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Kriegt Markus Reiterberger für 2020 noch eine Chance?

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger (re.) mit BMW-Chef Dr. Schramm (Mitte) und Rennchef Bongers

Markus Reiterberger (re.) mit BMW-Chef Dr. Schramm (Mitte) und Rennchef Bongers

Im ersten Saisondrittel der Superbike-WM 2019 konnte Markus Reiterberger mit seinem BMW-Teamkollegen Tom Sykes öfters mithalten, seither wurde er zunehmend abgehängt. Den Bayer plagen Sorgen mit der S1000RR.

BMW und Partner Shaun Muir Racing (SMR) versuchen viel, um Markus Reiterberger zu unterstützen und ihm Rückendeckung zu geben. Doch nachdem die Saison für den 25-Jährigen gut begann, und er im vierten Event in Assen mit Startplatz 3 und zwei sechsten Plätzen starke Leistungen zeigte, lief zuletzt nichts mehr zusammen.

Während Teamkollege Tom Sykes bis auf Ausnahmen und Ausfälle in die Top-7 fuhr, seit dem fünften Event in Imola den Speed fürs Podest hat und bereits dreimal mit der neuen BMW S1000RR in die Top-3 brauste, schaffte Reiterberger bis auf Assen kein einstelliges Ergebnis.

Niemand bei BMW und SMR erwartet, dass der Superstock-Europameister auf dem Niveau des ehemaligen Weltmeisters und 34-fachen Laufsiegers Sykes fährt. «Was ich sehen will, ist eine positive Entwicklung», unterstreicht Teamchef Shaun Muir.

Doch die lässt Reiti vermissen – seine Probleme mit der S1000RR wurden in den letzten Events größer statt kleiner. Dass die Kommunikation mit Crew-Chief Pete Benson nicht optimal läuft, trägt zur weiteren Verunsicherung bei.

Und das ausgerechnet jetzt, wo die Verträge für 2020 gemacht werden. «Bis Ende August will ich meine Fahrer für nächste Saison zusammen haben», bemerkte Muir.

«Mein Manager Werner Daemen ist mit Shaun und Marc Bongers von BMW in Kontakt, ich erledige meinen Job auf der Rennstrecke und will mir keine Sorgen machen», erzählte Reiti SPEEDWEEK.com, der sich diese Woche ein paar freie Tage in Kalifornien gönnt. «Aber freilich denke ich darüber nach. Man sollte sich nicht auf die letzten drei Events fixieren, sondern die Gesamtsituation anschauen und was wir bisher geschafft haben. Das Team und BMW werden sich Gedanken machen und die richtige Entscheidung treffen.»

Shaun Muir hat in einem Interview bei uns gesagt, dass bei einem jungen Fahrer wie dir «Vater, Mutter, Bruder und Manager alles dafür tun müssen, um so eine Chance zu nützen». Ist das ein unterschwelliger Vorwurf, dass du deinem Job nicht alles andere unterordnest?

«Ich wüsste nicht, woran es bei uns scheitern soll», grübelte Reiterberger. «Bei uns in der Familie war immer schon das ganze Leben auf den Rennsport ausgerichtet. Ich glaube eher, dass er das generell gemeint hat. Klar haben wir momentan eine schwierige Zeit, aber wir hatten auch gute Zeiten. Wir haben dieses Jahr auch gute Ergebnisse eingefahren und besonders die letzten Jahre. Meine Verbindung zu BMW ist sehr gut, man muss alles sehen, wenn es um die weitere mögliche Zusammenarbeit geht. Ich habe viel für BMW geleistet und bin großer Bestandteil dieser Familie. Es wäre schade, wenn ich nicht noch mal die Chance kriegen würde mitzuwirken, noch dazu bei einem so jungen Projekt. Das ist das erste Jahr, dazu mit neuem Motorrad, ich bin zum ersten Mal unter guten Umständen in der WM und fühle mich relativ gut. Manche Sachen passen nicht so ganz, ich kann mein volles Potenzial bei weitem noch nicht zeigen. Ich möchte auf alle Fälle mit dem Team und BMW weiterarbeiten.»

«Es gibt einiges, das ich von meiner Seite verbessern kann», gibt der Obinger zu. «Ich bin am Anfang meiner WM-Karriere und mit 25 Jahren noch relativ jung – ich kann noch einiges umstellen und bin auch bereit dazu. Ich habe von den letzten Jahren auf dieses auch einiges geändert, besonders in der Vorbereitung während des Winters. Ich bin offen für alles, und unternehme alles was nötig ist, um einen weiteren Schritt zu machen. In der Vorbereitung habe ich viele Freiheiten und kann selber entscheiden, was gut für mich ist. Auf der Strecke kriege ich immer wieder Hinweise, was ich ändern könnte.»

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