Alvaro Bautista am Boden: Sturz, Sturz und Aufgabe
Alvaro Bautista ist fassungslos
Im ersten Hauptrennen am Samstagnachmittag rutschte Alvaro Bautista mit seiner Ducati V4R an dritter Stelle liegend aus.
Im Sprintrennen am Sonntagmorgen fuhr er in der ersten Kurve Toprak Razgatlioglu auf Hinterrad, fiel herunter und zog sich eine Bänderdehnung in der linken Schulter zu. Nach Jerez, Misano und Dinington Park war das sein fünfter Sturz in Folge!
Bautista trat zwar zweieinhalb Stunden später zum zweiten Hauptrennen an, gab aber noch in der ersten Runde auf.
«Ich habe starke Schmerzen», sagte der 34-Jährige, als er sich nach dem Rennen in Laguna Seca mit SPEEDWEEK.com traf. «Schlimmer als die Schmerzen war die fehlende Kraft, das merkte ich besonders beim Bremsen. Auf der Geraden zog das Motorrad so an meinen Armen, dass es sich anfühlte, als hätte es mehr Leistung, als eine MotoGP-Maschine. Ich konnte mich nicht festhalten.»
Die Schwere der Verletzung seiner Bänder ist noch unklar. «Im Medical Center haben sie nur die Knochen geröntgt, ein MRT muss ich noch machen lassen», bemerkte Bautista.
Wie es zu seinen inzwischen fünf Stürzen in Folge kommen konnte, ist dem Ducati-Piloten ein Rätsel: «Es gibt keine Erklärung. Kausalität vielleicht? Wir haben den Speed. Am Samstag im Rennen habe ich zu Beginn nicht so gepusht, wie ich das in Jerez oder Misano tat. Die ersten Runden fuhr ich sehr sicher, dann stürzte ich plötzlich.»
Bautista lässt nichts unversucht, um böse Geister zu vertreiben, und scherte sich als Erstes den Kopf. «Ich lasse nichts unversucht», grinste er. «Der Sturz im Nassen in Donington – okay, das kann passieren. Alle anderen: Ich habe keine Erklärung. Vielleicht habe ich mehr gepusht? Ich habe nicht mehr gepusht, als in den 14 Rennen, die ich gewann. Seltsam ist, dass ich in Trainings stärker pushe und nicht stürze. Es passiert immer in den Rennen.»
Der Rückstand des Ducati-Piloten auf Rea ist mit 81 Punkte so groß, dass er aus eigener Kraft nicht mehr Weltmeister werden kann, selbst wenn er die restlichen zwölf Rennen gewinnt. Zudem muss er in der achtwöchigen Sommerpause verarbeiten, was die letzten fünf Wochen geschah.
«Ich muss in dieser Zeit abschalten und mich körperlich erholen», unterstrich Bautista. «Dann versuchen wir es auf ein Neues, ich muss mein gutes Gefühl auf dem Motorrad beibehalten. Mein Gefühl ist wie zu Saisonbeginn. Der Unterschied ist aber, dass ich damals gewann und jetzt stürze ich. Mathematisch ist die WM nicht verloren, realistisch ist es aber fast unmöglich, sie noch zu gewinnen. Sie liegt nicht mehr in meinen Händen. Ich kann nur versuchen, so viele Rennen wie möglich zu gewinnen und für nächste Saison zu arbeiten, in dem ich das Motorrad entwickle.»
Ergebnisse Laguna Seca, 2. Lauf: 1. Davies. 2. Rea. 3. Razgatlioglu. 4. Lowes. 5. Sykes. 6. Haslam. 7. Baz. 8. Torres. 9. Melandri. 10. Rinaldi. 11. Mercado. 12. Laverty. 13. Reiterberger. 14. Cortese. 15. Kiyonari.
WM-Stand nach Laguna Seca:
1. Jonathan Rea (Kawasaki), 433 Punkte
2. Álvaro Bautista (Ducati), 352
3. Alex Lowes (Yamaha), 220
4. Michael van der Mark (Yamaha), 215
5. Leon Haslam (Kawasaki), 202
6. Toprak Razgatlioglu (Kawasaki), 191
7. Chaz Davies (Ducati), 184
8. Tom Sykes (BMW), 170
9. Marco Melandri (Yamaha), 138
10. Sandro Cortese (Yamaha), 100
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14. Markus Reiterberger (BMW), 60