nur aus der Ferne sah», betonte Cortese. «Heute war ich zum ersten Mal bei denen dran und konnte beobachten, wie sie was machen. Die waren aber alle am Limit und dann kann man nicht gleich die nächste Runde überholen, das geht nicht. Bis drei vier Runden vor Schluss war ich absolut dran.»

Cortese zieht ein positives Fazit nach dem ersten Rennen. «Das war ein super Tag. Zuerst Zweiter in der Superpole, Platz 7 im Rennen und weiter aufgeschlossen – was will ich mehr? Man muss halt auch akzeptieren, dass man noch in der Lernphase ist. Hinter mir sind Leute wie ein Haslam, der sicher auch kein Nasenbohrer ist.»


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