Leon Camier (Honda): «War nie sehr zuversichtlich»
Leon Camier
Die Rennen in Donington Park besuchte Leon Camier als Zuschauer, seine in Imola Mitte Mai verletzte Schulter lässt es noch immer nicht zu, dass er wieder Rennen fährt.
Er wird auch am kommenden Wochenende in Laguna Seca fehlen, für die Rennen in Kalifornien verzichtet Honda nach Donington Park erneut auf einen Ersatzfahrer und nimmt dafür sogar eine Strafe von WM-Vermarkter Dorna in Kauf. Es wurde versucht, Privatier Jayson Uribe aus der US-Meisterschaft MotoAmerica zu verpflichten, doch der 20-Jährige lehnte ab. Yuki Takahashi, der in Jerez und Misano statt Camier fuhr, muss für Honda für das Suzuka Eight Hours testen und hat deshalb keine Zeit.
SPEEDWEEK.com traf sich mit Camier zum Interview.
Leon, wie geht es dir?
Immer besser.
Was genau ist in deiner Schulter kaputt?
Ich habe mir alle drei Bänder in der Schulter abgerissen. Auf den ersten MRT-Aufnahmen konnte man nicht sehen, dass die Bänder komplett auseinander sind, weil sie im falschen Winkel gemacht wurden. Deshalb gingen sie erst davon aus, dass ein Band ab und ein zweites angerissen ist. Aber alle drei sind ab.
Das einzig Positive ist, dass ich keine Operation brauchte, die Bänder heilen natürlich. Ich kann viel Physiotherapie machen und habe bereits wieder volle Bewegung. Problematisch ist für mich momentan nur das Bremsen, weil ich in dieser Position nicht genügend Kraft habe.
Honda-Teamchefin Midori Moriwaki zögerte die Verpflichtung eines Ersatzfahrers für Laguna Seca so lange wie möglich hinaus und scheiterte letztlich. Warum?
Weil ich nach meiner Rückkehr von England nach Andorra sicherstellen wollte, dass ich wirklich nicht fahren kann. Ich war nie besonders zuversichtlich, aber ich muss das regelmäßig probieren.
Mit einer Supermoto-Maschine kann ich fahren, aber nicht schnell. Beim Bremsen habe ich große Probleme. Eine Bänderverletzung dauert lange und du kannst den Heilungsprozess nicht beschleunigen.
Ich muss fit und gesund sein, bevor ich zurückkomme. Laguna wäre besonders problematisch, weil es links herum geht und viel bergab gebremst wird. Schlimmer geht es für die Schulter nicht.
Und es ist das letzte Rennen vor der siebenwöchigen Sommerpause.
Genau. Man muss sich immer überlegen, was es bringt.