Marco Melandri (Yamaha) will nicht mehr: Rücktritt!
Marco Melandri tritt am Ende der Saison zurück
Die Nachricht ist wie ein Erdrutsch: Marco Melandri, mit 22 Laufsiegen der erfolgreichste Italiener in der Superbike-WM (Max Biaggi hat 21 Rennen gewonnen, aber zwei WM-Titel), erklärte am Dienstag seinen Rücktritt zum Saisonende.
Melandris internationale Karriere begann mit 15 Jahren in der 125-ccm-WM. Wenn er in Katar seine letzten Rennen fährt, ist er 37 Jahre alt – 22 Jahre Rennsport auf höchstem Niveau!
Vor seiner SBK-Karriere gewann der Yamaha-Pilot sieben Rennen in der 125-ccm-WM, zehn in der 250-ccm-WM sowie fünf in der MotoGP. 2002 wurde er 250er-Weltmeister. Weitere Titel blieben ihm verwehrt.
Melandris Entschluss kommt einerseits überraschend, andererseits aber auch nicht. Fortwährende Abstimmungsprobleme, auch mit der Yamaha R1, und magere Wochenenden wie zuletzt in Donington Park, nagten an der Motivation des schnellen Italieners. Seinen Entschluss fasste er jedoch bereits vor dem Meeting in Imola. Als er vor seinen Landsleuten nur die Plätze 6 und 17 erreichte, wird das seine Entscheidung nur gefestigt haben.
«Die Entscheidung fiel mir sehr schwer. Ich hatte lange darüber nachgedacht und vor in Imola beschlossen, dass es am Ende der Saison 2019 soweit sein soll», sagte Melandri. «Ich bin immer noch wettbewerbsfähig. Es ist aber besser aufzuhören, so lange ich gerne fahre, anstatt darauf zu warten, bis der Spaß aufhört und gute Ergebnisse schwer zu erreichen sind. Es war eine fantastische Reise und ich danke allen, die ich unterwegs getroffen habe. Es wird Zeit, etwas anderes zu machen.»
Melandri will aber mit guten Leistungen in Erinnerung bleiben. Die noch ausstehenden Rennen will er dafür nutzen.
«Jetzt, da jeder weiß, dass dies mein letztes Jahr ist, bin ich noch motivierter», versicherte Marco. «Ich möchte das Vertrauen, das sowohl Yamaha als auch das GRT Yamaha in mich gesetzt haben, zurückzahlen. Es war eine schwierige Saison, aber sie haben so hart daran gearbeitet, mein Potenzial auszuschöpfen. Sie haben mich nie aufgegeben und ich hoffe, dass meine Erfahrung geholfen hat, das Team in der Superbike-WM zu etablieren. Ich werde jede Runde wie eine Superpole-Runde fahren, um dem die Ergebnisse zu liefern, die es verdient.»
WM-Stand nach Donington Park: 1. Jonathan Rea 376 Punkte, 2. Alvaro Bautista 352, 3. Michael van der Mark 206, 4. Alex Lowes 192, 5. Leon Haslam 187, 6. Toprak Razgatlioglu 153, 7. Tom Sykes 139, 8. Chaz Davies 130, 9. Marco Melandri 124, 10. Sandro Cortese 96 ... 14. Markus Reiterberger 56.