BMW: Tom Sykes nimmt Markus Reiterberger in Schutz
BMW-Chef Dr. Schramm, Tom Sykes und Markus Reiterberger (v.l.)
Niemand bei BMW oder Partner Shaun Muir Racing erwartet von Markus Reiterberger Leistungen, wie sie der 34-fache Laufsieger und Weltmeister von 2013, Tom Sykes, bringt. «Ich wünsche mir lediglich konstante Leistungen und einen Aufwärtstrend», unterstreicht Teamchef Shaun Muir.
In Assen brillierte Reiti mit Startplatz 3 und sechsten Plätzen in den Rennen. Davon abgesehen schaffte es der Superstock-Europameister nur in Imola in die Top-10. In der Gesamtwertung hält der Bayer als 13. bei 56 Punkten, Sykes hat als Neunter 110.
«Markus hat Potenzial», ist Sykes überzeugt. «Die Superbike-WM ist eine starke Klasse, man muss ihm etwas Zeit geben. Er hat mich als Referenz und ein starkes Team um sich. Aber es dauert eben etwas, bis er sich eingeschossen hat. Misano war erst der siebte Event für dieses neue Projekt und er ist auch noch recht jung. BMW hat mit meiner Erfahrung und meinem Wissen einen sehr guten Entwicklungsweg eingeschlagen, das kann jeder sehen. Markus wird es schaffen, ich möchte ihn vorne sehen. Er hat ja auch schon mehr als einmal gezeigt, dass er es kann.»
Sykes sorgte im ersten Hauptrennen in Misano mit Rang 2 für den ersten Podestplatz der neuen S1000RR, ohne Ausfälle wäre der Engländer auch in Imola und im Sprintrennen in Misano aufs Podium gefahren.
«Ich kann bei weitem nicht so fahren, wie ich will», erzählte hingegen Reiterberger. «Ich habe mangelnden Grip am Hinterrad, speziell in voller Schräglage. Das betrifft den Kurvenein- und -ausgang, was dann auch mit dem Einlenken und Linie halten und Vorderrad einklappen zu tun hat.»
Was unternimmst du erfahrungsgemäß, wenn du solche Probleme mit einem Motorrad hast? «Du veränderst die Balance, also vorne und hinten niedriger oder höher. Du kannst auch den Lenkkopfwinkel und viele anderen Dinge verändern. Mit der neuen BMW hatte ich von Anfang an Probleme – manchmal ist es besser, manchmal schlechter, gelöst wurden sie nie. Das kenne ich so aus den letzten Jahren nicht. Wir hatten auch früher mal Untersteuern, das haben wir über extreme Settings aber immer hingekriegt. Davon sind wir momentan weit weg und wissen keine Lösung. Für das Team freue ich mich, dass Sykes so gut ist, aber meine Position macht das nicht besser. Ich muss verstehen, wie er das Motorrad so fahren kann.»
Da ihr keine Erfahrung mit dem Motorrad habt, ist das reines Probieren? «Ja, permanent», hielt der 25-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Wenn ich wüsste wie Sykes das macht, dann würde ich es so machen. Ich habe mich schon mehrmals umgestellt und angepasst. Aber ich weiß nicht, wie ich anders fahren muss mit diesem Motorrad, damit ich schneller werde. Man versucht immer erst, das Motorrad an seinen Fahrstil anzupassen. Das haben wir mehrfach gemacht, das ist schwierig. Ich versuche mehr und mehr meinen Fahrstil anzupassen und hoffe gleichzeitig, dass es seitens BMW eine Lösung gibt. Am Chassis kann man auch viel machen, um Probleme in den Griff zu kriegen, damit ich besser zurechtkomme.»